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Unterberger, Christoph 81 Unterberger, Christoph
führt nach seinen Gemälden: „Ner h. Mi- > 43.0W fi., welche er mit seinen übrigen
lippnZ" und ^Ner h. Ignlltivb". Tirol, das j Ersparnissen in der heiligen Geist'Bank
Vaterland des Künstlers, hat mehrere zu Rom deponirte. Von anderen Werken
Werke desselben auszuweisen, so das! dieses Künstlers kennen wir noch in
Ierdinandeum zu Innsbruck:
mit dem Uindr und drin h. Johannes"-, die Gartenpalais ii: der Roßau zu Wien:
„Nüchin in der Wche begies^ t einen Vage! um
Spie52, den eine andere Frau herumdreht; im
Hintergründe ein Knabe und ein Mann"; —
„Ein Kellner Wir Vein, zwei Frauen, deren
eine nun einem Manne umarmt wird, sehen zu"
zwei Gegenstücke sbeide auf Schiefer
Nhorherrenstifres zu Neustift' nächst! gemalt, je eines 17 Centimeter hoch,
Briren den „ti. Augustin" und den seligen ! 13 Centim. breit^; — „Cleopatra, die
Hllltmann"; das Palais des Grafen i Perle in den Becher wertend" Brustbild
Sarntheim in Innsbruck das Haus'! ^lebensgroß auf Holz, 89 Centim. hoch,
altarblatt, darstellend den „h. IllliZins". 70 Centim. breiig — im Privatbesitze
Eines seiner schönsten Werke hat sich nur des Dberbaurathes Bergmann eine
Kirche zu Oberbozen eine „
Maria", Wiederholung des schon er-
wähnten Bildes zu Galese; die Dom»
kirchö zu Brixen den „h. Znlilln", „Nie
^crkllllnnss Christi" und „Nie Marter der
die Kirche des Augustiner'
in der Zeichnung erhalten. Auf den Be-
sckluß der Stadt Genua, die Decke des
Dogensaales mit einem Frescobilde aus» Allegorie, Rothstiftzeichnung ft3 Centim.
hoch, 32 Centim. breiig. Bis in seine
letzten Lebensjahre hatt; sich Unter»
zuschmücken, sendeten sechzehn Künstler > derger ungetrübten Lebensglückes er-
zu diesem Zwecke ihre Zeichnungen ein; ! freut, da brachte ihn die Invasion der
darunter auch unser Maler, dessen Bilde! Franzosen in Rom, welcher der Bankerott
von der Akademie der Preis zuerkannt der römischen Bank folgte, um fein Ver-
wurde, mit der Erklärung, daß kein! mögen. Nun hielt es ihn nicht mehr in
anderer Künstler in reichen Kompositionen ' der ewigen Stadt, er begab sich heim nach
mehr zu leisten verstehe als Unter-! Fleims, rührte aber nicht den Pinsel an.
berger. Aber, wie es auch heutzutage! Nach jahrlangem Aufenthalt daselbst
zu geschehen pflegt, wurde nicht der, kehrte er nach Rom zurück, ruhelos verließ
preisgekrönte Künstler mit der Aus- ^ er es abermals und ging aufs Neue in
führung seines Bildes betraut, sondern ^ die Heimat und von dieser wieder nach
derjenige, der am billigsten malte! Eine! Rom, wo er, 66 Jahre alt, im Kummer
andere große und herrliche Arbeit Unter-! sein reiches Künstlerleben beschloß. (5hri-
berger's sind die Copien der Bilder ^ stoph Nnterberger war zu seiner Zeit
Naphael's in den Loggien des Vati»
cans, mit den Ornamenten von Gio- einer der gefeiertsten Künstler, man
räumte ihm einen Platz unter den ersten
vanni da Udine. Diese Copien, in der ^ Meistern ein. Wie ihn in seinem Wesem
Größe der Originale, führte er für die! philosophischer Gleichmuth kennzeichnete
Kaiserin Kathar ina I I . von Rußland ! — der ihn aber im Alter, nachdem ihn
aus, und zwar durch Vermittelung des! das Unglück heimgesucht hatte, verließ
bekannten Kunstfreundes und russischen!— so erschien er in seinen Werken als
Hofrathes Ioh. Friedrich von Reifen-! ein gelehrter Künstler. Frische kräftige
stein. Das Honorar dafür betrug! Färbung, verbunden mit glanzenden
u. Würzbach, bio^r. Lerikon. XI^IX. ^Gedr. io. Nou. j883.) l>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon