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Ntie8enovic-OftroiinslU) Ognieslav 134 Miesenovic-Vstroiinski^ Ognieslav
Wien verlassen. Immerhin aber gebührt
dem Namen Ußner in der Cultur»
geschichte Wiens eine Stelle, wenngleich
diese Thiergartenepisode als ein wunder
Punkt in der Geschichte des Capua der
Geister erscheinen muß. Ueber die wei-
teren Geschicke des Naturforschers Ußner
fehlen uns alle Nachrichten. Sein College
Jäger, welcher zur Zeit der so pomp^
haft in Scene gesetzten Eröffnung des
Suezcanals, wie verlautete, von einem
Wiener Journalisten in Aegypten gesehen
wurde,- ist gegenwärtig Professor am
Polytechnicum zu Stuttgart.
Donau-Zeitung 1862, Nr. 227 im Feuille-
ton: „Das zoologische Institut im Prater". französische Sprache erlernte, seine Stelle,
welche ihm keine Aussichten für sein Fort.
kommen bot, und ging nach Agram, wo
er durch Empfehlung als Practicant bei
dem Landes-Generalcommando aufge-
nommen wurde. Um seinen Lebensunter'
halt zu erwerben, mußte er Unterrichts-
stunden geben. Dabei vernachlässigte er
seine geistige Ausbildung nicht, sondern
betrieb als Privatist Gymnasialstudien
und erlangte endlich 4838 die Stelle
eines Rechnungsbeamten beim General-
commando. 1842 kam er als Grenz«
Verwaltungslieutenant zum Sluiner
Grenz'Negimente in Carlstadt und legte
daselbst die Staatsprüfung für Grenz.
verwaltungsofsiciere ab. Auch in dieser
Utieöenovic-Ostroiinski, Ognieslav > Stellung sich selbst fortbildend, verlegte
(k. k. Hofrath, geb. zu Ostro2in im
1. Banal« Grenzregimentsbezirke am
21. August 1817). Der Sproß einer
alten verarmten croatischen Adelsfamilie.
Sein Vater Matthias, ein Grenzer,
welcher die französischen Kriege mii>
machte, hatte sich eine für die damaligen
Verhältnisse ungewöhnliche Bildung an«
geeignet; die Mutter Simica geborene
Kukulj blieb, wenn ihr Gatte ins Feld
ziehen mußte, daheim, um den Haushalt
zu führen und die Kinder zu pflegen und
zu warten. Unter solchen ziemlich oe»
drängten Verhältnissen flössen Ognies»
lav die Knabenjahre dahin. Um diesem
und dessen jüngerem Bruder den Besuch
der Grenzschulen zu ermöglichen, schickte
der Vater, der nach Italien ins Feld ge°
zogen war, 1831—1833, seine halbe
Gage nach Hause. Als er im letzt«
genannten Jahre heimkehrte, brachte er
den achtzehnjährigen Sohn mit Hilfe
seiner Freunde als Practicanten bei dem
Finanzinspectorate in Fiume unter. Nach
Verlauf zweier Jahre verließ Ognies-
lav, der in dieser Zeit die italienische und er
sich auf das Studium der Humanitäts»
Wissenschaften, vornehmlich auf lateinische
Sprache und Philosophie, in welcher
ihn namentlich die Lehren der eleatischen
Schule anzogen, die ihm bald zur Richt»
schnür fürs Leben wurden. In Carlstadt
fand er an dem Orenzverwaltungshaupt»
mann Joseph Puksec von Murski
und dessen einer deutschen Familie ent»
stammender feingebildeter Gattin, einer
Tochter des Staatsrathes Brodorotti
von Treuenfels, zwei Gönner, die
sich - ihm mit elterlicher Theilnahme zu-
wandten und ihn sozusagen praktisch für
das Leben und die Gesellschaft erzogen.
Sie gaben ihm auch nach einigen Jahren
ihre Tochter Karoline, eine Schwester
der berühmten Opernsängerin Ilma
von Murska M . XIX, S. 470) zur
Frau. Dadurch mit seinem Chef in Ver»
wandtschaft getreten, mußte er von
seinem bisherigen Dienstorte versetzt
werden und kam zum 2. Banal-Grenz»
Regimente in Rujevac am türkischen
Cordon. In dieser Stellung befand er
sich, als die Bewegung des Jahres 1848
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon