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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49
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Page - 52 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

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Anger, Franz 5 fĂŒhlte er sich so weit wohl, daß er am 12. Februar dasselbe wieder verlassen konnte. Wahrend des Tages empfing er den Besuch mehrerer seiner Freunde, des Abends unterhielt er sich bis zehn Uhr mit seiner Familie. Sonntag Morgens — es war der 13. Februar — wurde er todt in seinem Bette gefunden. Am Kopfe zeigten sich mehrere leichte Wun- den, außerdem am Körper noch mehrfache Verletzungen; auch waren am Boden, weniger im Bette Blutspuren. Diese UmstĂ€nde erweckten anfangs die Ver- muthung, Unger könnte unter den HĂ€nden eines Mörders sein Leben aus- gehaucht haben. Und nun folgte das widerlichste Nachspiel, das man sich denken kann. Er mußte gemordet sein, selbst MĂ€nner der Wissenschaft entblö- deten sich nicht, Mord fĂŒr die wahrschein- liche Todesursache zu halten. Nun suchte man nach dem Mörder, zog von Familien^ VerhĂ€ltnissen rĂŒcksichtslos den Schleier und klĂŒgelte und combinirte Alles so fein zusammen, daß man ohne Bedenken den Mörder schon mit Namen nannte. So ging es fort. Die Presse benutzte das dankbare, Thema, und es flogen die Nach- richten hin und wieder, Alles, was bei vorurtheilsloser PrĂŒfung klar vor Augen lag, verwirrend, verdunkelnd. Die Ge- richte schritten ein, das gerichtsĂ€rztliche Gutachten lautete auf Wahrscheinlichkeit eines natĂŒrlichen Todes, ohne die Mög- lichkeit gewaltsamer Todesursache aus- zuschließen, da sich an der Stirne und an der rechten Halsseite Quetschver- letzungen vorgefunden hatten. Die Wiener FacultĂ€t gab endlich nach Einsicht sammt- licher Gerichtsacten einstimmig das Super- Ă€rbitrium auf natĂŒrlichen Tod. Un» qer war einem Stickstuffe erlegen. Am l8. October 1836 hatte er seine Braut Joseph ine Sand zum Altare gefĂŒhrt. 2 Anger, Franz Sein erprobter Freund und Jugend' genösse, der Dichter Karl Gottfried von 3 eitner war sein BrautfĂŒhrer. Unger's Biograph bezeichnet dessen Gattin als einen Friedensengel, als ein Muster treuer AnhĂ€nglichkeit und verstandvollen Ausgleiches. Sie schenkte ihrem Gatten drei Kinder. Das Ă€lteste starb frĂŒhzeitig; der Sohn Theodor wurde 1840, die Tochter Paul ine 1832 geboren. Das Familienleben Unger's, kleine Disso» nanzen, die es denn in jeder Familie ab und zu gibt, abgerechnet, war ein un» getrĂŒbtes. I n Unger's schriftstellerischer ThĂ€tigkeit, die in ihrer Gesammtheit eine großartige ist, unterscheidet dessen Bio» graph Oi-. Reyer acht Gruppen: die naturp h ilo sop h isch e, die dem frĂŒÂ« heften Mannesalter des Autors angehört und mit 1832 abschließt; die anato» misch-physi ologische, welche in den Jahren 1832—1838 die ausschließliche Herrschaft gewinnt, sich aber neben der nĂ€chstfolgenden palĂ€ontologischen bis 1864 fortsetzt; die Schriften letzterer Gruppe stellen dar die Untersuchungen und Bestimmungen seiner Funde in den verschiedensten foss i len LagerstĂ€tten Oesterreichs, Deutschlands, der Schweiz, Italiens, Griechenlands, Schwedens und Islands, des Taurus, Sibiriens, Htam» tschatkas, Australiens, Tera's, Chile's und Neuseelands. Hunderte von Schliffen fossiler Hölzer fertigte er mit eigenen HĂ€nden. Die fossile Flora der TertiĂ€rzeit hat an ihm ihren ersten und auch ein- gehendsten Bearbeiter gefunden. Zur geograph isch-historischen Gruppe zĂ€hlen seine Geschichte der Pflanzenwelt, die geologischen Vegetationsbilder und die Geologie der europĂ€ischen Wald« bĂ€ume; in diesen Schriften finden sich schon 1832 Anschauungen und Lehren, welche Unger, wie in der vorstehenden
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Volume 49
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Ullik-Vassimon
Volume
49
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
348
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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