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Vacano, Emil Mario 170
eine Caricatur der Madame Natazzi — die
er freilich eben nur sprechend ähnlich zu zeichnen
brauchte — viel Lärm gemacht haben. Auch
liegt vor mir ein Blatt d^r Nummer 3 aus
dem 43. Bande von „Ueber Land und Meer"
mit der Ueberschrift: „Vignetten zu deutschen
Liedern und Kompositionen. Von E. M. Va<
cano und Karl Stauber". mit lieblichen
Geniengestalten zu Stellen aus H. Heine,
F. W e n d e l s s o h n' B a r t h o l d y. Fr. S ch u«
b ert und Richard Wagner. Welchen Antheil
an dieser Compagniearbeit Vacano hat. ist
nicht herauszufinden. Als (Komponist gab cr
einen Walzer: „I^a, luns äs miel, valso
alleniHnäe" heraus. Wie schon bei seinem
„Herzbuben" erwähnt wurde, ist derselbe in
mehrere Sprachen ĂĽbersetzt, aber auch einige
andere Novellen Vacano's gingen in fremde
Idiome über, so sein „Sohn des Vampyrs"
ins Französische, „Ohne Ziel" ins Italienische,
„Doctor Irnerius" ins Ungarische, „Eine
Sväiherbstnovelle" ins Serbische u. s. w.
Interessant dĂĽrfte es auch sein, zu erfahren,
daĂź Vacano Mitglied einer wissenschaftlichen
Akademie ist. nämlich im Jahre 1873 ernannte
ihn die Akademie fĂĽr Kunst. Wissenschaft und
Humanität „T! Okoi-K" in Constantinopel
zu ihrem Ehrenmirgliede. In seinem persön«
lichen Verkehre wird er als ebenso einfach,
wie, wenn er herausgefordert wird, rückfichts»
los und schlagfertig bezeichnet. Als ihm
Jemand bemerkte: „Paul Lindau hat über
Sie geschimpft", entgegnete er: „So, was
meinen Sie, was fĂĽr eine Gegenfreude
könnte ich ihm dafür machen?" — Ein ander
Mal sagte eine reiche, aber durch ihre unmög-
lichen Abenteuer stark anrĂĽchige Dame zu ibm
in prößerer Gesellschaft: „Sie schreiben nickt
nur Romane. Sie selber sind ein Roman.
Ich möchte Sie l,sen!" — „Das wäre für
Sie sehr bedauerlich, denn Sie mĂĽĂźten mich
dann behalten". — „Wieso?" — „Nun, wissen
Sie denn nicht: beschmutzte C'remplare werden
nicht zurĂĽckgenommen".
Nuellen. Allgemeine Theater» Chronik.
1868. Nr. 7. 3 70. — Blä tter für liierarische
Unterhaltung (Leipzig. Brockhaus, 4".). Nedi'
gitt von Rudolph Gottschall, 1863, S. 74,
über Vacano 's „Blaues Blut"; 1866.
3. 398 über sein Stück „Ketten" ; 1867.
Nr. öl. 2. 493 über seinen Roman „Die
Virtuosen"; Nr. 32. S. 302 über sein „Der
Magen und das Herz; 1869. Nr. 37. S. 383
über sein „Von der Liebe Gnaden". — Vacano, Emil Mario
BornmĂĽller (Fr.). Biographisches Schrift,
steller.Lerikon der Gegenwart. Die bekanntesten
Zeitgenossen auf dem Gebiete der National»
litcratur aller Völker mit Angabe ihrer Werke
(Leipzig 1882. Verlag des bibliogr. Instituts,
8".) saus der Folge der Meyer'schen Fach.
lerika. S. 737. — B r u m m e r (Franz).
Deutsches Dichter«3erikon. Biographische und
bibliographische Mittheilungen ĂĽber Dichter
aller Zeiten. Mit besonderer BerĂĽcksichti.
gung der Gegenwart (Eichstätt und Ttuit»
gart 4877. Krüll'sche Buchhandlung, kl. 4«».)
Bd. I I , S. 447 und Nachtrag S. 13t. —
I'ata, ^lorxQna. Herausgegeben von Eny
Czigler. Probenummer vom 3. Juli 1864,
S. 201: „Emil Vacano und seine Schriften".
Skizze von Martin Perel's. — Il lustrirte
Plaudereien (Wien. 4".). Herausgegeben
von F. Schl esin g er, 1872, Nr. 37. S. 60:
„Ein Heimatloser. Von F. Schlesinger.—
Wiener Rothbuch. Kalender fĂĽr das
Schaltjahr 1872. Herausgegeben von Karl
Linder und F.(erdinand) GroĂź (Wien 1872,
Fromme) S. 204.
Porträte. 1) Holzschnitt ohne Angabe des
Zeichners und Xylographen im Wiener Roth.
buch. Kalender für 1872. S. 204. — 2) Unter,
schrift: „Emil Mario Vacano". Holzschnitt
ohne Angabe des Zeichners und Xylographen
in Payne's „Das neue Blatt" 1874. Nr. 33.
— 3) Unterschrift: Facsimile des Namens»
zuges: „Emil Mario Vacano". A. Palm
(gez.). C. Angerer 50. auf S. 60 der
„Illustrirten Plaudereien" 1872. — 4) Charge
in den „Neuen fliegenden Blättern" von K li ö,
1874. Nr. 7. S. 32: Vacano als Mönch, in
der Nechten wie ein Jongleur auf einem Stäbe
einen Teller balancirend, in der Zinken seinen
Roman „Die Gottesmörder" hoch empor
haltend. Kliö 1874 (äsl.) C. Angerer
und G. ch. Unter der Charge stehen die Verse:
„Du warst als Sausewind bekannt > Im
Russen- und im TĂĽrkenland. > Dann ruhtest
Du im stillen Haus > Beim BĂĽcherschreiben
die Beine aus > Jetzt trägst die Kutte Du
ganz fromm > Und schmachtest nach dem heil'»
gen Rom; > Wenn Du noch lange lebst auf
Erden. ! Kannst Du noch gar ein Bischof
werden". — 5) Medaillonbild, gezeichnet von
Th. May er hofer, in den „Namenlosen
Blättern", 1877. S. 08. — Ueberdies ist er
von C. Helon lebensgroĂź en b^douin und
in kleinerem Format von Georg Vastay,
beide Male in 5>l. gemalt. — Zu dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon