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Tyr« 187 Tysiewic)
o", d. i. Deutsch-böh-
mische Terminologie der Gymnastik. Nach
Raven stein neu und vollständig bear-
beitet (Prag 1868, Kober), dabei befindet
sich auch die bohmisch-französische Termi»
nologie der Fechtkunst nach Juble; — in
Gemeinschaft mit Major Em. von Fried»
berg und Karl Prohazka bearbeitete
er auch die dritte Serie des „ ^as
NttTo?')!?/ A s?ovn?Al5 ?!a^<??i^ ?7z?«") d. i.
Anschauungs- und Bilder-Atlas zum
sechischen Conversations-Lerikon, welcher
das Kriegswesen (Valesniotvi xoinä a.
vo^nstvi) enthält und mit 29 Tafeln
Abbildungen ausgestattet ist; — dann
erschienen noch: ^//oc? O^'m^»«^", d. i.
Olympische Spiele (Prag 1869, E. Gregr,
8»., mit einer Karte); — im Jahre 1868
begann er in Gemeinschaft mit Franz
öermäk die Herausgabe des „Höo?-nH
Hoko/skl/", d. i. TurwAlmanach (Prag,
Kober, 8".) und der
svH?b", 8<28it 1—2 8 128 ^ )
d. i. AnfangsgrĂĽnde des Turnens, drei
Hefte mit 128 Abbildungen (Prag 1869
bis 1870, Kober, 8«.). Tyrs besitzt um
die Entwickelung des böhmischen Turn-
wesens, welches sich unter seiner Ober»
leitung zu seltener Vollendung auf-
geschwungen hat, groĂźe Verdienste, denn
die Höhe, auf welcher sich dasselbe zur
Zeit befindet, ist ausschlieĂźlich das Werk
seines rastlosen Eifers, seiner Ausdauer
und Energie. Er hat darin allmälig die
Elemente eines nationalen, im ganzen
Lande verbreiteten, auf ein einheitliches
Commando abgerichteten Heeres ge»
schaffen, welches auf einen Ruf schlag»
fertig dasteht. Möchten denn doch auch
die Deutschen zur Bildung ahnlicher
Vereine sich aufraffen, um, wenn der
Augenblick gekommen, ebenso schlagfertig
dazustehen. Tysielvicz, Johann ^Maler, geb. im
Stanislawower Kreise Galiziens
im Jahre 1813). Die Schulen besuchte
er in Stanislawow und Lemberg, und
da er von frĂĽher Jugend ebenso Neigung
wie Talent zur Kunst zeigte, kam er,
unterstĂĽtzt von einigen Edelleuten seines
Vaterlandes, in das Atelier des damals
im Zenith des Schaffens stehenden Porträt»
malers Amerling in Wien. Bei diesem
arbeitete er bis 1842. I n der Iahres-
ausstellung der k. k. Akademie der bilden-
den KĂĽnste in Wien 1841 war von seiner
Hand das erste OelbildniĂź zu sehen. Sine
„Maria MllMrna", 1843 ausgestellt und
später in den Besitz des Grafen Brenner
gelangt, lenkte zuerst die Aufmerksamkeit
des kunstsinnigen Publicums auf den
Maler. Das Bild ist nichts weiter als
die in Maria Magdalenas Gestalt umge-
formte „Orientalin" Amerling's, eines
Effectbildes, welches namentlich durch
seine Beleuchtung zu wirken bestimmt
war. Immerhin aber zeigte Tysiewicz
lebendigen Farbensinn in jenem Gemälde,
zu welchem die Menge förmlich wall'
fahrtete, so daĂź der KĂĽnstler fĂĽr einige
Zeit der Held des Tages war. Es wurde
ihm auch die Auszeichnung zutheil, mehrere
Mitglieder des kaiserlichen Hauses zu
malen. Nun unternahm er eine groĂźe
Reise, besuchte Constantmopel, Berlin,
Dresden, Warschau, dann MĂĽnchen und
Paris, an letzteren zwei Orten längere
Zeit verweilend: dann ging er nach Nom,
wo er seinen bleibenden Aufenthalt nahm.
Von seineu Arbeiten gelangte nur wenig
in die Oeffentlichkeit, so in die Monats»
ausstellungen des österreichischen Kunst-
Vereines im November 1833: „Ein mar-
riches Mädchen" (330 fi.) und im Juli
1836: „Ein h. Paulus", „Cin h. Petrnä"
und ein „Weiblicher Ftudienkapi", letzterer
Aquarell. Ob der KĂĽnstler noch lebt, ist
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon