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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Page - 198 -
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Page - 198 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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iewiy) Georg 198 iewic)) Georg wicz aus dessen Ehe mit Sophie geborenen Fürstin Wiszniowiecki, wurde er zunächst im Eltemhause. dann in Krakau unter der Leitung seines Oheims, des Jesuiten Georg lsiehe den Vorigen^ erzogen, welcher ihn zum Eintritt in den geistlichen Stand bewog, Kaum zum Priester geweiht, erhielt er auch durch Einfluß seines Oheims ein Canonicat in Krakau. Als derselbe zum Provinzial der lithauischen Ordensprovinz aufrückte, begab sich der junge Domherr, der übrigens gründ liche Kenntnisse und eine seltene Rednergabe besaß, nach Wilna, wo er 1623 Canonicus, dann Custos und Erzdiakon wurde. Der Bischof daselbst, Eustach Wottowicz. ge« wann den jungen geistvollen Priester bald lieb und erhob ihn in kurzer Zeit zum Weih» bischof von Meton und zum Sussragan von Wilna. Durch den weiteren Einfluß seines Oheims sah Tyszkiewicz auch bald die Auf» merksamkeit König Sigmunds I I I . auf sich 'gerichtet. Vom Bischof Wottowicz auf die im Juni 1628 zu Piotrkow abgehaltene Pro vinzialsynode entsendet, entfaltete er daselbst eine große und ersprießliche Thätigkeit und erstattete, zurückgekehrt, seinem bischöflicher Obcrhirten Bericht über die Vorgänge au dieser Versammlung. Bald danach wurde er von König Wlaoislaus auf den erledigten Bischofssitz von ^mujdz berufen und auf dem selben von Papst Urban VI I I . mit der Bulle vom 23. December 1633 bestätigt. Sein erstes Augenmerk richtete er darauf, die ziem lich im Argen liegende Kirchenzucht seiner Diöcese zu heben. Zu diesem Zwecke bereiste er öfter den ganzen Sprengel und nahm dabei in alle Schäden Einsicht, berief eine Tiöcesan<Synode nach Nor», auf welcher er selbst den Vorsitz führte, beseitigte viele un< nötkige Ceremonien und Bräuche, welche sich im Laufe der Zeit zum Schaden der Kirche eingeschlichen hatten, und ertheilte neue er< sprießliche Vorschriften. Unter ihm erstarkte von Neuem der Katholicismus in seiner Diö< cese, erstanden mehrere Klöster, namentlich deS Dominicanerordens, dem er seine besondere Gunst Zuwandte, und mit allem Eifer förderte er das kirchliche Leben. Aus seiner bischöf. lichen Residenz begab er sich oft auf den Warschauer Landtag oder zum Könige. Letz« tcrer. der ihn besonders hochschätzte, schickte ihn 1638 als Legaten an Papst Urban VI I I . , und wiederholt sandten ihn die königlichen und lithauischen Stände nach Rom. insbeson- dere um die Canonisation des h. Stanislaus Kostka zu erwirken. Der Papst, der die geistige Bedeutenheit des Bischofs alsbald erkannte, zeichnete ihn in vielfacher Weise aus, ernannte ihn zu seinem Hausprälaten, zu seinem beständigen Thronassistenten, zum Leiter der liefländischen Missionen, zum blei< benden Administrator des Bisthums von Pilten in Kurland, mit dem Auftrage, die von den Evangelischen gewonnenen Kirchen wieder der katholischen Kirche zurüctzuver« schaffen. Nach seiner Rückkehr von Rom wurde er von König Wladis law IV. mit noch anderen Abgesandten auf den nach Thorn einberufenen Congreß der Katholiken und Protestanten gesendet, wo das sogenannte OoUo<iuWiQ vtinitÄ.Uvnui stattfand, bei welchem er unter den theologischen Doctoren beider Confessionen den Vorsitz führte. Als- dann im Jahre 1634 der Erzbischof und- PrimaS Matthias Iub ienst i sBd. XVI» S. 105. Nr. 5) eine Provinzial»Synode nach Warschau einberief, ernannte derselbe unseren Tyszkiewicz zum zeitlichen Leiter des- Capitels. Der Thorner Congreh blieb im Ganzen für die Kirche resultatlos, aber für seine Person erntete Tyszkiewicz den selbst, von den Protestanten ihm zuerkannten Ruhm, während der ganzen Zeit der Verhandlungen mit ebenso viel Würde, als christlicher D» much und Liebe dieselben geleitet und sich auch gegen die Andersdenkenden in humaner Weise b«ragm zu haben. Als nun Bischof Abraham ^o jna starb, würdigte König, Johann Kasimir d'.e hohen Verdienste unseres Kirchenfürstrn. daß er ihm am 26. März 1649 das Bisthum Wilna verlieh, worauf Tyszkiewicz von Papst Inno» cenz X. am 8. December desselben Jahres- darin bestätigt wurde. I n schwerer Zeit über» nahm er daS neue Bisthum. der schwarze Tod verbreitete in der Diöcese allgemeinen Schrecken, die unglücklichen Kosaken« und Tatarenkriege verwüsteten das Land. und mit ihnen stellten sich Hungersnoth und Elend ein. Mitten unter diesen Verhältnissen resi» dirte Bischof Tyszkiewicz in Wilna, seine oberhirtlichen Pflichten übend, das verzagte Volk durch sein eigenes Beispiel ermunternd und aufrichtend. Als die Noth 1634 ihren Höhepunkt erreichte, berief er eine Diöcesan* Synode nach Wilna, um mit den auf ihr versammelten Dechanten und Pröpsten über die Bedürfnisse der Bevölkerung und über die Mittel zu berathen, durch welche der all- gemeine Jammer möglichst gemildert und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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