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Unukich 107 Unverricht
Zsigmondhä.za und vertheidigte seine
eroberte Stellung so lange gegen alle
Angriffe des Feindes, bis er seine Auf-
gabe ehrenvoll gelöst hatte. — Am 8. Fe>
bruar 4849 sah sich das Corps des Feld»
marschall-Lieutenants Glaser Nachtheil«
weiser Einnahme vonAlt'Arad zum Rück»
zuge vor der Uebermacht der Insurgenten
genöthigt. Da drang Unuk ich aus
eigenem Antrieb mit 100 Mann Infan-
terie und 40 Arbeitern in die auf der
östlichen Seite der Festung jenseits der
Maros gelegenen feindlichen Belagerungs»
batterien, zerstörte sie angesichts des
Feindes und brachte, aller Gefahr Trotz
bietend, zwei zehnpfündige Haubitzen und
drei zwolfpfündige metallene Kanonen
nebst Lafettirung und Unterlagen, zugleich
mit einer bedeutenden Quantität Muni»
tion, über den bereits aufgethauten Fluß
in die Festung. Zur selben Zeit entsendete
er einen kleinen Theil seiner Mannschaft
nach dem etwa 2000 Schritte entlegenen
Dorfe Mikalaka, hinter welchem die Re<
serve der Insurgenten stand, machte dort
30 Mann des magyarischen Landsturms
zu Gefangenen und erbeutete überdies
zehn Eimer Wein. Während er die vor«
erwähnten fünf Geschütze mit aller Um-
sicht in die Festung überführen ließ,
unterhielt er aus einer zwölfpfündigen
Kanone ununterbrochen ein wohlgezieltes
Feuer auf die von Mikalaka gegen Alt»
Arad nachrückenden Insurgenten, wo»
durch diese abgehalten wurden, sich seinen
die Kanonen escortirenden Leuten zu
nähern. Noch in derselben Nacht, vom
8./9. Februar, führte er in Begleitung
des Lieutenants Po mann vom Infan-
terie-Regimente Sivkovich und mit noch
fünfzig Freiwilligen einen Ueberfall auf
Alt-Arad aus, überraschte den in der
jenseitigen feindlichen Batterie aufge»
stellten Posten, sprengte die Pulver« kammer in die Luft und legte eigen-
händig an fünf Punkten der Stadt Feuer
an, um durch Einäscherung mehrerer
gegenüber der Festung dem Feinde zur
geschützten Aufstellung dienenden Ge«
bäude nicht nur den Insurgenten den
Aufenthalt daselbst unmöglich zu machen,
sondern auch der Festung eine freiere
Aussicht zu verschaffen und die Bewohner
für die an diesem Tage ausgeübten ver-
rätherischen Handlungen zu züchtigen.
Für diese ausgezeichneten Waffenthaten
wurde Nnukich vorerst mit dem Orden
der eisernen Krone dritter Classe decorirt,
ihm aber nach der Hand in der 137. Pro»
motion vom 26. März 1830 das Klein-
kreuz des Maria Theresien-Ordens zuer»
kannt. Im Juni 4849 rückte er zum
Hauptmann, 4837 zum Major im
6. Infanterie»Regimente vor. Bald
darauf trat er als Oberstlieutenant in
den Ruhestand und lebte in Effeg, wo er
im Alter von 33 Jahren starb. Am
30. Jänner 4833 war er den Ordens-
statuten gemäß in den Freiherrenstand
mit dem Prädicaie „Aradgrad" er-
hoben worden. Ob Freiherr Unukich
von Aradgrad vermalt gewesen, ist
nicht bekannt, zur Zeit steht ein Träger
dieses Namens weder im kaiserlichen
Civil-, noch Militärdienste.
Oesterreichischer S o l d a t e n f r e u n d
(Wien, 4«.) 1831. Nr. 21: „Ehrenhalle
XXVI.". — C a r i n t h i a (Klagenfurter
Blatt. 4".) 1857. Nr. 10. S. 40 im Aufsatz:
„Skizze des Krieges in Ungarn 184s und
4849". — Der Kamerad (Wiener Sol-
datenblatt. 4°.) 1367. S. 487. — (Hof.
f ing er). Oesterreichische Ehrenhalle (Wien
1863, L. W. Seidel und Sohn, gr. 8".)
V, 1867, S. 48 ^nennt ihn irrig Unucic
statt Unukich).
Unverricht, Karl (Schulmann nnd
Botaniker, geb. zu Domanze bei
Schweidnitz in Preußisch-Schlefien am
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon