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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Page - 251 -
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Page - 251 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Niberacker (Genealogie) 251 Niberacker halbes Tausend Schritte vom gleichnamigen Stammschlosse entfernt, soll im zwölften oder dreizehnten Jahrhundert entstanden sein, und zwar der Volksübcrlieferung nach als ein Werk der nachmaligen Grafen Uiberacker. Die Lage der beiden Ortschaften, an Flüssen, in Verbindung mit Häusern und Gehöften an den entgegengesetzten Ufern, läßt nicht schwer auf den Ursprung des Namens selbst schließen, der überdies in älteren Urkunden gar mannig» faltig geschrieben erscheint, wie: Vbrechen, Oubrechen, Nperacha, Uberache, V brache, Iberachen, Ubrachen, Über« achn, und erst später, im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert zu U b e r a ck e r, Ueberaecker und Ueberagher sich entwickelt. Die Etymologie aus den Wörtern „über" und „Ache" -- Fluß, also jenseits des Flusses (gelegenes Schloß oder Pfarrdorf) ergibt sich von selbst. Die nächste Geltung dürfte die Annahme finden: die Familie habe ihren Namen der Ortschaft Ueberackern an der Maisach entlehnt und denselben ihrem neu« erbauten Stammschlosse und der sich nach und nach bildenden Ortsgemeinde Ueberackern an der Salzach gegeben. Schließlich noch ein Wort über die heutige Schreibung dieses Na< mens. die in zwei Formen: Ueberacker und Uiberacker vorkommt. Herausgeber dieses Lexikons hat widerwillig für die letztere sich entschieden, aber auch nur aus dem Grunde, weil sowohl die Familie selbst, als auch das genealogische Taschenbuch der gräf» lichen Häuser dieselbe angenommen hat. — Was nun den Ursprung dieses Geschlechtes betrifft, so ist derselbe in Salzburg zu suchen und urkundlich bis in die erste Hälfte des eilften Jahrhunderts zurückzuführen, in welcher ein Heinrich — um 4032 — als der erste Uiberacker erscheint, der durch seine Frau Ursula Glmzner der Stammvater aller Fol< genden wurde. Von Heinrich zweigt sich das Geschlecht bald in verschiedene Linien ab. und bis ins vierzehnte Jahrhundert ist nicht immer die Aufeinanderfolge der ein» zelnen Träger dieses Namens nachzuweisen, so daß wir in solchen Fällen auf der Stammtafel statt der scharf ausgezogenen Linien uns der punktirten zu bedienen genöthigt sehen. Doch reihen sich an Hein» richs Sohn Albert I. in ununterbroche« ner Generation Ort« I., Otto I I . , Hartneid, Erhard, Wolfhard I I . , Jo- hann I I . , Wolfhard IV.) Vi rg i l I I . , welch Letzterer der eigentliche Ahnherr der Sighartsteiner Hauptlinie ist. Sechö Ge< nerationen später spaltet sich dieselbe mit Abrahams Söhnen Wolfgang Ehren- reich und Wolfgang Caspar in zwei Linien, in die Pfongauer und Sighart« st ei ner. Letztere Linie, welche Wolfgang Caspar fortführt, blüht noch durch mehrere Generationen, bis sie im ersten Jahre oeS laufenden Jahrhunderts erlischt mit dem Staatsmann und Minister Wolfgang Christoph, welcher den Besitz von Sighart. stein sideicommissarisch an seinen Vetter von der Vfongauer Linie Wolfgang Hiero- nymus Amadeus uererbt. Wol fgang Caspars Sohn Wolfgang Dominik bildet aber dann eine Nebenlinie, die Titt« moninger, welche in der dritten Genera» tion mit Wolfgang Hieronymus Franz Gaudenz im Jahre j?8l ausstirbt. Dagegen blüht die von W o l f a a n g Caspa r 5 Bruder Wol fgang Ehren reich ge< stiftete Pfongauer Linie bis auf die Gegenwart, in welcher Graf Wolfgang Hieronhmus Iofeph heute der Chef deL Grafengeschlechtes der Uiberackec ist. Die angeschlossenen zwei Stammtafeln: I. mit der Sighartsteiner Haupt« und der Titt< moninger Nebenlinie und I I . mit, der heute noch blühenden Pfongauer Linie geben ein deutliches Bild der allmäligen Entwickelung dieses Geschlechtes. — Was nun die Stan« deserhöhungen dieses Hauses anbelangt, so finden wir die Uiberacker lange Zeit inmitten der edlen Geschlechter des Erzbis« thums Salzburg, unter dessen Kirchenfürsten sie in verschiedenen Dienstverhältnissen, als Oberstjägermeister. Ceremonienmeister. Pfleger, Hauptleute u. s. w. standen. In diesem ein« fachen Adelsverhältnisse, schlechtweg als Ritter und Edle. aber immer in hohem Ansehen, er» scheinen sie bis zu Beginn der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts, in welcher dann der salzburgiscke Oberstwachtmeister Wslf- gang Abraham und sein Vetter Wolf- gang Ernst von Kaiser Leopold I I . mit Diplom ääo. Wien 9. April l669 für sich und ihre Nachkommen den Freiherren» stand mit dem Prädicate von Sighart ' stein erhielten. Etwa zwei Jahrzehnte später, am 27. August 1688, gelangte derselbe Freiherr Wolfgang Abraham zur Grafenwürde, welche am 28. November 1U94 von dem Salzburger Erzbischof bestätigt ward. Dann erhielt auch Freiherr Wolfgang Dominik mit seinem Bruder Wolfgang Sigmund
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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