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Wberacker, Wolfg. Hieron. Amad. 262 Uiberacker, Wolfg. Hieron. Ios.
einer Kugel in den Kopf getroffen. Sein Leich
nam ruht bei den Dominicanern in Mastrich'
— 28. Wolfgang Ferdinand Theophil
(geb. 15. Mai 1680. gest. vor Landau 13. No.
vember 1703), oon der Pfon gauer Linie,
ein Sohn des Grafen Wolfgang Ernst
aus desscn Ehe mit Mar ia Ursula von
Rehling. studirte zu Salzburg und erhielt
1701 oon Erzbischof Johann Ernst aus dem
Hause der Grafen Thun das größere Kreuz
des von diesem Kirchenfürsten gestifteten Ru<
perti'Ordens. In der Folge trat er in tur<
pfälzische Kriegsdienste und starb als Lieuie«
nant im kurpfälzischen Heidelberger Regiment!
am 13. November 1703 in der Schlacht gege>
die Franzosen vor der Festung Landau, erf
23 Jahre alt, den ehrenvollen Soldaientod.
— 29 Wolfgang Hieronymus Amadeus
(geb. 16. September 1780. gest. 7. Februar
1806), oon der Pfon gauer Linie, ein Soh,
des Grafen Wolfgang Franz An toi
aus dessen zweiter Ehe mit Karol ina Graft
von Khuenburg, studirte zu Salzburg, w
er 1787 fürfterzbischöflicher Edelknabe wurde.
Im Jahre 1798 veröffentlichte er die Disser«
tation: „Vorschlag, dem öffentlichen Eide ini
Staate mehr Zuverlässigkeit ;u geben. Nebst
Sätzen aus der praktischen Pt>ilosopkie. welch
an der Universität zu Salzburg unter dem Vor«
sitze dcs öffentlichen Lehrers Aemilian Mül<
lcr, Venedictiners aus dem Stifte Rott, zur
öffentlichen Vertheidigung aufstellt Hiero>
nymus Graf v. Uiberacker. von Salz.
bürg hochfürstl. Edelknabe, den 13. Aerndte»
monai" (Salzburg, gedruckt bei Frz. X. Duyle.
1798. 8°.). Ueber diese Schrift, welche er
seinem Onkel W o l f g a n g Chr is toph
^S. 249^ widmete, schreibt die „Allgemeine
Literatur «Zeitung". 1798. Bd. I I , S. 497,
unter Anderem: „Tie Disputirsätze enthalten
das Vorzüglichste aus der praktischen Philo.
sophie nach den Grundsätzen der kritischen
Philosophie. Im ganzen Umfange sind Sätze
dieser Art zum ersten Male auf der Uni<
versität zu Salzburg aufgestellt worden. Bei
der Vertheidigung zeigte Herr Defendent Graf
von Uiberacker Einsicht und Gewandtheit".
Auch der Styl der Schrift wird als gut
gerühmt. 1803 trat der Graf bei der kurfürst«
lichcn Regierung in Salzburg als Sessionär
in dm Staatsdienst. Im nächstfolgenden Jahre
zum wirklichen Regierungssecretär ernannt,
wurde er aus einer vielversprechenden Lauf»
bahn 1806. erst 26 Jahre alt, durch den Tod
abberufen. Das Nimer Haus«. Höft und Staatsarchiv besitzt ein paar wissenschaftliche
Arbeiten des Grafen in Handschrift, eine davon
führt den Titel: „Bemerkungen über das-
Pfteg». Stadt« und Landgericht Radstadt"^
1800. 13 Bogen in Fol.. die andere: „Be>
merkungen über daö hochf. Pfleg». Land» und
Berggericht Tamsweg". 1800. 17 Bogen in
Fol. In diesen beiden Arbeiten behandelt er
Lage. Klima. Grenzen, politische Eintheilung,
Geistlichkeit. Grundherrschaften, Bevölkerung,
Landpässe. Gewässer, Beamte. Steuererträgniß.
Gefalle, Registratur. Landescultur. Viehstand,
Dörfer. Bergbau und Waldstand. Am 29. Oc-
tober 1804 mit Antonia Gräfin von Cr^stallnigg
vermalt, ließ er dieselbe zwei Jahre später als
kinderlose Witwe zurück. Der Reichshofraths»
Präsident Graf Wolfgang Christoph
l^S. 249) von der Sighartsteiner Linie,
welcher unvermält und kinderlos war, hatte
seine letztwilligen Verfügungen zu seines.
Vetters Wolfgang Hieronymus Ama<
deus Gunsten getroffen und densetben zum
Fideicommißbesiher von Sighartstein eingesetzt
und so die seit 1667 getrennten Besitzungen
von Sigharistein und Pfongau wieder ver»
einigt. Nach dem Tode des Grafen Wolf»
gang Hieronymus Amadeus ging der
Besitz von Sighartstein auf dessen jüngsten
Bruder Nol fgang Joseph Alois über.
— 30. Wolfgang Hieronhmus Joseph
(geb. 20. September 1823), von der Pfon»
gauer Linie, ein Sohn des Grafen Wol st
gang Joseph AloiS aus dessen Ehe mir
Therese Freiin von Ruff in, studirte, wie
sein Bruder Wolfgang Otto. in München,
Bamberg und Salzburg und kam 1844 in die
theresianische Ritterakademie. welche er aber
schon im nächsten Jahre wieder verließ, um
als Cadet in das Chevaurlegers»Regiment
Baron Kreß von Kressenstein Nr. 7 zu Kecs»
kemet in Ungarn einzutreten. Als das Regi»
ment, in welchem er im Juli 1847 zum
Lieutenant und im Mai 1848 im Feldzuge
gegen Ungarn 1848/49 zum Oberlieutenant
vorrückte, bald darauf in ein Uhlanen-Regi»
ment (Großfürst Alexander von Rußland
Nr. 11) umgestaltet worden, kam er mit dem»
selben 1832 nach Wien und stieg 1833 zum
Rittmeister auf. Eine Kopfwunde nöthigte ihn,
im Jahre 18Z5 in Pension zu gehen. Graf
Wolfgang Hieronymus ist zur Zeit
Senior des Hauses. Ein besonderes Verdienst
des Grafen besteht darin, daß er alles auf
seine Familie Bezügliche aufsuchen, sammeln,
so die Materialien zu einer Familiengeschichte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon