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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 201 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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iewicz Therese 201 ielvic)) Viliceliz der in der Angelegenheit der patriotischen Gesellschaft compromittirien Bürger zu be- leuchten. Die Revolution vom 29. November 1830 überraschte den Grafen auf seinen Gütern zu Swislocz in Lithauen. Die erste Zeit hin» durch verhielt er sich abwartend und blieb, von den Russen scharf beobachtet, auf seinem Schlosse. Nach einigen Monaten aber trat er zur Insurrection über, und zwar dazu auf» gefordert vom General Chlapowski , an den er sich dann anschloß. Nach dem Ueber- gange über den Niemen hielt er sich im Haupt« quartiere Gielgud's auf. Nun wurde er zum Präsidenten der provisorischen höchsten Regie« rung ernannt, als welcher er die Insurrection daselbst zu organisircn und sich Hilfstruppen Zu verschaffen suchte. Aber er hatte mit zu großen Schwierigkeiten zu kämpfen, um diese Aufgabe in dem durch die Russen vom Haupt« Herde des AufirandeS abgeschnittenen Lande vollkommen lösen zu können. Die Schlacht von Wilna. welche die Polen verloren, ver- schlimmerte seine Lage. Er schloß sich dem flüchtigen Gielgud an und erreichte mit ihm nach einigen Wechselfällen die preußische Grenze, welche Beide überschritten. Er ging dann nach Paris. Seine weiteren Geschicke sind uns unbekannt. Er starb zu Paris 1832. ^Straöze« wicz (Ios.). Die Polen und die Polinen der Revolution vom 2!). November 1830 (Stuttgart 1832—1837, G. Schweizerbart, 8".) S. 224. — Derselbe. I.es I^onais «t 163 I?o1ona,i50lz <1o la Involution äu 28 Nov. 1830 (Paris 1832, ^.. I>ir>2rä, I.ex..80.). — Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszugeö. Lithographirt von de Vil« lain (gr. t,«.).) — 16. Theodor (gest. 1616). ein Sohn des Johann Skum in Tyszkie« wicz, ging 1377 als Gesandter nach Moskau, wurde 1382 Viceschatzmeister von Lithauen, 1ö79 Wojwode von Nougorod. als welcher er 1616 üarb. Ueber seinen Sohn Johann siehe die besondere Lebenöskizze ^S. 199. Nr. 9). — 17. Therese Gräfin Tyszkiewicz. Da6 biographische Lerikon, welches unter dem Titel: „Ijio3i-»vkio nonveiitz äus 0ontvinpoi-2w8 QU Dictionnairs k:5toi-i<iU6 et raisonns 6» tau.» 1o2 Koinniy3 c^ui, äovuis I». Involution traiisiaiLe, 011t koyuiä 6.6 la. oelsdrite. ?2l HI. 51. ^.. V. ^ r n a u i t , H.. 5av, N. ^souv, ^. ^ o r v i n s " (I'ai'is, lior. di3wri<iu«, 30.) 1820—1823 erschien, führt im XX. Bande S. I l l eine Gräfin The» rese Tysziewicz an. Diese Dame be« zeichnet es als Nichte des Königs Stanis» laus August von Polen, als Schwester des in der Elster bei Leipzig im Jahre 1313 ertrunkenen Fürsten Poniatowski und als Gattin eines Grafen V i n c e n z T y s z i e w i c z . Es rühmt ihr die warmen Sympathien für Frankreich und die Franzosen nach; gedenkt ihrer besonderen Vorliebe für französische Sprache und Literatur, der Gast- freundschaft, welche sie während der politischen Wirren den französischen Verbannten ohne Rücksicht auf deren politische Meinungen in ihrem Hause zu Warschau erzeigte. Auch wies es auf einen schönen Zug der Gräsin hin. welchen Abbu Del i l le in einer Anmerkung zu seinem Gedichte «1^ Me« erzählt. Nach gedachtem Lerikon hätte Therese in ihrer Jugend den Grafen Vincenz TySziewicz geheiratet, aber bald darauf von demselben sich trennen müssen. Wir bemerken vor Allem, daß es keine polnischen Grafen des Namens Tysziewicz gibt, wohl aber deren, welche sich Tyszkiewicz nennen,- also bezieht sich das ganze hier Gesagte auf eine Gräsin Therese Tyszkiewicz, die demnach eine Schwester derMarieTySzkiewicz ist, deren bereits S. 200 unter Nr. 13 gedacht wurde. — 18. Vincenz Graf Tyszkiewicz (geb. in Galizien 1795) trat nach beendeten Studien in Kriegsdienste und machte die Feldzüge 1809 und 1812 mit. Nach der Entscheidung des Schicksals seines Vaterlandes im Jahre 1814 nahm er Theil an allen geheimen Verbin- düngen der Polen. Später als Mitglied der russischen Verbindung vom Jahre 1823, deren Häupter Pestel. Bestuschew, Rylejew und Andere den Henkertod starben, sowie als Mitglied der polnischen Gesellschaft Luka- sinski's wurde er zu achtmonatlicher Haft verurtheilt, welche er in Lemberg verbüßte. Aus derselben entlassen, begab er sich zu seinem Bruder Heinrich, der zu jener Zeit Adels» marschall von Kiew war. und nachdem er sich vermalt hatte, ließ er sich 1827 bleibend in Podolien nieder. Dort lebten die Erinne» rungen an das alte Polen ungeschwächt, wenn auch im Geheimen fort. Als daher der Aufstand vom 29. November 1830 auSbrach, blieb auch Podolien nicht zurück. Bald warf man die Augen auf Tysztiewicz, denn die Verfolgungen, die er im Jahre 1826 erlitten, waren kein Geheimniß, und die Wahl eines Chefs der allgemeinen Insurrection si,el daher auf ihn. Er weigerte sich wohl. dieselbe anzunehmen, aber man drang in ihn, und um nicht in der Stunde, wo es galt, für die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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