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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49
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Page - 45 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

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Unger, Franz immer wieder durchbricht, im Verkehre mit Leitner und dem bereits 4819 ver» storbenen Schröckinger sBd. XXXI, S. 316^; sonst ĂŒbten noch nachhaltigen Einfluß auf den Studiosus sein Lehrer Professor Schneller sBand XXXl, S. 44^, dessen Geschichtsvortrage den Zuhörern wahres Manna waren, und sein Studiengenosse Anton Sauter Mand XXVI l l , S. 288^, der ihm bei An- legung des ersten Herbariums hilfreiche Hand lieh. Dem Wunsche seines Vaters folgend, begann er nach Abschluß der philosophischen Jahrgange das Studium der Rechtswissenschaft, obwohl ihn fein eigenes Verlangen zu jenem der Medicin hinzog. Nebenbei besuchte er die botani» schen VortrĂ€ge L. Ch. von Ve st's, durch welchen er mit anderen Naturforschern bekannt wurde, von denen der Minera- log Anker >^Bd. I, S. 42^ und der SecretĂ€r des Erzherzogs Johann, der als Botaniker bekannte Zahlbr uckner, genannt seien. Schon hatte er ein Jahr Jurisprudenz gehört, als es ihm wĂ€hrend des Besuches des Elternhauses in den Ferien gelang, seinem Vater die Er- laubniß abzuringen, das Studium der Rechte mit jenem der Arzneiwissenschaft zu vertauschen, zu welchem durch fleißiges in den letzten Jahren getriebenes Sam- meln von Pflanzen, Steinen und Thieren der ursprĂŒngliche Hang nur noch mehr genĂ€hrt worden war. Und so machte er denn im Herbst 4824 in Gemeinschaft mit Leitner und einem anderen Freunde die Reise nach Wien. Da er vom Vater nur kĂ€rglich unterstĂŒtzt werden konnte, so mußte er sich durch Lectionengeben meist selbst forthelfen. Nun spielte dem jungen Naturforscher -die Begeisterung fĂŒr die damals im Kampfe mit den TĂŒrken begriffenen Griechen, welche er mit ihren classischen Ahnen identificirte, 3 Ruger, Franz einen schlimmen Streich. Um an ihrer Befreiung mitzuwirken, ging er eines schönen Tages nach Trieft, wo er sich der deutschen hellenophilen Freischaar als Feldarzt anschließen wollte. Als er aber das zur Fahrt bestimmte Schiff nĂ€her in Augenschein nahm, trug er doch Be- denken, sich diesem Wrack von Fahrzeuge anzuvertrauen; um jedoch mit einem anderen Schiffe die Ueberfahrt zu machen, brauchte er Geld. I n seiner Noth wen» dete er sich an den alten Pfarrer Storer. Demselben gelang es denn auch, durch eindringliche Vorstellungen und Verwei- gerung des erbetenen Geldes den jungen Feldscherer zur Umkehr zu bewegen. In Wien aber setzte Unger seine Studien nicht fort, sondern er ging im Herbst 4822 nach Prag, wo er zunĂ€chst Physio» logie und Chemie hörte. Dort befreun- dete er sich auch mit einem SiebenbĂŒrger Sachseiy dem 4833 als praktischer Arzt in Wien gestorbenen Johann Ferdinand DrĂ€ut, und unternahm mit ihm 1823 seine erste große Reise durch Deutschland, ohne sich jedoch die damals zu einer solchen unerlĂ€ĂŸlichen Beglaubigungs- papiere zu verschaffen. Die Wanderung nahm eine ungeahnte Ausdehnung: ĂŒber Leipzig, Halle, Jena, Hamburg, Berlin, Rostock, Stralfund bis auf die Insel RĂŒgen, und unterwegs wurde Unger mit Carus, Flörke, Hornschuh, Luden, Oken, Rudolphi und an- deren bedeutenden MĂ€nnern bekannt. Als er aber im SpĂ€therbst 4823 nach Wien zurĂŒckgekehrt, in der damals verfehmten Burschentracht, mit langen fliegenden Haaren, im Vollbart und mit einem statt- lichen Ziegenhainer in der Hand die Straßen durchschritt, da forderte er denn doch die Wiener Polizei förmlich in die Schranken, und als man von der Reise des angehenden Arztes durch Deutsch-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Volume 49
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Ullik-Vassimon
Volume
49
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
348
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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