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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 202 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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eunc)) Vincenz 202 iewic) (Wappen) Sache des Vaterlandes einzutreten, als feige zu erscheinen, gab er nach, behielt sich aber vor, im Augenblicke, wenn er Alles organisir habe und man zur That schreiten müsse, die Oberleitung in die Hände eines Fähigeren nieder« zulegen. Als es sich um die Ernennung eines Chefs für die podolische Insurrektion handelte, verfiel eine große Partei wieder auf Tysz« kiewicz, während in einem anderen Be< zirke Johann Sulatyck i gewählt wurde, Um nicht durch Zwiespalt der Sache zu schaden, verzichtete der Graf auf seine Wahl, sich freiwillig seinem Competenten unteroro» nend und den Eid der Treue leistend. Als aber später sich Umstände einstellten, welche Sulatycki hinderten, die Wahl anzunehmen trat Tnszkiewicz als Hauptorganisator von ganz Podolien und der Ukraine auf. Oczeretna. das Gut seines Bruders, würd nun der Mittelpunkt der podolischen Erhe« bung, deren Haupt er selbst war. Nach dem Einzüge des Generals Dwernicki in Vol hynien erhob sich ganz Podolien. Da aber frschien an der galizischen Grenze ein gewisser Major Chruszikowski. dec sich für einen Agenten der polnischen Negierung ausgab und auch bald einigen Anbang gewann, gab es jetzt zwei Parteien in einem Momente, wo Einigkeit und (s'indeit vor Allein noth tdat. Zum Nebrrflusse waren die Befehle Chruözikowski's nur geeignet. Verwir» rung hervorzurufen, statt auf ein Zusammen« wirken der Erhebung hinzuarbeiten. In Folge dessen geschah es. daß statt der allgemeinen Erhebung, die an einem Tage, am 5. Mai 183t erfolgen sollte, der Aufstand an vielen Punkten vor dem anberaumten Tage isolirt zum Ausdrucke kam. Hiedurch war die ganze Insurrection dem Zufall preisgegeben und den Russen -s leicht gemacht, dieselbe zu be« wältigen. Tyszkiewicz legte, da sich im Augenblicke an der Sache nichts ändern ließ. sein Commando nieder, und als überall rus< sische Truppen ins Land brachen, galt es, sich durch die Flucht zu retten. Ein Fräulein Wys locka verhalf ihm Zu Bedientenkleidern und in diesen entkam er glücklich auf gali, zisches Gebiet. Auch hier entging er allen Nachforschungen, und so kehrte er bald daraus nach Polen zurück, wo er zum Adjutanten des Oberbefehlshabers und später zum Ab< geordneten seines Districts bei der National' Versammlung in Warschau ernannt wurde. Als Landbote war er auch Mitglied der De« putation, welche das Verhalten des Generals Skrzynecki zu untersuchen hatte. Später theilte er das Schicksal des Reichstages und flüchtete mit den Mitgliedern desselben nach Preußen, von wo er nach Sachsen ging. Im Jahre 4832 begab er sich mit Erlaubniß der österreichischen Regierung auf seine Güter in Galizien. Als aber 1833 neue Verschwö» rungen gegen die russische Regierung angezettelt wurden und man ihn der Theilnahme an den- selben verdächtigte, mußte er, obgleich er sich allen Umsturzplänen gegenüber theilnamslos verhalten, dieselben sogar als unausführbar und nur ihren Urhebern Verderben, dem Lande aber kein Heil bringend bezeichnet hatte, den« noch Galizien verlassen. Und so begab er sich im Winter 1833 mit seiner Familie nach Belgien. Seine ferneren Geschicke sind uns unbekannt. ^Straszewicz (Joseph). Die Polen und die Polinen der Revolution vom 29. November 1830 (Stuttgart 1832 u. f., E. Schweizerbart, gr. 8".) S. 437: „Graf Vincenz Tyszkiewicz". — Derselbe. I.og I>olouki2 et 165 I>o1onai5e8 äe 1a I>6vo1u.tiou, äu 29 Xnvouidrs 1830 etc. (Paris 1832, Pinard. Ler. 8".). — Conv ersations' Lerikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1834, Brockhaus, gr. 8".) Bd. IV, S. 678 »ach diesem ist Graf Tyszkiewicz im Jahre 1793, nach Straszewicz 1792 geboren). — Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszugrs. Darunter in lateinischer Schrift: W. Tnsz» kiewicz. Lith. de V i l l a i n , gr. 8".). — 19. Id is law, siehe die besondere Lebens- skizze sS. 193). — 20. Ein Graf Tyszkie' wicz, dessen Taufname nicht bekannt ist, fand als Ofsicier im polnischen Insurrections- corps Iezioranski 's am 6. Mai 1863 im Gefechte bei Kobylanka den Tod. ^ " ' iniktka, äla roä^in xol3lcioli u. s. w. S 284.) — 21. Endlich ein Tyszkiewicz, dessen Taufnamen wir gleichfalls nicht anzu- geben wissen, siel in der polnischen Insurreo tion. als Cavallerieofficier in der Abtheilung des Generals Bosak, am 24. November 1863 bei dem Angrisse auf die Stadt Opa» tow. spamiatka äla roüsin polLkiek, u. s. w. S. 284.) Wappen der Grafen TysMewiy. In Roch ein geharnischter säbelschwingender Reiter auf blau gesatteltem, mit goldener Garnitur oer» sehenem silbernen Pferde (Sanguszko); die linke Seite des Reiters schützt ein länglich runder, golden eingefaßter blauer Schild, in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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