Page - 237 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Uhl) Eduard 237 Eduard
la ^atrig.". Als sich im Jahre
1848 in Brescia bei Ausbruch der Be-
wegung in Italien eine provisorische
Regierung bildete, versuchte man ihn zum
Mitgliede derselben zu pressen. Aber er
lehnte jeden darauf abzielenden Antrag
fest und entschieden ab. Alle Versuche,
ihn als ein Mitglied der Aiovin? Iwi i^
darzustellen, sind also hinfällig. Ugoni,
von der herrschenden Negierung in seinen
Studien durch nichts beeinträchtigt, ließ
sich nicht fortreiĂźen und lebte ausschlieĂź-
lich seinen literarischen Forschungen. Er
starb im Alter von 72 Jahren auf seinem
bei Brescia gelegenen Landgute, und wird
ihm auch die Aureole eines Verschwörers
versagt bleiben mĂĽssen, die eines Literar-
historikers ersten Ranges bleibt ihm
immerdar.
nelln. 2. nietii. 6e1 äc^olo 18. O^ora ^ostuma,
Bd. IV (1857), 1). 4:^—55«: „OvII^ vita
e äsgli äcritti äi (.'ll.ni. U^oni". — I^a
8 l « i- /i 3,. (3a.^^ettH Ioinl,ai'ä" vtin^ta.
(Brescia, kl. Fol.) ^nno VI, 20. 2Iai^c>
1835: <^Drou»,ca> local«. (^amillo ^I^oui".
— Oc?o,'i'e,'^ 'e^6^l^c>^. Oamillo I^^oui. liio-
grätig (Brescia 183ö) ^wurde in dcr „älsi^a",
1863, Nr. .'jj, wegen mannigfacher Unrichtig«
leiten, namentlich bezĂĽglich dcs politischen
Verhaltens Ugoni's angefochten^.— s^ioi--
nlai s äell'I. li,. lätituto Ioindai-(i<> ( I^Nano,
44°.) Bd. IX (l857). 2. 3l^.
Vorträte, l) Unterschrift: „Oamillo U^ni" .
Unter dem Brustabschnitt: 1'^ I^ii>ä n. ä. ^.
8L2. n. ^LLt. (8".) sschönes lebensvolles
Blättchen, den Gelehrten im besten Mannes«
alter darstellend). — 2) Unterschrift: Facsimile
des Namcnözuges „Camillo Uaoni". C. Mo«
riggia äis. F. Caporal i inc. (gr. «".).
— F) Vrodtmann litb. (Fol.).
W,Alois, siehe: Uhle,Alois ^S.242
dieses Bandes^.
Nhl, Eduard ^BĂĽrgermeister der
Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, ^geb. daselbst am 12. December 1813).
^ Der Sohn eines wohlhabenden Arztes,
! wurde er nach Beendigung der humanisti-
, schen Studien von seinem Vater zum Ein-
! tritt in die Dienste des Wiener Magistrats
! bewogen. Nach des Vaters Tode aber zog
er sich, seiner Neigung, auf dem Gebiete
der Naturwissenschaft sein Wissen zu er-
weitern, folgend, ins Privatleben zurĂĽck,
nebenbei nur an einzelnen industriellen
Unternehmungen sich
betheiligend. Als mit
der Bewegung des Jahres 1848 ein Um-
schwung in den politischen Verhältnissen
des Kaiserstaates eintrat, zählte auch er
zu jenen Männern, welche an der frei-
heitlichen Umgestaltung Oesterreichs den
lebhaftesten Antheil nahmen und in diesem
Sinne im Kreise ihrer MitbĂĽrger wirkten.
Sein warmes Einstehen fĂĽr die Rechte
bĂĽrgerlicher Freiheit und Gleichheit erwarb
ihm auch das Vertrauen weiterer Kreise,
er wurde zunächst von der Nationalgarde
des Bezirkes Iosephstadt zum Haupt-
mann ernannt und ging dann aus den
im September 1848 vorgenommenen
Wahlen in den Wiener Gemeinde-
rath als Gewählter hervor. Im harten
Kampfe mit der nach den Octobertagen
herrschenden Reaction, unter welcher
Wohldienerei, Spionage, kurz alle
niedrigen Eigenschaften der menschlichen
Natur die politischen und gesellschaft-
lichen Verhältnisse in der Residenz ge-
radezu unerträglich machten, stand er
treu auf der Seite der liberalen Partei,
die in jenen bedenklichen Tagen nicht
gerade leichtes Spiel hatte. Wegen dieser
Haltung von den Reactionären und Cle-
ricalen, die zusammen Hand in Hand
gingen, angefeindet, unterlag er seinen
Gegnern, als auf Grund der neuen
Gemeindeordnung vom 9. März 1830
Neuwahlen vorgenommen wurden. Da
unter dem Ministerium Bach keine (5r-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon