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Vasväry Vasväry
Eigennamen zu verlangen, und den
Künstlernamen Vastag inVastay zu
entstellen, ist unstatthaft.
Ueber Land und Meer. Allgemeine illu-
strirte Zeitung (Stuttgart, Hallderger, kl. Fol.)
Bd. XXXIV (1875). Nr. 33. S.' 690. —
Presse (Wiener polit. Blatt) 23. Jänner
1880, Nr. 23. im Feuilleton: „Vom Maler
der Zigeunermädchen". Von Hugo Klein.
Mü l l e r (Henn. Aler. Dr.). Biographisches
Künstltr«3erikon der Gegenwart (Leipzig 1882.
Bibliogr. Institut, br. 12") S. 33l. — K a t a,
loge der Ausstellungen des (Wiener) öfter«
reichischen Kunstvereincs. t870: Mai; l871:
März: i872: Februar. März, Mai; l87I:
Jänner. Februar. — Eigene Notizen.
Porträt. .,Georg Vastag". Oriqinalzeich«
nung von G. Kühn. in Nr. 33 von „Ueber
Land und Meer", 1873.
y, Paul (ungarischer Dema-
gog, Geburtsjahr unbekannt, gest. in
Siebenbürgen 1849). Von deutscher
Abstammung, hieß er eigentlich Weiß
sauf Ungarisch Fehör) und ist der Sohn
eines protestantischen Geistlichen. Ueber
seinen Bildungsgang und seine Jugend
wissen wir nichts. Im Vormärz schon
betrat er das publicistische Gebiet, ohne
sich durch seine Stylproben über das
Maß des Gewöhnlichen zu erheben,
„schwamm aber", wie Levitschnigg
bemerkt, „mit der Leichtigkeit des Korkes
in der Fluth der Märzrevolte obenauf".
Und in der That verstand es Vasvg.ry,
die Gelegenheit auszunützen, wie kaum
ein Zweiter, wozu ihm eine nicht gewöhn»
liche Rednergabe sehr zu Statten kam,
so daß er bald der beliebteste Volksredner
wurde. Als solcher drängte er sich bei
dem geringsten Anlasse vor und sprach in
jener schwülstigen Weise, mit welcher die
Masse am leichtesten gewonnen wird,
weil sie den Nonsens ja nicht versteht.
Als am 9. April 1848 in der Volksver-
sammlung beim Pesther Museum der
Abgeordnete von Nyiregyhäz Nicolaus Benczur gegen die Verwendung unga-
rischer Soldaten zur Bewältigung der
Italiener, die sich eben auch erhoben
hatten, Einsprache erhob und die Rück-
berufung der ungarischen Regimenter ver-
langte, fiel ihm VasvHry mit der Be»
merkung in die Rede, daß die Verwen-
düng der ungarischen Truppen zur Be-
kämpfung der Italiener ihm erscheine,
als ob ein Vater seine Kinder zu Wechsel»
seitigem Brudermorde anreize, und dann
richtete er an die aufhorchende Masse die
außer jedem Zusammenhange stehende
Frage: „Und hat man zwischen Bruder-
und Vatermord zu wählen, wer wird
nachweisen können, daß ersterer ein
geringeres Verbrechen sei?" — Als die
Minister vom Preßburger Landtage nach
Pesth zurückkehrten, trat er, sich selbst
bevollmächtigend, als Sprecher beim
Empfange derselben vor, und Levitsch-
nigg zeichnete ihn zutreffend und sieht
im Geiste den „todblassen Jungen vor
sich, wie derselbe am Pesther Quai mit
seiner rothen Mütze und goldenen
Troddel mit ziemlichem Selbstgefühl her-
umschreit und die wohladjustirten Worte
seiner bevorstehenden Anrede im Geiste
die Revue passiren ließ". Zu jener Zeit
trug sich Vasuäry mit der Hoffnung,
eine außerordentliche Professur der Weli>
geschichte an der Pesther Universität zu
erlangen. Eigenthümlich erscheint die Art,
wie er seine Eignung für diesen Posten
den maßgebenden Personen zum Bewußt'
sein zu bringen suchte. Zuerst wollte er
seinen Muth beweisen und reizte die
Menge gegen das k. k. Militär auf, und
am 10. Mai trieb er im Vereine mit
C z e r n y u s und O r o s z h e g y i
. XXI, S. 408^ das verwegene
Spiel so weit, daß er beim Ofener
Brückenkopfe, von zwei anderen Fana-
tikern auf die Schultern gehoben, die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon