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Mm, Ferdinand Rim. Ferdinand
Prag 26. October 1712) trat im October
1678 in den Orden der Gesellschaft Jesu ein.
in welchem er 21 Jahre lang aus den Fächern
der lateinischen Tprache. der Ethik. Philo«
sophie. Moraltheologie und Auslegung der
heiligen Schrift verwendet wurde. Im Druck
sind von ihm erschienen: ^ouolusio
iMioäoMcae" (^razas 4693, ?a!.) und
„^.etas »urea i11u3tri33iin3,o laiuilias steru
ber^icaO in oot^vuin Laeeuluin in Voke
inias i°6FQc> z>eruillno22" (id. 1698, I'oi.).
Als besonderen Curiosums ist seiner merk>
würdigen Mäßigkeit zu gedenken, indem er in
einer ganzen Woche kaum so oiel aß, als ein
Anderer in einem Tage. Er wurde fünfzig
Jahre alt. — 3. Ein Ul lmann. dessen Tauf»
namen wir nicht kennen, ist ein zeitgenössischer
Architekt und Architekturenzeichner. Schon im
Jahre 4864 erregte seine Zeichnung einer
Brücke mii acht Bogen von 94 Fuß Spannung
und sieben Pfeilern, 12 Fuß mittlere Höhe,
in Fachkreisen Aufsehen. Die Ausstattung der
Brücke war imgemcin reich, wie sich dies
schon darin zeigt, daß nicht weniger denn
160 Wappenschilder an beiden Seiten der
Brücke angebracht werden sollten. I n der
historischen Kunstausstellung 1877 anläßlich
der Eröffnung der k. k. Akademie der bilden»
den Künste in Wien befanden sich von seiner
Hand drei Blätter Federzeichnungen mit
Concurrenz entwürfen für den Iustizpalast
in Wien.
Ulmann, siehe auch Uhlmann.
Ullrich, Anton, siehe S. 18, in den
Quellen, Nr. 2.
Ullrich, Heinrich, siehe S. 19, in den
Quellen, Nr. 9.
Ullrich von Ullrichsthlll, siehe S. 20,
in den Quellen, Nr. 12.
Ulm, Ferdinand Freiherr (Viceprä»
sident der obersten Iustizstelle in Wien,
geb. 1736, gest. in Wien 12. Februar
1829), ein Sohn des Freiherrn Ferdi-
nand Kar l und ein Bruder des Maria
Theresien«Ordensritters Joseph ssiehe
den Folgenden S. 7^, betrat nach voll-
endeten Studien 1778 die Laufbahn als Iustizbeamter in den vorderösterrei-
chischen Landen, wo sein Vater Regie«
rungspräsident war. Stufenweise rückte
er daselbst bis zum Appellationsrathe in
Freiburg vor und bekleidete hierauf einige
Zeit die Stelle eines Landvogtes in Günz.
bürg. Da ernannte ihn am 27. April
1803 Kaiser Franz inow proprio unter
gleichzeitiger Ertheilung des Titels und
Ranges eines Hofrathes zum ersten
Rathe des innerösterreichischen Apvella»
tionsgerichts. Am 3. April 1807. erhielt
Freiherr Ulm die Landrechts-Prasidenten-
stelle in Klagenfurt, auch übernahm er
gleichzeitig das Präsidium bei dem stän-
dischen Collegium daselbst und ward zum
geheimen Rathe ernannt. Während seiner
Wirksamkeit in Kärnthen war er einer der
ins Geheimniß gezogenen Vertrauens»
männer, als im denkwürdigen Jahre
1809 der Landsturm gegen die verhaßten
Franzosen aufgeboten werden sollte, und
hielt die Faden der allgemeinen Erhebung
in der Hand. Mit kaiserlichem Cabinet»
schreiben vom 8. April 1818 kam er dann
als zweiter Vizepräsident zur obersten
Iustizftelle in Wien. Für sein ausge«
zeichnetes amtliches Wirken wurde er
zuerst mit dem Commandeurkreuze des
Leopoldordens, dann aber, da er nach
dem Tode des obersten Iustizpräsidenten
Grafen von Wal.lis durch mehrere
Jahre die Leitung der Wiener Senate der
obersten Iustizstelle geführt hatte, am
17. März 1824 mit dem Commandeur«
kreuze des^ St. Stephansordens ausge«
zeichnet. Freiherr von Ulm ist es auch,
dem die oberste Iustizstelle die Gründung
einer eigentlichen Amtsbibliothek ver-
dankt, wenngleich er die Erledigung
dieser Angelegenheit, welche er als Leiter
der Wiener Senate angebahnt, nicht mehr
erlebte.. Da sich nämlich der Büchervor.
rath bis dahin nur auf die nothwendigsten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon