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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50
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Page - 71 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50

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Anton Veigl., Franz Xaver der Neformirten ist es zuerst enthalten und findet sich dann auch iti mehreren spĂ€teren Auflagen desselben. — 8. Schließlich sei hier noch eines Anton V<"ghy gedacht, welcher an der Wiener UniversitĂ€t das Lehramt des ungarischen Privatrechtes und des gerichtlichen Verfahrens bekleidet. Ein leidenschaftlicher Vogel freund, nahm er, bewogen durch den gĂ€nzlichen Mangel an gefiederten SĂ€ngern im herrlichen Park von Schönbrunn, im Februar j8l»8 bei Sr. MajestĂ€t dem Kaiser Audienz und bat um die Bewilligung, diesen Garten mit Kanarienvögeln bevölkern zu dĂŒrfen. Durch rin Schreiben des Obersthof« meisteramtes wurde sein Project genehmigt, nach welchem 80 mĂ€nnliche und 36 weibliche Canaricnvögel im Parke frei ausgelassen und wĂ€hrend der Sommerszeit an einem bestimm« ten Platze desselben gefĂŒttert werden sollten, um sie auf diese Wrise an ihren Aufenthalts- ort zu gewöhnen. Im Winter wĂ€re dann an der FĂŒtterungsstelle ein von innen mit Lamm« fellen ausgeschlagenes und geheiztes HĂ€uöchm ;u errichten, in welchem die hineingelockten Vögel ;u ĂŒberwintern hĂ€tten. Professor V 6 ghy berechnete: daß innerhalb vier Jahre zehn» tausend (Kanarienvögel dmch diese Zucht ge- wonnrn wĂŒrom, abgerechnet jene, welche ent« flöhen oder zu Grunde gingen. Im FrĂŒhjahre 1868 begann er mit der Verwirklichung seines Projectes. Herausgeber dieses Lexikons hat ĂŒbcr den Erfolg des Versuches Erkundigungen eingezogen. Diese lauten.- daß die von Pro« fessor V 6 g h y im Garten ausgelassenen l^> Kanarienvögel, nicht gewohnt, mit den zahlreichen Feinden ihrer Freiheit zu kĂ€mpfen, in kĂŒrzester Zeit durch die in den Park stets sich einsckleichendcn Naubthiere. namentlich durch Nachteulen. Marder, Katzen u. s. w., arg decimirt wurden. Ein Theil der befieder» ten SĂ€nger, welcher in die NachbargĂ€rtcn AusflĂŒge machte, wurde die Beute der dort« selbst stets thĂ€tigen Vogelsteller. Mit Beginn des Winters war kaum ein Dutzend Paare noch zu entdecken, und auch diese, nicht im Stande, der Unbill der Jahreszeit Widerstand zu leisten, flogen Schutz suchend gegen die Olasfenster der Gloriette, wo sie dann theils ermattet, theils erfroren zu Boden sielen uud verendeten. Thatsache ist es. daß. wie frĂŒher, auch gegenwĂ€rtig Kanarienvögel in Scl»ön« brunn keinen stabilen Aufenthalt haben, und wenn je einer daselbst entdeckt wird, so ist ls ein aus der Nachbarschaft entkommener FlĂŒchtling, der sofort WetterwĂ€nden. Veigl, Eva Maria, siehe: Garrik, Eva Maria ^Bd. V, S. 90^. Als Nach- trag zu dem dort Gesagten fĂŒgen wir noch hinzu, daß am 14. November 1866 mit dem im Alter von 77 Jahren er- folgten Tode des k. k. Tabaktrafikanten Franz Veigl der Sprosse einer der Ă€ltesten und denkwĂŒrdigsten Wiener Fa- milien, zu welcher auch Eva Maria Veigl gehörte, aus dem Leben schied. Die Veigl (auch Veigel) stammen aus dem vierzehnten Jahrhunderte und leiten ihre Herkunft von jenem Manne ab, der damals dem Herzoge Otto dem Froh- lichen das erste MĂ€rzveilchen brachte; dieser erhielt den Beinamen „der Vei» gel", welcher von da an auf die Nach« kommen ĂŒberging. Anastasius GrĂŒn in seinem lĂ€ndlichen Gedichte: „Der Pfaff von Kahlenberg" behandelt diese Episode in.dem GesĂ€nge: „Das erste Veilchen" in seiner bekannten reizenden Weise, und mit der berĂŒhmten Zeile: „Was sich nicht singen und sazen lĂ€ĂŸt". Veigl, Franz Xaver MissionĂ€r, geb. zuGratz in Steiermark 1. December 1723, gest. zu Klagenfurt 49. April 1798). Nachdem er in Gratz die Huma- nitatsclassen beendet hatte, trat er l73K zu St. Anna in Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nach abgelegtem No- viziat wurde er i-Ă€pstens dumanioruin zu Leoben, hörte dann Logik zu Klagen- fĂŒrt, Physik und Mathematik im Colle- gium zu Wien. Nun im Lehramte ver- wendet, trug er daselbst drei Jahre in den Grammaticalclaffen, ein Jahr Dicht- und Redekunst im Profeßhause vor, worauf er in Wien die theologischen Studien beendete. Im September 4733 schickten ihn seine Oberen als Missionar nach Qui to in SĂŒdamerika, wo er mehrere Jahre verweilte. Nach Europa zurĂŒck-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Volume 50
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Vastag-Villani
Volume
50
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1884
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
338
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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