Page - 248 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

Nhlir, Christian 248 Rhlmann Gymnasium und blieb daselbst bis zum' October 1860, wo er in gleicher Stellung an das Gymnasium auf der Prager Klein« seite kam. Gegenwärtig bekleidet er die Stelle eines Directors am k. k. I I . Real- gymnafium mit öechischer Unterrichts- spräche in Prag. Schon im Jahre 1844 trat Uhlir mit seinen literarischen Ver- suchen in der Zeitschrift „Vösia", d. i. Die Biene, öffentlich auf, dann erschienen auch in Gymnasialprogrammen einige seiner Abhandlungen, von denen sein ^ roakor SpiolcFok kä.oni Vol. 6lio^ d. i. Kritische Be> leuchtung der epischen Gedichte von Bol. Iablonsk? Moleslaw Iablonsk)'- ist der Pseudonym für Karl Eugen Tupy, siehe S. 131 dieses Bandes und „viäkktiokö dä.8ne saloiuonu^ d. i. Salomons didaktische Gesänge, Er- wähnung verdienen. Eine Sammlung seiner eigenen Gedichte — meist eroti- säx'n Inhalts — gab er unter dem Titel ^<?s^-> (Prag 187)8, Calve, 16''., 332 S.j heraus, indem er ihren Rein- ertrag für eine Studentenstiftung be- stimmte. Ferner arbeitete er an einer Anthologie aus Ovid, welche er in metrischer Uebersetzung in seiner Mutter- spracbe zur Herausgabe vorbereitete.! Uhlir war mit dem bereits am 21. März 187l) verstorbenen öechischen philosophi- schen Schriftsteller Ios. Dastich (geb. 27. Februar 1833) innig befreundet. rurv (e8ko8ioveQ5kö. Völ> uovö^i, d. i. Geschichte der ^echoslavischen Sprache und Literatur. Neuere Zeit (Wien t868. gr. 8".) T. 30l. — Hanu.^ (T. I . Dr.). Kritische Blätter für Literatur und Kunst (Prag und Leidig <838. I , L. Kober. gr. 8°.) I I . Jahrg.. 3. Bd.. 3. «8. Äußer den: Schulmanne Joseph Nhl i r und dem Oekononien Johann Baptist Uhl i r sind noch erwähnen-i-werth: i. Vhristian Uhlii-, Wachtmeister ini 2. Gendannerie« Regimente. der sich bei einer Fcueröb^unst. welche in der Nacht vol'.i l . auf den ^. April 1861 zu Kohlianowitz in Böhmen auöbrach. ganz besonders hervorthat. An einem der schon in Flammen stehenden Häuser, in weläiem alle Bewohner im tiefsten Schlafe lagen, öffnete er mit einem Kolbenschlage das Fenster, sprang in das brennende Gemach und brachte zuerst zwei Kinder aus den Flammen; dann drang er nochmals ins Haus und rettete, während hinter ihm die brennende Decke ein-- stürzte, ein drittes Kind vom Feuertode. Er wurde dafür mit dem silbernen Verdienstkreuze ausgezeichnet. sDer Kamerad. Illustrirter österreichischer Militär < Kalmder für 18U3 (Wicn, I . Di-nböck, 8".) S. 133.) — 2. Katharina Nhl i rz, Malerin in Prag. von welcher in der Prager Kunstaus'tellung des Jahres 1860 „Blumen", in Oel aemalt, zu sehen waren. Weiteres über die Künstlerin wissen wir nicht. Uhlmann, Jacob (Mitglied der kaiserlichen Hofcapelle in Wien, geb. zu Wien am 19. December 1803, gest. ebendais. November 18oO). Von seinem Vater Tobias, einem ausgezeicbneten Hol; - Blaäinstrumentel! - Verfertiger in Wien, erhielt er die erste Unterweisung im Clarinettspiele. Im Mai 1821 wurde er in das eben neu gegründete Conser- vatorium in Wien als Oboeschüler auf- genommen, wo er den gründlichen Unter-- richt des berühmten Oboevirtuosen Joseph Sellner >M. XXXIV, S. 68^ genoß und so treffliche Fortschritte auf seinem Instrumente machte, daß er in kurzer Zeit im Orchester des priv. Theaters an der Wien als Oboist Anstellung fand. Bald lenkte er die Aufmeiksamkeit des Hofcapellmeisters Weigl auf sich, und dieser engagirte ihn als'Solospieler auf Oboe und englischem Horn für das k. k. Hofoperntheater nächst dem Karnthner- thore. Durch sein virtuoses Spiel erhielt Uhlmann im Jänner 1823 einen Ruf nach Stuttgart, wo er mit königlichem Decret angestellt wurde. In den Jahren