Page - 226 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Image of the Page - 226 -
Text of the Page - 226 -
Ngarte (Genealogie) 226 Ngarte, Johann Nepomuk
dem ihrigen — Ugarte' Meldemann — ver«
banden, Die in Oesterreich seĂźhaften Ugarte
sehen wir. dm Ersten dieses Geschlechtes, den
Grafen Peter, und dann den Grafen
Clemens ausgenommen, welche beide in
der österreichischen Armee dienten, ausschließlich
im kaiserlichen Staatsdienste tbätig. Der Kirche
widmete sich in Oesterreich kein Ugarte. Im
Staatsdienste bekleideten sie hohe WĂĽrden
und Aemter, so waren die beiden Grafen
Alois Gouverneure verschiedener Provinzen
Oesterreichs und der ältere von ihnen oberster
Kanzler der vereinigten Hofkanzlei in Wien,
ein Mann von seltener Pflichttreue und einem
Freimuthe, wie er in bureaukratischen Kreisen
nicht zu häufig sich findet, ein Mann, der
nicht nach oben kroch und nach unten trat.
sondern gegen die UngebĂĽhrlichkeiten der
Hohen Front machte und dagegen Einsprache
erhob. Sein Kaiser schmĂĽckte ihn auch mit
dem höchsten Ehrenzeichen, das er zu verleihen
bat. mit dem goldenen VlieĂźe. Ob dieUg arte
den KĂĽnsten und Wissenschaften dolo gewesen,
darĂĽber ist nichts bekannt, nur der letzte
Ugarte, mitwelckem derMannesstanim dieses
Geschlechtes vor einem Iabriebnt rrlosck, tbat
sich in der >3porcswt'tt. welche aber mit Kunst
und Wissenschaft nichts gemein bat. mit solcher
Passion hervor, daĂź in den betreffenden Kreisen
srin frĂĽher Tod allgemein beklagt wurde.
Auch von bedeutenden Stiftungen zu humanen
Zwecken wissen wir wenig zu bericbtrn: was
darĂĽber zu sagen ist. wird in den einzelnen
biographischen Skizzen getreu erwännc. —
Was endlich die grauen dieses Geschlechtes
anbelangt, seien es die Töchter des Hauses,
welche in fremde Familien bineinheirateten,
oder die Töchter jener Geschlechter, aus
denen sich die Ugarte Lebensgefährtinen
auserkoren, so gehören sie den vornehmsten
noch blühenden oder bereits erloschenen Adels«
familien an, und wir begegnen darunter den
Namen der Vubna. Bukuwka. Czernin,
Hauspersky, Kl ebelsberg, Lodron,
LĂĽtzow.Chotek. Rochow.Stackelberg,
Souches. N in d i sch g r ä h, Nerdenberg
und Anderer. Was endlich den stark wechselnden
Grundbesitz dieses Hauses betrifft, der theils
auf freiwilligen Verkäufen der eigenen Güter
und im Ankaufe neucr oder auf Erwerbung
5urch Erbschaft und Heirat beruht, so ist
dessen in den Lebensskizzen der Einzelnen nach
quellenmäßigen Daten Erwähnung geschehen.
^Oesterreichische National« Encyklo«
pädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837. 80.) Bd. V, S. 458. — Notizen»
blatt der historisch-statistischen Section der
k. k. mährisch«schlesischen Gesellschaft zur Be-
förderung des Ackerbaues, der Natur' und
Landeskunde. Redigirt von Christian Ritter
d'Elvert (Brunn. 4".) Jahrg. 1870. Nr. 1.
S. 1: „Zur mährisch'schlesischen Adelsgeschichte.
XXXVII I . Die Grafen von Ngarte". —
Historisch'heraldisches Handbuch zum
genealogischen Taschenbuch der gräflichen
Häuser (Goiha 1333. Just. Perthes. 32".)
2. 1026.— Schönfeld (Ignaz Ritter von),
Adels'Schematismus des österreichischen Kaiser«
staates. Im Verein mit mehreren Freunden
dieses Faches herausgegeben — (Mien 1824
(5. Schaumburg und Comp., 8".) S. 123.^ j
I I . Besonders denkwĂĽrdige Sprossen des Vrafen-
Hauses Ugartr. 1. Alois, der oberste Hof«
kanzler s^iehe die besondere Biographie 2.223^.
— 2. Alois, der Gouverneur von Mähren
und Schlesien lsiehe die besondere Biographie
3. 280). — 3. Elemens (geb. 28. September
1798, gest. 1. December 1842). jĂĽngster Sohn
des Grafen Johann Wenzel aus dessen
Ehe mit Mar ia Anna geborenen Gräsin
Windischgräk. Von 18<)4 bis 1813 in der
tt^resianischen Nitterakademie. welche zunächst
für adelige Zöglinge, die sich dem (5ioil-
staatsdiensie widmen wollen, bestimmt ist.
wissenschaftlich ausgebilorr. trat er, seiner
Neigung fĂĽr den Toldatenstand folgend, in
die kaiserliche Armee, in welcher er rasch von
Stufe zu Stufe vorrĂĽckte und zuletzt Oberst
bei ,>ĂĽrst Schwarzenberg-Uhlanen Nr. 2 wurde.
In dieser Stellung bekleidete er das Amt
eines Dicnstkämmerers bei Seiner kaiserlichen
Hoheit dem Erzherzog Ludwig. Er hatte
sich mit der Tochter des Großhändlers Kaan
verlobt, erschoĂź sich abcr unmittelbar vor der
Trauung. — 4. Johann Nepomuk (gest.
1l. Juni 1736). ein Sohn des Grafen Franz
Ernst Dominik— ob aus dessen erster mit
MariaNebecca geborenen Gräfin Bubna
von Li t t ib oder zweiter mit Mar ia Mag«
dalena geborenen Freiin von Kustosch gc<
schloffener Ehe, ist nirgends ersichtlich — bc<
kleidete die Stellen eines kaiserlichen Natkes,
Kämmerers und Landrechtsbeisitzers. Aus dem
Nachlasse seines stark verschuldeten Schwieger«
vaters Kar l Joseph Nabut in Grafen von
Souches erkaufte er am 20. November 1743
von dessen Töchtern: Mar ia Anna, welche
unverehelicht blieb, und Maria Wilhelmine,
seiner Gemalin. um 200.000 fl. rheinisch die
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon