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Ugarte, Maximilian 229 Ugarte (Wappen)
Nr. 3). erhielt während der Jahre 1797 und
1798 seine Ausbildung in der therenanischen
Ritterakademie, trat dann in den Staatsdienst,
wurde 1806 böhmischer Gubernialsecretär, bald
danach wirklicher Gubernialrath in Böhmen,
1817 Hofrath beim galizischen Gubernium,
zog sich aber ins Privatleben zurück. Von
seiner Tante Mar ia Anna, welche von
ihrem ersten Gatten Johann Nep. Frei«
Herrn uon Hauspersky die Herrschaft
Rossitz im Brünner Kreise ererbt hatte, zum
Haupterben eingesetzt, gelangte er zu dieser
Besitzung. Durch seine am 21. Juni 1802 mit
Gabriele geborenen Gräfin Aitzow (geb. 23. Mai
1786, gest. 2. Mai 1830) geschlossene Ehe
erwarb Tr die Güter Meldemann und Blan»
kard, in Folge dessen die Familie Ugarte
sich auch Ug arie«Meldemann schrieb.
Als im Jahre 1819 in Brmm das Franzens«
museum ins Leben trat, sicherte der Graf
diesem Institute jährlich zwanzig Klafter
weichen Holzes uon seiner Herrschaft Rossitz
zu. Aus seiner Ehe stammen eine Tochter
Aloisia. später vermalte Constantin Graf
Lodron, und ein Sohn Joseph, welcher
182!» die uon seinem Großobeim Grafen
Alois. Ritter des goldenen Vließes, ererbte
Herrschaft Iaispih antrat. — 8. Max imi -
l ian (geb. 13. Mai 1831, gestorben zu San
Remo in Sardinien am 3. Februar 1873),
ein Sohn des Grafen Joseph aus dessen
zweiter Ehe mit Elisabeth Freiin von
Rochow. In den letzten Tagen des Jänner
1873 begab sich der Graf nach Italien, wo
er mit seiner Mutter in San Remo zusammen»
traf. Kurz nach seiner Ankunft daselbst er»
krankte er an einem Scharlnchfieber, dem er
in wenigen Ta«en erlag. Der Graf, von dem
es in einem kurzen Nachruf hieß, „daß sein
Tod ?n den Kreisen der Sportswelt warme
Theilnahme erwecken werde, da er als ebenso
lebenslustiger wie liebenswürdiger Cavalier
bekannt war", hatte, als er starb, sein
24. Lebensjahr noch nicht vollendet. Er war
der Chef des Hauses, der letzte männliche
Sproß des Geschlechtes Ugarte, welches
gegenwärtig nur noch in weiblichen Sprossen,
nämlich in drs Grafcn Mutter Elisabeth,
dessen zwei Schwestern Gabriele und
Anna und der Cousine des Vaters des«
selben, der Gräfin Louise, dem Namen
nach aber nur in der Mutter fortblüht.
l^Wiener S a l o n b l a t t (gr. 4°.).
VI . Jahrg.. 27. Februar 1873, Nr. 9: „Ma-
rimilian Uga:te". — Porträt. Nach einer Photographie aus dem Atelier des I)r. Sz6»
kely, gezeichnet von Jg. Eigner. Angerer
und G. ch.(emitl)pirt) ^auch in uorbenanntem
Salonblatt) — 9. Peter (gest. 1692). der
erste Ugarte, der nach Oesterreich kam-.
1639, während des dreißigjährigen Krieges,
diente er bereits in der kaiserlichen Armee.
Er stieg zum Capitän auf und ward in
Würdigung seiner Tapferkeit 1634 von Kaiser
Ferdinand I I I . in den Freiherrenstand
erhoben. Als Oberstwachtmeister der Stadt'
quardi in Wien erhielt er von Kaiser Leo-
pold I. am 29. März 1662 das I n c o l at
des Herrenstandes in Mahren, 1667 aber
jenes in Böhmen. Am 24. October 1662 kaufte
er das Gut Budischkowitz im Znaimer Kreise,
1663 das öde mit Holz und Gesträuch uer«
wachsene Dorf Straßhof, welche beiden Be-
sitzungen er 1678 wieder um 31.000 f!.
veräußerte. Er rückte dann zum Oberstlieute«
nant der Wiener Stadtquardi vor und kaufte
1668 von der kaiserlichen Kammer das Gut
Großwetschwar in Böhmen und am 16. Oc-
tober 1676 die Herrschaft Groß-Meserirsch im
Iglauer Kreise um 139,300 fl., wonach sich
die Ngarte auch Freiherren von Groß»
Meseritsch schrieben. Am 12. November 1676
wurde Freiherr Peter Ugarte als Obrister,
Kämmerer, Hofkriegsrath und Obristlieutenant
der Stadtquardi in den Grafenstand des
h. römischen Reiches erhoben, und noch im
Jahre 1679 bekleidete er die Stelle eines
Stadtkommandanten von Wien. Gr war mit
Theresia Eleonore, Tochter des Franz Adam
Euseb Zdiarsky, Reichsgrafen von Saar
(Zdiar) vermalt, der seine Güter an seine
fünf Tochter, welche in die gräflichen Hauser
Sternderg « Hyserle, Carretto, von
Mi l les imo, Ugarte und Magnis gehei-
ratet hatten, vererbte und 1670 die männliche
Linie seines Geschlechtes schloß. Aus seiner Ehe
mit Theresia Eleonore hatte Graf Peter
Ngarte eine Tochter Mar ia Mar im i '
lana (gest. 1711), vermalte Franz K a r l
Zarub Freiherr uon Hustiran, und einen
Sohn Peter, welcher mit seiner Gemalin
Eleonore Kathar ina geborenen Gräfin
von Werdenberq das Geschlecht fort-
pflanzte.
I I I . Wappen. Dreimal senkrecht, zweimal quer
getheilt (12 Felder). 1. In Roth zwei schräge
sich kreuzende, mit den Bärten oben auswärts
gekehrte goldene Schlüssel, begleitet von vier
goldenen Herzen. 2. In Gold fünf (2. 1. 2)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon