Page - 140 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

!>rmeni)i, Joseph 140 llrmenyi (Genealogie) l ) rmsnyi ist Obergespan für das Zlllaer Comitat und als solcher Mitglied der ungarischen Magnatentafel — die Orientdebatte stattfand, sprach er, nach» dem der Abgeordnete Kal lay, vormals Generalkonsul in Belgrad, seine russen» freundlichen Erpectorationen zum Besten gegeben, es ganz unumwunden aus, „daß die Partei, welche er vertrete, die An- sichten Kallay's nicht theile. Cs sei nicht gestattet, von der Lebensunfähig» keit eines Volkes zu sprechen, wie es Kal lay von dem türkischen gethan, dessen Armee jetzt wie früher stets tapfer sich gezeigt habe. Die Armee eines Staates sei gleichsam die Essenz eines Volkes. Kallay's Politik sei die des starren Egoismus und bestehe in einem fortwährenden Streben nach Macht- erweiterung. Es sei nicht gerade noth» wendig, für die Türkei Sympathien zu besitzen, um dennoch klar zu erkennen, daß die russische Politik hypokritisch sei und unter verschiedenen Vorwänden eigentlich doch nur auf territoriale Aende» rungen am Valkan lossteuere". Wie aus Vorstehendem ersichtlich, zählt I l rmänyi zu den Gemäßigten seines Volkes, für dessen Wohlfahrt er nicht minder ehrlich und warm empfindet, als Jene, die rücksichtslos fremde Interessen verletzen und Mißtrauen säen. Freiherr Joseph hat aus seiner 1836 geschlosse- nen Ehe mit Amalie geborenen Gräfin Festetics zwei Söhne und zwei Töchter, sämmtlich aus der Stammtafel ersichtlich. 1838 ra. Xikä^k L-izsti ^o28ek. K1s5 övi lolvHlli, d. i. Kalender des Pensionsinstitutes des National.Theaters für 1838 (Pesth 4857, Cluich, 4".) 2. l7. — Dudumi (Demeter). Pesther Briefe über Literatur. Kunst. Theater und gesellschaftliches Leben (Pesth 1836, Lauffer und Stolp, 8".) zweite Lieferung H. 21—26. 86. 89. — Käkay (Aranyos). Licht« und Schattenbilder zur Charakteristik des ungarischen Reichtages (Pesth <867, Nil» Helm Lauffer. gr. 8") S. 98. — Vasär. na?! u^silx, d. i. Sonntagsblätter (Pesth, 4<>.) 29. April 1835. Nr. 17. Porträte. 1) Unterschrift: Facsimile des Namenszugeö. Gedruckt bei A. Rohn in Pestl/ 1337. 4°. — 2) Trefflicher Holzschnitt in „Vksarnkxi 11^323" 1853. S. 129. — 3) Ii« thographie auf einer Bildnißgruppe unga» nscher Deputirten. I. Zur Venealogie der Familie Vrmönyi. Der Stamm es folc.e der ^ r m s n y i , welche ur» sprünglich I lmer hießen, läßt sich bis gegen das Ende deö fünfzehnten Jahrhunderts nach. gehen, und ist die ununterbrochene Reihe der einzelnen Generationen aus der angeschlossenen Stammtafel ersichtlich, nicht so jene der ver< schiedenenVcrzweigungen.'weöhalb wir mehrere der merkwürdigen Sprossen diesrs Geschlechtes, welche jedenfalls Erwähnung verdienten, in der Stammtafel nicht ersichtlich machen konnten. Dieselbe begingt mit Johann I lmer, welcher 149« lebte; sein Urenkel Stephan nahm der Erste den Namen Vrmsny i an, dessen sich d.:s Geschlecht seitoem immer bediente. — Die einzelnen Sprossen desselben bekleideten die höchsten Ehrenstellen im Lande, nicht nur daß sie Ober» und Vicegespäne, d,:nn Administratoren einzelner Gespanschaften waren und in wichtigen Staatsangelegen» heiten als königliche Kommissäre fungirten, sie -verwalteten auch sonst die höchsten Aemter il'.i Civil» und Kriegsdienste. So sehen wir Freiherrn Joseph in der Stelle eines Ober» landesrichters unter den ungarischen Reichs« baronen, Franz als Gouverneur von Fiume, einen zweiien Joseph, Enkel des ersten, als Vice.Palatin, während andere l ! ' rm«nyi in der Kriegsgeschichte Oesterreichs ekrenvoll genannt werden. — Was schließlich die Frauen des HauseS betrifft, seien es die. welche dessen Söhne ihren Eltern als Schwiegertöchter zu» führten, od?r seien es die Töchter des Hauses selbst, die in andere Familien heirateten, so finden wir, daß die 1^rm«nyi immer nur mit den ersten Geschlechtern des Landes in Verbindung traten, und wir begegnen unter den letzteren den Namen der Almäsy, Des» sewffy, Festetics, Hunyady, Inkey, Keglev'ch, Nag y. Pongräcz u. A. Leider fehlen dem Verfasser dieses Lerikon5 die nöthigen Behelfe zur ausführlicheren Dar» stellung der Geschichte dieses Geschlechtes.