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i, Iostph Vrcsei Joseph
Unterrichtsanstalt in P5pa. Er wendete
sich dem rechtswissenschaftlichen Berufe
zu, wohnte als Iurat dem ungarischen
Landtage 1847/48 bei und wurde nach
seiner Rückkehr von demselben königlicher
Tafelnotar und Concipist im Justiz-
ministerium. Zur Zeit bekleidet er, wenn
ich nicht irre, die Stelle eines Richters
bei der königlichen Gerichtstafel in Buda-
pesth. Frühzeitig der Pflege der schönen
Wissenschaften sich widmend, trat er schon
während seiner Studien zu Papa als Mit-
glied in den zu jener Zeit dort blĂĽhenden
Bildungsverein (K6P2Ăś ta^ulat) und
redigirte das von diesem herausgegebene
Blatt „Nsti^ii", d. i. Die Nachtviolen.
In demselben und auch in anderen belle»
tristischen Blättern jener Tage, so in
d. i. Der FrĂĽhling, und
ti DIv2.t1g.p") d. i. Pesther Mode-
blatt, erscheinen zerstreut seine Gedichte,
von denen einzelne, wie
d. i. Unter den Weiden, und „
d. i. Das Leichenbegängnis, die Aufmerk'
samkeit der Literaturfreunde auf den be-
gabten Poeten lenkten. Maurus Iukai,
dieser bekannte Förderer jüngerer Ta»
lente, sammelte auch die zerstreuten Ge»
dichte V6csey's und gab sie unter dem
Titel „1^6>Fs^ ^7/6me^6^' (Pesth
heraus; eine neue Sammlung:
"> d. i. Heuere Gedichte, erschien
dann im Jahre 1860 bei L a u f f e r
in Pesth.
<lo23el, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm.'
lung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob
Ferenczy und Joseph Daniel ik (Pesth
1838, Gustav Emich, b".). Zweiier (den ersten
ergänzender) Theil, S. 364.
Vecsei, Joseph (Schulmann, geb.
zu Debreczin am 43. Februar 4800, gest. daselbst am 41. September 4833).
Nachdem er seine Studien zu Debreczin
beendet hatte, widmete er sich dem Lehr«
amte, in welchem er scbon 4823 als
ordentlicher Professor der Dichtkunst,
4824 als solcher der Redekunst, 4826
aber als Senior an der reformirten
Schule seiner Vaterstadt wirkte. Hierauf
besuchte er die Universität Göttingen, an
welcher er das Jahr 1827 hindurch Phi»
losophie studilte. 1828 brachte er in
Wien zu, dann kehrte er nach Debreczin
zurück, wo er in der ersten Zeit als Hilfs»
Priester Verwendung fand. 483l kam er
als Prediger nack Barand und 4834 in
gleicher Eigenschaft wieder in seine Vater-
stadt. I n derselben wurde er 4836 auf
den philosophischen Zehrstuhl der refor-
mirten Schule berufen. Auf literarischem
Felde in seinem Fache schriftstellerisch
thätig, veröffentlichte er in verschie»
denen wissenschaftlichen Zeitschriften seines
Vaterlandes, so in „I'u.äomänvos F)'ü-
teniei,^, d. i. Wissenschaftliche Samm»
lung, im ^tdeneuii^, in ^eiso
iNÄF^ar ^linervll.". d. i. Oberungarische
Minerva, in ^iFveimsxo", d. i. Der
Beobachter, mehrere philosophische Ab-
handlungen, in welchen er auf der Höhe
der philosophischen Forschung unserer
Zeit steht. Wir nennen von diesen Ar-
beiten: „H. pliiloäopliiai reiiäsxerek
i8ni6rtet63e", d. i. Die KenntniĂź der
philosophischen Systeme: — „ ^ test
<§g leie^ e^^öttetese", d. i. Die
Verbindung des Körpers mit der Seele;
— „^2 ölet ös annkic oicf^e", d. i.
Das Leben und dessen Ursprung; — „.^
s^aläo^ po62i5o^ d. i. Die Poesie der
Skalden; — ^ ininä^n istsnitss tör-
tönkts", d. i. Die Alles vergötternde
Geschichte. Bei Antritt des philosophi-
schen Lehramtes in Debreczin im Jahre
4836 erschien von ihm: .,.^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon