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Ugarte, Iühann Wenzel 228 Ugarte^ Maximilian
im Znaimer Kreise gelegene Herrschaft Iaispiß,
wclche seitdem im Besitze der Familie geblieben
ist. Äus seiner Ehe entsprossen sechs Kinder,
von welchen Johann Wenzel das Geschlecht
fortpflanzte, Alois s^iehe dessen Biographie
2. 223) kinderlos starb, die Töchter Mar ia
Leopoldine und Mar ia Anna aber in
die Familien Klebelsberg. Hausperßky
und Mi t t rowsky heirateten ^vergleiche die
angeschlossene Stammtafel^. — 5. Johann
Wenzel (geb. 174«. gest. am 27. October
I7i!6), ein Lohn des Grafen Johann Ne»
pomuk aus dessen Ehe mit Mar ia Wil»
helmine Rabut in Gräsin von Touches
und ein Bruder des Ritters vom goldenen
Vließe Grafen Alois s^iehe diesen S. 223^,
genoß wie die meisten männlichen Sprossen
der Familie Ngarte seine wissenschaftliche
Ausbildung in der theresianischen Ritter»
akadenüe in Wien, in welcher cr von 1760
bis 1758 verweilte. Er ward 1777 zum
Rathe bei der niederöfterreichischen Regierung,
anläßlich de'- Gerichtsoraanisirung vom Jahre
1782 zum mederösterreichischen Appellations«
rathe, aber schon mit Teeret vom 13. Sep-
tember d. I . zum Hofrathe bei der obersten,'
Iusti^stelle ernannt und als solcher dem ^
böbmischen Senate zugewiesen. 178? folgte
cr dem verstorbenen Freiherrn von Gebler
sBd. V, 2. 118^1 ln der Vicekanzlerwürde
der vereinigten Hofstelle, 1790 wurde er ge«
heimer Ratb. 1791 Qbersthofmeister der Erz«
Herzogin Marie Clem entine, Oberstmusik»
graf und Director des Hoftheaters, 1794 be-
kleidete er die Stelle des niederösterreichischen
Obcrstlandrichters und Präsidenten der nieder»
österreichischen Landrechte, 1793 jene des
niedcrösterreichischen Appellationsgerichts-Prä»
sidenten. In der Vollkraft seines Lebens,
1790, e^st 48 Jahre alt, wurde er vom Tode
hingerafft. Der Graf vermehrte ansehnlich
den Grundbesitz seines Hauses durch den An«
kauf des Religionsfondsgutes Kratvska, des
Ttudienfondsgutes Brenditz, beide lm Znaimer
Kreise gelegen, sowie des Olmützer erzbischöf»
lichen Lehengutes Rzikowitz. Aus seiner Ehe
mit Nana Anna geborenen Gräfin Windisch-
lirätz hatte er vier Söhne: Maximi l ian,
Alois, Wenzel Kar l und Clemens,
und drei Töchter: Mar ia Anna, Iosepha
und Phi l ippine. Ueber die Söhne Mari»
mi l ian Alois und Clemens siehe die be«
treffenden besonderen Artikel. Maas bürg!
(M, Friedrich von). Geschichte der obersten '
IustizM» in Wien (1749—1848). größten« ^ theils nach amtlichen Duellen bearbeitet
(Prag 1870. I . B. Reinitzer und Comp..
8".) 2. 2? 105 und I28.^l — ü Joseph
(geb. 26. Qttober 1804, gest. 27, Juli 1862),
der einzige Sohn des Grafen Max imi l ian
lynche dcn Folgenden) aus dessen Ehe mit
Gabriele geborenen Grafin von Lützow,
widmete sich Der diplomatischen Laufbahn und
bekleidete zuletzt die Stelle eines außerordent-
lichen Gesandten am königlich württembergi-
schen Hofe. trat aber 1849 aus dem Staats'
dienste. Von seinem Großoheim erbte er die
Herrschaft Iaispitz und nach seinem 1832 ver-
storbenen Vater die Hälfte von Nossitz, die
andere Hälfte brachte er von seiner Schwester
L o u i s e . vermalten C o n st a n t i n Graf
Lod ron , 1833 käuflich an sich. 1844 ver-
äußerte er die ganze Herrschaft Rossitz um
eine Million und srchzigrausend Gulden Con»
ventionsmünze an Baron Sina. Das ge>
meinschaftliche Lehengut Rzikowitz hatte die
Familie bereits 1842 verkauft. Am 13. Jänner
1842 vermalte sich Graf Joseph mit Helena
geborenen Grasin von ätaeßelberg (geb.
20. August 1820). Nach deren (am 12. Fe-'
bruar 1843) erfolgtem Tode schritt er (am
24. Juni I84o) zur zweiten Vde, mit Eliftöelh
Rochow, Tochter tx's königlich preußischen
Generals und Gesandten am Sr, Peters-
burger Hofe T h e 0 0 0 r Fmberrn oon
R 0 ch 0 w. Innerhalb der Iabre i«2ö—1830
ließ er auf seiner Herrschaft Iaispih eine neue
Pfarrkirche und ein neues Schloß. 1836 aber
bei der alten Kirche eine Familiengruft er-
bauen; außerdem errichtete er eine Stiftung
jährlicher oierhundevt Gulden für Lehrer und
Gehilfen zur Emporbrin^ung d^r Schulen in
Iaispitz. Zu Anfang der Sechziger-Jahre sah
Graf Ugarte im Abgeordnetenhause des
österreichischen Neichörathes. Im Juli 1862
stürzte er bei einem Spazierritte vom Pferde
und starb bald darauf an den Folgen dieses
Unfalles. Aus seiner zweiten Ehe überlebten
ihn drei Kinder Gabriele, Anna und Ma»
r imi l ian. Die beiden Töchter heirateten
fsiehe die Stammtafel^, und der 3ohn
Maximi l ian wurde, noch nicht 24 Jahre
alt, auf der Reise vom Tode hingerafft.
Porträt. Lithographie ohne Angabe des
Zeichners. 4".^ — 7. Maximi l ian (geb.
1781. gest. im Juli 1832), ältester Sohn des
Grafen Johann Wenzel aus dessen Ehe
mit Mar ia Anna geborenen Gräfin Win»
dischgrätz und Bruder der Grafen Alo is
l^ siche diesen T. 23<^ und C l e m en s ^2. 22«,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon