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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49
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Page - 161 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Volume 49

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i^ Georg 161 Mieienovil-. defreuiideie Prior von Lad, welcher eist vor! Kurzem von Czenstochau nach Ungarn gekom- men war, sollte ibm zur Behauptung der königlichen Würde behilflich sein. Prior Georg erschien vor Zapol ja mit der nicht unan« sehnlichen Spende, von 10.000 Duchten, und von diesem Tage datirt die Wendung in dem Geschicke des Mönchs, der nun nicht mehr in kirchlichen, sondern nur in politischen Dingen wirkte, und zwar für die Interessen Zapolya's und der Familie desselben. Im Sommer 1328 machte er Reisen in Ungarn, mn Anhänger für seinen König zu werben, und stand dann als Nach ihm zur Seiie. Tabei wurde seine Stellung immer einfluß- reicher, und alle wichtigen Staarsactionen gingen mehr oder weniger mit seinem Nissen, seiner Nohlmcinung oder Zustimmung vor sich. Als Zapolya bald nach seiner Heirat mit Isabel la ron Polen am 21. Juli 1340 zu Mühlenbach einem Schlaganfalle erlag, kehrte Georg, eben auf dem Wege nach l5onstantinovel begriffen, um mit Sule iman zu Gunsten seines Fürsten zu unterhandeln, auf die Nachricht von dessen Tode sofort um, stellte sich unverzüglich auf die Seite der verwitweten Königin Isabel la und ihres kurz vor Zapolya's Hingange geborenen 3ohnes und nahm unter den drohenden, durch Parte'.ungen nngemein schwierigen Verhalt- nissen von der Negierung den vollständigsten Besitz. Er führte dieselbe in der schlimmen Zeit, welche nun folgte, die Nechte der Königin und ihres Sohnes schützend und festigend, mit starker Hand. Bei der Vertheidigung Ofens im Jahre 134-1 -gegen Noggenoorf ent« wickelte er die größte Energie, bis türkische Hilfe die bereits allen Bedrängnissen preis» gegebene Besatzung rettete. Aber mit der Rettung begnügten sich die Türken nicht, sondern sie nahmen, entgegen ihren voraus« gegebenen Versprechungen, Ungarn bis an die Theiß für sich in Besitz und befahlen drr Kü< nigin Isabel la , Ofen zu verlassen. Derselbvn wurden einstweilen Siebenbürgen, mehrere ungarische Conntate, das Kaschauer Gebiet, das Temeser Banat und alles Land am linken Ufer der Theiß überlassen. T u leim an aber behielt Ofen für sich. Doch die Stellung der Königin in Siebenbürgen war eine sehr schwierige. Die Stände wollten sie gar nicht, aufnehmen, und erst Georgs Bemühungen gelang es, ihr den Einzug in D^ua und Weißenburg zu ermöglichen. Indessen waltete der Mönch mit starker Hand zu einer Zeit, v. Wurzbach, biogr. Lcrikon. ^ da sich die Wolkm immer drohender über il-in und seiner Fürstin zusammenballten. Eine nähere Schilderung des klugen und umsich« tigen Vorgehens Georgs, dem übrigens Isabel la, eine wankelmüthige, putz- und unierhaltungosüchtige Fürstin, seme Stellung scbr erschwerte, enthält die als Quelle vel- zeichnete Monographie. Die Königin, anderen Einflüssen zugänglich, bereitete ihrem Schützer und Berater bald allerlei Hindernisse. Dieser, schon einmal durch die Treulosigkeit der Türken gewitzigt, suchte nun deren Einfluß auf das Land, welches sie der Königin eingeräumt, allmälig zu schwächen und zuletzt ganz zu vernichten, weshalb er sich immer mehr und mehr zur Partei des Kaisers hinneigte. Isa- bella aber hielt es offen mit den Türken, von denen sie auch, als sie der Gesinnungen Georgs inne ward, im Frühjahre 1530 Hilfe erbat. Unter solchen Verhältnissen wurde die Lage des Mönchs immer schwieriger, wenn» gleich er von Seite des Kaisers den Wink erhielt, in seinem bisherigen Vorgehen zu ver» harren. Nun aber hatte er unter den kaiser« lichen Generalen erbitterte Feinde, und nament' lich war es General üastaldo, welcher ihm nicht traute und den Kaiser vor ihm warnte. Ja, dieser Feldherr hatte sich vor Antritt seines Commandos in Ungarn vom Kaiser Verhaltungsmaßregeln erbeten, für den Fall, daß Georg etwas anordnen würde, woraus eine Gefahr oder ein Conflict für sein Heer zu besorgen wäre. Indessen arbeitete Letzterer dahin, die Königin zur Abtretung Sieben- bürgcns an den König Ferdinand gegen entsprechende Entschädigung zu bereden. Nach vielen Mühen und langwierigen Verhand» lungen von beiden Seiten kam endlich drr Tractat zu Weißenburg am 19. Juli 1531 zu Stande, welcker die Abtretung Siebenbürgens an F e r d i n a n d , die Entschädigung der Königin I sabe l la durch daö Herzogthum Oppeln und die Sicherstellung ihres Heirats- gutes im Betrage von 140,um» ungarischer Goldgulden stipulirte. General üastaldo empfing nun von Isabel la die Krone mic den Reichsinsignien. Bruder Georg aber sollte für seinen Antheil am Gelingen der Unterhandlungen belohnt werden, und that- sächlich stellte Ferdinand noch Anfang August 1331 bei Papst Ju l ius I I I . den Antrag auf Verleihung der Cardinalswürde an den früher schon zum Bischof von Wardein erhobenen Georg. Die Mittheilungen von dcn Veränderungen in Siebenbürgen an die Pfone 12, Del. 1883.) 11
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Volume 49
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Ullik-Vassimon
Volume
49
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
348
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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