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Umlauf, Michael 26 Nmlauff
Weigl im Cavellmeisteramte zur Seite
gestellt und zuletzt zum wirklichen Capell-
meister an der Hofoper ernannt. Als man
in der Folge die Hofopec einem Admini-
strator in Pacht gab, trat er von seinem
Posten zurück und lebte fortan in ganz»
licher Zurückgezogenheit. Später, in Ei'
innerung an seine frühere tüchtige Orche»
sterleitung, berief ihn die Hoftheater-
Direction wieder zur Leitung ihrer Opern»
darstellungen, allein die Musikverhältnijse
hatten in der Zwischenzeit einen großen
Umschwung genommen, auch hatte der
früher so energische Musikleiter im Laufe
langer Muße sich selbst bedeutend abge-
schwächt, und so trat er, als die gehofften
günstigen Resultate seiner Oberleitung
unerfüllt blieben, für beständig von
seinem Amte zurück und lebte in dieser
Unthätigkeii bis zu seinem im Alter von
<)l Jahren erfolgten Tode. Als Tonsetzer
hat er nur wenig componirt, nämlich
einige Kirchenmiisikstücke für die Hof-
capelle, sechs Ballets, die Singspiele:
„Nrr <örrnüdier" und „Nll5 Wirthshaus ;u
ilZraulldü". im Stich erschienen bei Has«
linger in Wien, ferner eine „Grassr Zancke
illr Qllvirl nnb Diolin", 0p. 4, und eine „Tirr-
händige gm55e (5lllllirr5llimtr", welche zwei
letztgenannten auch im Stich erschienen
sind, und einige Clavierstücke. I n seiner
Blütezeit galt Michael Umlauf als
der vorzüglichste Dirigent Wiens und
hatte als solcher, sowie als einer der
ausgezeichnetsten Partiturenleser euro-
päischen Ruf.
Allgemeine Wiener Musik « Zeitung.
Herausgegeben von Di-. August Tchmidt
(4°) l84l. 2. 400. in dm „Geschichtlichen
Rückblicken". — Dieselbe. l842. 2. 3l2.
ebenda. — Gaßner (F. 3. Dr.). Zeitschrift
für Deutschlands Musik'Vereine und Dilettan-
ten l.Karlsrube. 8«) I I I . Jahrg. (l844). 2. l40,
unter den „Todesfällen". — Neuer Nekro-
log der,Deutschen (Weimar, Voigt, fl. 8°) XX. Jahrg. (li>42). S. l089. Nr. ll)ö5. —
Neue Wiener Musik«Zeitung. Heraus-
gegeben von Franz Glöggl (Wien, 4")
IV. Jahrg. 1833. Nr. 49. S. 49Ü.
llmlauff von Frankwell, Ioh. Karl
^Ritter (k. k. Oberlandesgerichts'
Präsident, geb. zu Schönberg in
Mahren 23. December 1796, gest. zu
Wien 8. März 1861). Die Familie
stammt aus Neiße in Preußisch-Schlesien.
Als diese Stadt nach dem Breslauer
Frieden (1742) an Preußen fiel, verließ
! ein Umlaufs, um bei Oesterreich zu
bleiben, dieselbe und siedelte sich zu
Sckönberg in Mahren als Gewerbe»
! treibender an. Dessen Enkel Vincenz
' wurde Musterlehrer und Regenschori in
' letztgenanntem Orte und verehelichte sich
! daselbst mit der Tochter des Bürger»
meisters Fritsch, welche ihm in fast
vierzigjähriger Ehe zwölf Kinder, darunter
als drittes unseren Johann Kar l
gebar. Bis zum dreizehnten Jahre im
Elternhause erzogen, kam derselbe 1803
nach Olmütz, wo er seine Studien fort»
setzte und 1813 die juridische Facultät
bezog. Unter den Lehrern war es vor-
nehmlich der Professor der Geschichte
Joseph Leonhard Knol l ^Band XI I ,
S. 139^, welcher den Lernbegierigen in
fördernder Weise beeinflußte. Während
aber Umlaufs der Jurisprudenz mit
allein Eifer oblag, verschloß er sich
doch nicht ganz fremden Disciplinen, so
trieb er, da sein älterer Bruder Hörer
der Theologie war, mit demselben diese
Wissenschaft und arbeitete für seine
Freunde Probepredigten aus, welche von
Seite der Prüfungscommisfion lobende
Anerkennung fanden. Ja, durch seinen
Verkehr mit einem Verwandten, der als
Oberfeuerwerker in der k. k. Armee
diente, vertiefte er sich sogar in Vau»
ban's Befestigungskunde. Mit diesen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon