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Uiberacker (Genealogie) 263 Mberacker (Genealogie)
historische Arbeiten ĂĽber Salzburg bestens be-
kannten Nicolaus Hub er vorbereitet wird.
— Was die Frauen des Hauses betrifft,
seien es nun die Töchter desselben, welche in
fremde Familien heirateten, oder die Bräute,
welche die Uiberacker sich aus fremden
Geschlechtern holten, so begegnen wir hohen
Namen dcs österreichischen, deutschen. Tiroler
Adels, wie: Preysing. Taufkirchen,
Prankh, Iörger, Losnitz, Lerchenfeld,
Platz. Nehling. Haunsperg, Zooron,
Khuenburg, Auer, (5 h r i stal n i g g,
Eszterhlizy, Nudnianszky, Thun«
Hohenstein. — Schließlich, was die Be-
sitzungen dcr Familie anbelangt, so ist, ob-
gleich dieselben nie eben sehr bedeutend ge-
wesen, doch ihr Wechsel groĂź. Als Stamm-
schloĂź gilt. wie schon im Einaange dieser
genealogischen Uebersicht erwähnt, das an der
Salzach unweit Braunau im heutigen Qber»
österreich gelegene Schloß Ueberackern, von
dem urkundlich- nachweisbar ist. daĂź die
Uiberacker daselbst bereits im eilften Jahr-
hundert hausten. Zu Beginn des zwölften
Jahrhunderts kamen schon Uiberacker von
Ha3 lach vor, so genannt von ihrem Besitz»
thume Schloß Haslach bei Äschau. Als dann
gegcn End: des vierzehnten Jahrhunderts
(1394) die Erwerbung von Lichtelithan, und
zwei Jahrzehnte später (l418) jene von
Altenthan und die des Gutes Sigharting,
sämmtlich im Salzburgischen. erfolgte, und
so das Geschlecht daselbst sich seĂźhaft machte,
gingen wohl die frĂĽher genannten Besitzungen
durch Kauf in fremde Hände über. Wir
wollen nun den weiteren häusigen Besitzver»
änderungen durch Kauf. Verkauf, Tausch
u. s. w. meist kleiner Güter, Höfe u. a. nicht
weiter nachgehen — der wichtigeren geschieht
bei den einzelnen Lebensskizzen Erwähnung.
Im Jahre 1444 wurden die Uiberacker
siegelfähig. Sigharting im Besitze V i rg i ls
ward zum Schlosse Sighartstein umgebaut,
und die Uiberacker schrieben sich Herren von
Sighartstein. Abraham I. erbte von
seiner Mutter Margaretha geborenen Z o tt,
einer reichen Gewerkenstochter aus Gastein,
Antheile daselbst und erscheint nun auch als
Gewerke; dann kaufte er am 29. März 1610
in Oberösterreich den lehenbaren Sitz Pfongau, ^
nach welchem eine Linie der Uiberacker den
Namen erhielt, als 1667 die Theilung von
Sighartstein und Pfongau'erfolgte. 1714 fand !
eine Erhöhung des Altenthan'Erbpfteg'Absent»
gcldes, das bis dahin 800 fl. betrug, auf z 1200 fl. statt. In demselben Jahre baute
Nolfgan^ Mar das SchloĂź Sighartstein
in dessen neuer — kcuiiger — Gestalt auf
und erwarb 1723 gemeinschaftlich mit seiner
Frau das in der Stadt Salzburg auĂźerhalb des
Andräbogens gelegene Zillemberghaus, das
noch heute Eigenthum der Familie ist. 1734
erhob Erzbischof Sigmund I I I . SchloĂź
Sigharistein nebst mehrerem Zubehör zu einer
geschlossenen Hofmark, welche jedoch Graf
Wolfgang Joseph Alois im Jahre 1820
der k. k. Regierung wieder anheimstellte. Wie
Graf Wolfgang Christoph den Adel sitz
Sighartstein seinem Hause dadurch erhält,
daß er die Töchter seiner Schwester Mar ia
Clara vermalten Graf von Aletzl mit
72.000 fl. abfindet, wird in seiner Biographie
des Näheren berichtet; auch findet zu gleicher
Zeit die Vereinigung der seit 1667 gesonderten
Besitzungen Sighartstein und Pfongau statt,
indem Graf Wolfgang Christoph, der
Letzte der Sighartstciner Linie, seinen
Vetter Wolfgang Hieronymus Ama-
deus zum Fideicommißbesitzer von Sighart»
stein einsetzt. Durch Testament vom 27. No-
vember 1823 und 2. Mai 1827 der Frau
Mar ia Anna geborenen Uiberacker, ver«
witweten von Nayrljofen auf Rleving erlangte
Graf Wolfgang Otto Joseph Hiero-
nymns, ein Sohn des Stiefbruders Wolf-
gang Joseph Alois der Erblasserin, den
Edelsitz Klebing mit den incorporirten GĂĽtern
Guntering und Eggersdorf. Zur Zeit befinden
sich die Grafen Uiberacker iin Besitze des
FideicommiĂźgutes Sighartstein, des Edelsitzetz
Kleding und des Uiberacker'Palais in der
Dreifaltigkeitsgasse der Stadt Salzburg.
— Ueber die Eigenthümlichkeit, daß von den
Söhnen Abraham Uiberacker's und seiner
Gattin Ursula Benignu geborenen TaufĂźirchen
von Gultenömg und Ennsdorf ad alle späteren
Uiberacker den Vornamen Wolfgang
führten, vergleiche S. 266: „Der Name
Wolfgang in der Famil ie Uiber<
acker". ^Quellen zur Geschichte der
Grafen Uiberacker. L) OandschrMichc.
Benignus Sch lachtner , salzburgischcr
Historiograph, „Genealogie der Grafen
Uiberacker". — W i n k l e r (Pfarrer in
Kestendorf). „Ahnentafel und Genealogie der
Grafen von Uiberacker". — Nico lauö
Hub er, „Stammtafel und genealogische
Darstellung der Grafenfamilie Uiberacker in
alphabetischer Folge" sdiese mit vieler Sorg'
fält und allem Fleiße ausgeführte Arbeit lag
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon