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Wäwra. Heinrich
1866, Gerold's Sohn, gr. Fol., XVI
und 234 S., mit 104 Steintafeln,
wovon 32 im Buntdruck, 40 Thaler). —
In den „Sitzungsberichten und
Abhandlungen des Wiener zoolo»
gisch - botanischen Vereines" veröffent-
lichte Wäwra: „Brünner Flechten"
^Bd. I I , S. 62^j; — „Brünner Phanero-
gamen" Md.I^S. 161 und 168- Bd. I I ,
S. 39^-, — „Flechten aus Oesterreich,
Böhmen und Mähren" ^Bd. I, S. 142^;
— „Geologische Nnterlage der Brünner
Flora" M . I, S. 164^>, wobei als
Ergänzung noch der Bemerkungen Hein-
rich's darüber ^ebd., Bd. III, S. 170
und 171^ und der Ergänzungen T k any's
»bd., Bd. III, S. 174^ gedacht fei.
Mehreres ließ Wä.wra auch in der
Regensburger „Flora" erscheinen. Seine
wissenschaftlichen ' Arbeiten fanden in
naturwissenschaftlichen Kreisen und auch
sonst verdiente Würdigung. Die geogra»
phische Gesellschaft in Wien, die zoolo-
gisch-botanische Gesellschaft ebenda und
die mährisch-schlefische Gesellschaft zur
Beförderung des Ackerbaues, der Natur-
und Landeskunde in Brunn nahmen ihn
unter ihre Mitglieder auf. Seine Majestät
der Kaiser aber verliehen ihm im April
1868 das Ritterkreuz des Franz Joseph-
Ordens und am 13. Juli 1871 den Orden
der eisernen Krone dritter Classe, welchem
alsdann statutengemäß die Erhebung in
den erbländischen Ritterstand mit dem
Prädicate: von Fernsee folgte. Früher
schon hatten ihn der Kaiser von Brasilien
und Kaiser Maximilian von Mexico
mit ihren Ordön decorirt. Zur Zeit be-
kleidet Wä.wra die Stelle eines k. k.
Marine-Stabsarztes.
Oesterreichische botanische Zeitschrift
(Wien. 5".) XVII. Jahrg. (1867), Nr. i.
S. 1: „Galerie österreichischer Botaniker.
XI. Heinrich W-lrura". — Ungarische
Nachrichten (PrM. Fol.) 1864. Nr. 64. Vavra, Johann (öechifcher Schrift«
steller, geb. zu Lomnitz am Popiel
10. Mai 1792, gest. zu Prag 27. August
1866). Pseudonym Lomnitzkv. Nach-
dem er die Pfarrschule seines Geburts-
ortes beendet hatte, kam er zu einem
! Weber in die Lehre. Aber geistig gut
veranlagt, fühlte er in sich den Trieb
nach Edlerem und bezog, bereits neun-
zehn Jahre alt, das Gymnasium in
Gitschin, auf welchem zu jener Zeit in
! deutscher Sprache vorgetragen wurde.
Vävra, der bis dahin nur öechisch
gesprochen und nur in dieser Sprache
Unterricht genossen hatte, besiegte mit
seinem Fleiße bald alle Schwierigkeiten,
welche ihm das noch ungekannte neue
Idiom bot, und war einer der besten
Schüler. Nach Beendigung des Gym»
nasiums hörte er die philosophischen Stu-
dien zu Prag, und nachdem er auch diese
zurückgelegt hatte, trat er bei dem Kaur-
czimer Kreisgerichte zu Prag in den
Staatsdienst; da sich ihm aber während
der Jahre, die er daselbst verbrachte, keine
Aussichten auf ein baldiges Vorrücken
boten, ließ er sich zur Staatsbuchhültung
übersetzen. I n diesem Amte wurde er
nach einiger Zeit zum Official befördert
und nach fünfjährigem Dienste als solcher
in den Ruhestand versetzt. Gleich als er
zur Fortsetzung seiner Studien nach Prag
gekommen war, schloß er sich gleichgesinn-
ten Collegen an, und in seiner Stellung
bei der Staatsbuchhaltung befreundete
er sich mit Franz Bohumil Tomsa
! M . XI.VI, S. 117^, durch welchen er
! mit dem öechischen Verleger Ioh. Hostivit
Pospisi l bekannt wurde. Er heiratete
z nun des Letzteren Tochter Anna und
kam bald mit dem öechischen Buchhandel
und Verlagsgeschäfte seines Schwieger-
vaters in engere Berührung. Dieser nahm
ihn als Genossen auf in seinem weitver-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon