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Pavak Vävra
Denkwürdigkeiten über diese Schlacht
nach den ältesten Erinnerungen aller auf
dem Schlachtfelde und um dasselbe
liegenden Dorfschaften und Städte; auch
ein Lied mit Noten, welches in jenen
Tagen ein Bauer componirte (Prag
1837, Pospisil, 120., 36 S.). Andere
Gelegenheitsgedichte Vaväk's finden
sich in Iungmann's „Geschichte der
böhmischen Literatur" einzeln aufgezahlt.
Einige seiner Lieder sind auch in Musik
gesetzt und zugleich mit den Noten ge»
druckt, wie sein ^ I / « ^ Ha^FtAo (?6<?Ha
c/nsTw", d. i. Marsch eines jeden ehr»
baren öechen. Außerdem erschien von
d. i. Die bei Tag und Nacht über den
menschlichen Verstand von dem franzö»
fischen Volke ausgehende, über die ganze
Welt sich verbreitende Finsterniß (Prag
1796, 8"., 99 S.); — «
ei^6'?>ml', d. i. Verlobungs- oder Hoch»
zeitsreden für Brautführer und Zurichter
von Hochzeiten u. s. w. lKuttenberg
1802, Fr. Korec. 8".. 103 S.)> in der
Vorrede berichtet Vaväk, daß er ein
im Jahre 1612 gedrucktes Büchlein mit
Hochzeitsreden zu seiner, Arbeit benutzt
habe; cu'ch besorgte er die Herausgabe
mancber anderer älterer Liederdrucke und
scbrieb die Denkwürdigkeiten seines eige»
nen Lebens nieder, wouon .,I^uinir" im
Jahre 18!>3 einige Auszüge veröffent«
lichte. Von seinen rein lyrischen Ge>
dichten, welche ihn unstreitig als den
populärsten öechiscben Naturdichter er-
scheinen lassen, kam nie eine Samm-
lung heraus, wohl aber gelangten mehrere davon 1839 zum Abdruck. Be;üglicb
dieser poetischen Erzeugnisse bemerkt
Alfred Waldau, der beste Kenner der
öechischen Volkslieder, daß der Ton des
Volksliedes recht glücklich getroffen, daß
es keine färb. und gestaltlose Lyrik sei,
sondern wahre innige Empfindung mit
frommem Sinne, schöner Bilderwahl, ge-
fälliger Form und wohlklingendem Verse.
Und in der That bestätigen diesen Aus-
spruch die von Waldau mitgetheilten
Proben noch in der Uebersetzung. Va<
vä.k's Lieder, von seiner eigenen Hand
geschrieben, werden im böhmischen Na-
tionalmuseum aufbewahrt. Als der Dich-
ter 1816, 73 Jahre alt, starb, hinter-
ließ er mehrere Söhne, deren Nachkommen
noch heute auf der ehemaligen Herrschaft
Podiebrad leben. Noch zu Vaväk's
Lebzeiten, im Jahre 1796. gab Fr. Ns-
meöek das Lebeu dieses merkwürdigen
Landmannes in deutscher Sprache her-
aus. T. Fryöay (Frytschay) besorgte
dann die öechische Uebersehung.
I5vodtlli-2<3 äi^äiny 5Mc/.ie i. t. n..", d. i,
Spiegel eines ausgezeichneten Umganges mit
3andleutm. vorstellend das Leben und die
Begebenheiten des ebrbaren Mannes und
Landwirthes ^ran; Pavllk, jehiaen Dorf>
richters von Mil^ic..., drei Theile (Brunn
18»7 u. f., 8"). — Waldau (Alfred).
Böhmische Naturdichter. Literarhistorische Tw<
dien (Prag i8A>, Ger>abek. 13".) T. :iö u. f
— </«)i,?mau>i ^./ase^/i,^. Historie lirera-
tu^- <I'e5k«, d. i. Geschichte der cechischen
Literatur (Prag l84l». F. Üiwnnö. schm. 4").
Zweite von W. W. Tomek besorgte Aufl..
S. «48. — Mi l i tä r - ^eituna. Heraus-
gegeben von Hirtenfeld (Wien. 4°.) 1837.
S. j3l.- „Ein Volkslied ciuf die Tcklackt
bei Holin".
Wie die Träger der Namen
Vaniek, Varga, Vassu. a. schreiben
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon