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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50
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Vay, Nicolaus Nicoluus rathend zur Seite zu stehen, sondern auch um die Verwaltung seines eigenen Erbgutes zu übernehmen. Von feinem Vorhaben, sich ausschließlich der Vermal» tung seines Besitzes zu widmen, sollte er bald abgebracht werden, indem er auf Antrag der Stände 1823, 23 Jahre alt, zum Vicenotär des Zempliner Comitates ernannt wurde. Noch im nämlichen Jahre besuchte er auch den Landtag, um den Geschäftsgang desselben kennen zu lernen. 4827 ward er Obernotar und bald danach erster Vicegespan des Zem- pliner Comitates; auch erhielt er in letzt- genanntem Jahre von Kaiser F r a n z die Kämmererswürde. Als Abgeordneter seines Comitates nahm er an den Ver- Handlungen des Landtages 1840 Theil und erregte dabei die Aufmerksamkeit der Versammlung in so hohem Grade, daß Adam Graf Reviczky, früherer Hof- kanzler M . XXV, S. 389^, damaliger Obergespan des Borsoder Comitates, sich den talentvollen Deputirten zum Admi- nistrator seiner Gespanschaft erbat und die Krone die Einwilligung ertheilte. Beim Ausbruch der Cholera im ge- nannten Jahre entstanden in Borsod, Heves, Neograd, Gömör, Toma und Iazygien Unruhen, weil das Volk, ganz wie in anderen Gegenden, im Wahne lebte, man habe die Seuche zu seinem Verderben angestiftet. Es suchte deshalb alle Anstalten, welche man gegen die Ansteckung und zur Linderung und Heilung der Seuche traf, zu vereiteln, ja zu zerstören. Da ward Baron Vay als königlicher Kommissär in die unru- higen Comitate entsendet. Und seinen Vorstellungen und Belehrungen gelang es auch, die aufgeregten Gemüther zu be^ ruhigen, so daß die sanitären Maßregeln in den schwer heimgesuchten Comitaten anstandslos zur Ausführung kamen. Seine ersprießliche Thätigkeit auf dieser Mission hatte seine Ernennung zum taduiae da.ro (tädi.iidn'6 i, d. i. zum kö- niglichen Gerichtstafelbeisitzer, zur Folge. 1844 wurde er Septemvir, d. i. wirklicher Rath des Siebener-Gerichts, des höcbsten Gerichtshofes in Ungarn, und endlich geheimer Rath. Im nächsten Jahre er- folgte seine Erhebung zum ersten Rathe bei der Statthaltern in Ofen, als welcber er in Abwesenheit des Palatins und des Tavernicus den Vorsitz bei Behandlung der Reichsgesch'äfte zu führen hatte. Als dann 1Z46 im nachbarlichen Galizien die polnische Bewegung ausbrach und gefährliche Dimensionen annahm, welche sich auch über die ungarische Grenze in die Slovakei erstrecken konnten, wurde der Baron in seiner Eigenschaft als oberster Rath nach Oberungarn ent- sendet, wo es ihm gelang, die vollstän- dige Ruhe aufrecht zu erhalten, indem er daselbst jeden störenden Einfluß der revo- lutionären Erhebung, die im Nackbar- lande um sich griff, ;u beseitigen wußte. Die in allen Biographien Vay's sich wiederholende Mittheilung, daß derselbe zu jener Zeit das Großkreu; des St. St> phansordens erhalten habe, ist eine ganz unrichtige, weil diese Auszeichnung — und zwar nicht ohne großes Aufsehen zu erregen — ihm erst am 29. Juli 1873, also volle 27 Jahre spater, zutheil wurde. Ueberhaupt erfolgte vor 1866, in welebeni Jahre er das Ritterkreuz des Leopold- ordens erhielt, keine Ordensverleihung an den Baron. Als 1847 die Karpathen- gegenden Ungarns von schwerer Hungers- noth heimgesucht wurden, war es Frei- herr Vay, der, auf die bedrohten Punkte eilend, Hilfe brachte und in gerechtester und verständigster Weise die von allen Seiten beigesteuerten und noch zufließen- den Gaben vertheilte. Alle vorange-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Volume 50
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Vastag-Villani
Volume
50
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1884
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
338
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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