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ik) Franz 486 Vaclavs Franz
im Ruhestande, einen Sohn Nudolph
hinterlassend, der die Rechte ftudirte und,
zum Doctor derselben promovirt, dem
Staatsdienste sich widmete, in welchem
er Fiscaladjunct wurde und zur Zeit die
Stelle eines Finanzrathes bei der k. k.
Finanzlandesdirection in Prag bekleidet.
Auf diesen Neffen übertrug die kaiserliche
Gnade mit Diplom vom 3. April 1839
den Ritterstand des Onkels.
vl'k, Franz (Culturingenieur,
geb. zu Bedovice bei Trebechovic
im Königgratzer Kreise am 27. Februar
1836, gest. zu Skalic in Böhmen am
1. Juni 4873). Nachdem er die Volks-
schule zu Trebechovic besucht hatte, kam
er zunächst auf eine größere Herrschaft,
wo er neben der Kenntniß verschiedener
landwirtschaftlicher Arbeiten sich ins-
besondere mit dem Vorgange bei Bewas»
serung und Drainirung des Bodens ver-
traut machte. Er eignete sich darin bald
eine solche Geschicklichkeit an und ver«
stand sein Verfahren immer so umsichtig
einzurichten, daß er, erst 23 Jahre alt,
von der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft
den Auftrag erhielt, verschiedene Be-
wässerungs« und Drainirarbeiten im
Königgratzer Kreise auszuführen. 186!
unterzog er sich
bei genannter Gesellschaft
nach dieser Richtung hin einer besonderen
Prüfung, aus welcher er das Diplom
eines Culiuringenieurs davontrug. Nach»
dem er nun einige Zeit hie und da in
dieser Eigenschaft sich beschäftigt hatte,
begab er sich auf Reisen, auf welchen er
zunächst sein eigenes Vaterland, dann
Deutschland, das namentlich für seine
Studien wichtige Harlemer Meer in
Nordholland, ferner die Niederlande,
Frankreich, Italien und schließlich auch
Rumänien besuchte. Eine 4862 aus
Rußland an ihn ergangene Aufforde- rung, daselbst Bodenverbesserungen aus«
zuführen, lehnte er, um in seiner Heimat
zu bleiben, ab. Mit seiner praktischen
Thätigkeit verband er nun theoretische
Arbeiten, indem er die Bewässerungs»
frage nach allen Seiten und mit ihren
Beziehungen zur Austrocknung von
Sümpfen, zur Cultur der Wälder, zur
Verbesserung des Bodens u. s. w. er-
örterte und so die Aufmerksamkeit des
großen Publicums auf diesen bis dahin
viel zu wenig beachteten Punkt lenkte.
Seine erste größere Arbeit nach dieser
Richtung erschien unter dem Titel:
i<?)V", d. i.
Praktische Lehre über die Drainage oder
die Lehre von der Legung von Wasser-
röhren u. s. w. Mit 39 Abbildungen im
Text (Prag 1863, 8".). Im Jahre 4864
unternahm er ein großes Bodenbewas«
serungsgeschäft auf den Herrschaften des
Fürsten Roh an in Böhmen und 4866
ein anderes nicht minder großartiges auf
den Herrschaften Hrubo, Skalska und
Doxan. Eine neuerliche Probe seiner
Studien in dieser Richtung gab er mit
dem Werke:
d. i. Melioration oder Verbesserung der
Grundstücke durch künstliche Bewässerung
und Bewirthschaftung der Wiesen, Aecker
und Wälder u. s. w. Mag 1869, gr. 8".,
mit 4 lith. Tafeln und einem Plane in
Farbendruck), worin er auf die bisher
unbenutzt in der Erde gelegenen Capi-
talien, auf den Nutzen und die Bedeu«
tung der Walder hinweist, die Noth-
wendigkeit einer baldigen Reform des
Wassergesetzes, der Drainirung feuchter
Gründe und der Canalisirung Böhmens
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Volume 49
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Ullik-Vassimon
- Volume
- 49
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 348
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon