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Maria 200 Thaddünö
1642 Marschall des Tribunals und später
Kronschatznieister von Lithauen. In der Folge
wurde er Starost von Witkomir und Opolsk,
zuletzt Hofmarschall, von Lithauen. Er war
ein Mann von seltener Rednergabe und großer
Energie, zeichnete sich in den Feldzügen unter
dem Fürsten Wisniowiecki aus und wurde
seiner Umsicht und Klugkeit wegen zu mehreren
öffentlichen Diensten verwendet. Danejko«
wicz theilt in seinem Werke ..Polnische
Redehalle" (8v2.ä» poisk») mehrere der von
Johann Anton öffentlich gehaltenen Reden
mit. — N. Kasimir Graf (geb. zu Buczacz
im Stanislawower Kreise Galiziens am
2. Juni 1543). Gleich mehreren Mitgliedern
seiner Familie schloß er sich der Erhebung
seines Volkes in den Jahren 1861 u. f. an
und trug in einem Gefechte am Flusse Tania
am 6. Mai 1363 so schwere Wunden davon,
daß er denselben schon am 8. d. Mts. zu
Cies;cmow erlag, ^«.miatk«, äl» i-oäsin
polskicd u. s. W, S. 284. — It«^?ni'<? i^
^ip/»o/v/^. Iinionoäpiä u. s. w. S. 89.) —
12. 2udwig lebte in der zweiten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts und war polnischer j
Heiman des Großfürstentbums Lithauen. Als i
solcher ist er unterzeichnet auf folgenden drei ,
im Jahre 1786 gedruckten Reglements: „Ii6- !
Reglement für den Lager« und Garniions- z
dienst für die ganze Armee beider Nationen^
(Warschau 1786, Hofdruckerei. 286 und 148 S., !
8".); — «Ne^ulaineu exei-c'cruuku, äla. Li-v> !
Hui»'V ätlusv v'<)V2icl>. obov^a, narocloxv", d. i. ^
Reglement für die Cavallerie-Brigaden und i
die Regimenter des Vorpostendienstes für die !
Armee beider Nationen (ebd. 1786. 8"., 311 S.) ,
und -,Iie^ul2,m<.'n «xeleerunku clla, ü
koi-onnL)' )' °W. X. I^it.", d. i.
Reglement für die Garde-Regimenter der Leib-
wache der königlichen Krone Polen und des
Großfürstenthumö Lithauen (ebd. 1786. 431 S..
8".). l^ 6ö,-au,'H/.-i ^60/i/). VibUo^i-2t!^2 i>iä- !
iniouicink ^oiskiezo ^ 6^i2lu N^tsmatvki !
i I'i^vki, d. i. Bibliographie des polnischen j
Schriftthumö auf d>'iu Gebiete der Mathematik ^
und Physik (Krakau 1873, K. Monkowäki.
gr. 80.) T. 473, Nr. 190t. 1902 und 1903.)
— 13. Mar ia vermalte Graf Tyszkie«
wicz. Schwester des in d<>r Elster bei Leipzig
in der großen Völkerschlacht am 19. October
1813 ertrunkenen Joseph Anton Fürsten Po- niatow 6 ki. dessen Sarkophag aus schwarzem
Marmor von Tsbno sich in der St. Stanis»
la'.lscapelle der Schloß« oder St. Wenzeslaus-
kirche auf dem Wawel in H'rakau befindet,
wohin Poniatowski 'ö zuerst von Leipzig
nach Warschau transportirte Leiche auS letzterer
Stadt im Jahre 1817 übertragen wurde. Den
Sarkophag, der den Sarg einschließt, ließ
Mar ia 1829 von dem Bildhauer Ferdinand
Kühn. einem gebürtigen Krakauer, anfertigen
okoüeo. Oiii52>t ^iätor^c^nie..., d. i. Krakau
und seine Umgebung. Historisch beschrieben
(Krakau 1830, Ios. Czech, 8°.) S. 121, An<
merkung 3. — Dasselbe Werk, 3. Aufl.
(Krakau 1866, Friedlein) S. 361. Anmer«
kung 43,) — 14. Michael. Ob derselbe der
Grafenfamilie Tyszkiewicz angehört, kann
Herausgeber dieses Lexikons nicht sagen. Mi«
chael ist ein Zeitgenoß und als Reisender
und Iagdliebhaber bekannt. Er durchzog
Egypten und Nubien und beschrieb diese
Länder in einem Prachtwerke, dessen erster
Theil unter dem Titel: „Dxiennik poäro?/
I>o I^'pcik! i Xudii", d. i. Tagebuch einer
Reise durch Egypten und Nubien (Paris
1863. 8".) erschienen ist. Der zweite Theil
wird wodl in der Frist von 1863 bis 1883
schon im Druck herausgekommen sein. —
i^. Thaddäus (geb. in Samogitien im letzten
Viertel des vorigen Jahrhunderts) ist ein
Todn des Grafen Stan is laus Tyszkie-
wil.-z. Von Jugend an dem Waffendienste
sich widmend, focht er schon 1794 unter
Kosciuszko als Adjutant des Generals
Iasinski. Im Jahre 1807 Commandant der
Ehrengarde Napoleons, wohnte er an dessen
Seite der Schlacht bei Preußisch«Eylau (7. und
8. Februar a. I.) bei. In der Schlacht von
Friesland erhielt er das polnische Kreuz vli-tuti
ini!it.Ä?i. 1809 Oberst-Commllndant eines
polnischen Lancier-Regiments. stieg er 1812
zum General auf und erhielt das Commando
der zweiten Cauallerie-Brigade unter dem
Prinzen Poniatowski . Nacti der Schlacht
von Smolensk mit dem Orden der Ehrenlegion
decorirt, wurde er bei Miedyn schwer ver-
wundet, auf dem Schlachtfelde zurückgelassen,
von den Russen aufgefunden und nach Astra--
chan gebracht, wo er bis zum Sturze Napo-
leons blieb. Nach dem Abschlüsse des Friedens
erfolgte seine Ernennung zum Senator-Castellan
des Königreiches Polen. Im Jahre 1828 befand
er sich unter jenen Mitgliedern des Senates,
welcke derselbe ents'ndete, um den Proceß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon