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Vachott
Dienste. Die öffentliche Aufmerksamkeit
erregte er zuerst durch eine Elegie auf
den Tod seiner Schwester: „
I?n/6H6S6?6", d. i. Andenken an Cornelia,
und durch das Gedicht: „^l.
?-aH/a", d. i. Der Gefangene in der
Fremde. 1843 unternahm er eine Reise
nach Deutschland, und im nächsten Jahre
erschien eine Sammlung seiner Gedichte
unter dem einfachen Titel: „ ^
Hantöo?' v6?'s6z .^ d. i. Gedichte von
Alerander Vachott (Pesth 1843, 80.),
deren dritte Ausgabe die Kisfaludy»
Gesellschaft im Jahre 1870 unter dem
Titel: -VÄcIiott äänäor
(Pesth
l870, Athenäum, 8"., 219 S.) besorgte.
Bald nach seinem Erstlingswerke gab er
in zwei Gesängen seine geschichtliche
Dicbtung: „Ha^o?-^ F^söse", d. i.
Elisabeth Bäthory (Pesth 1847) her-
aus. Im Jahre 1848 nahm er ein Amt
von der Regierung an, zog sich aber,
nachdem die Revolution niedergeworfen
war, auf seine kleine Besitzung im Pesther
Comitate zurĂĽck, wo er, lange politisch
unangefochten, gemeinschaftlich mit seiner
Frau Marie geborenen Csap6 Land-
wirthschaft trieb. Inzwischen reoigirte
er auch einige Zeit das belletristische
Journal ^Hpkeiot" und veröffentlichte
in demselben außer mehreren Original»
gedichten etliche Uebersetzungen eechischer
Lieder, welche er wahrend einer Reise
durch Böhmen kennen gelernt und gesam-
melt hatte. Endlich aber wurde er denun»
cirt, dem Dichter Sä. rossy sBd. XXVI I I ,
S. 249^ Unterstand gegeben zu haben,
und muĂźte mehrere Monate in Unter-
suchungshaft schmachten. Gebrochen an
Geist und Körper, verließ er nach einigen
vergeblichen Selbstmordversuchen das Ge-
fängniß. Seitdem hielt ihn Irrsinn um- Vachott
fangen, von dem er im Alter von erst
43 Jahren durch den Tod erlöst wurde.
Er starb inSchwarzer's Privatinstitute
in Pesth und wurde auf dem Kerepeser
Friedhofe begraben. A l e x a n d e r
Vachot t 's sämmtliche Werke gab
dessen Bruder Emmer ich unter dem
Titel: yi^a. 6^ o i t H ei n H o ?- össsss
üöAsnsnT/s/" (Pesth 1836) heraus. Unser
Dichter war eines der zwölf ersten Mit«
glieder der Kisfaludy - Gesellschaft und
seit 4843 Mitglied der ungarischen Aka>
demie der Wissenschaften. — Seine vor.
erwähnte Gattin Maria geborene Csap 6
(geb. um 1826) gehört einer edlen unga»
rischen Familie an. Sie hatte eine vor»
treffliche Erziehung erhalten und ver<
öffentlichte noch bei Lebzeiten ihres
Gatten mehrere mit Beifall aufgenom»
mene Romane, wie: „AsT-ü A öo?-,5",
d. i. Licht und Schatten, 2 Theile (Pesth
1834); — „ I / t t ^ « , 2 Theile (ebd.
1837). Nach dem Tode ihres Gatten
betrat sie ein mehr praktisches Gebiet
und gab eine Reihe trefflicher Jugend«
schriften heraus. Die Titel derselben
sind: „Hs/^Ftt?'?/ ^?0N«, ?ö>is6N6ll
66??/ as H'l«Hs?<7 62<2Mtt?'H", d. i.
Helene Szikl^rr). Geschichtliche Erzäh.
lung fĂĽr die Jugend (Pesth 1861, Hecken-
ast, 8^.); — „(^T'ss^tta//«« K2 A'lis^F
tt?)5a>a", d. i. Chrestomathie fĂĽr die
Jugend (Pesth 1861, Engel und Man«
", d. i. Kinderwelt. Erzählungen,
Märchen, Fabeln, Lieder und Verse. Mit
Bildern (Pesth 1861, Heckenast, br. 80.)'
d. i. KurzgefaĂźte Geschichte von Ungarn.
Als Lecture und zum Schulgebrauch fĂĽr
junge Mädchen (Pesth 1863, Heckenast,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon