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Wenzel Heinrich Veit, Wenzel Heinrich
Tagdlatt , 186U, Nr. 67, im Feuilleton:
Kleine (Hulturbilder. Neue Folge. VI I . Fasten«
predigten und ihr Publicum". Von F.(riedrich)
S,(chlögl). — Neue Fre ie Presse
(Wiener polit. Blatt) 4. September I87l,
Nr. 2324, im Feuilleton: „Dr. Johann
Emanuel Veith". Von Bruno Walden.
D e sterreich isch e N at iona l < Ency»
klopädie von Gra f f er und Czikann
(Wien l887. 8".) Bd. V, S. 816. — Oester-
reich isch er Parnass. bestiegen von einem
heruntergekommenen Antiquar (Frey«Sing. bei
Athanasius und Comp. ^Hamburg, Hoffmann
und Campe). 8".) S. 41 » i t folgender
Charakteristik, die als Curiosum hier eine
Stelle finde: „Affreuses Aeußere, zerrüttetes
Innere, starker Tabakschnupfer gedrungene
Figur, frĂĽher talentvoller Dichter. Thierarzenei<
institutsdirector. Dottor der Medicin, dann
vom Iudenthume zum Erzkatholicismus über»
gehend, Pietist. Liguorianer, Verfinfterer. Ho«
nwopath, dann Doctor der Theologie, jetzt
Domprediger bei St. Stephan. Werke. Gebet«
bücher — Geistliche Schriften; — Gedicht? (in
frĂĽherer Zeit sehr gute)". Diese Schilderung
erscheintaffreuse.nicht aber V ei th's AeuĂźeres.
Auch Sokrates soll nichts weniger denn
schön gewesen sein) — Schlügl (Friedrich).
Wienerisches (Wien und Teschen 4883, Pro«
chaska. gr. 8".) S. 393 u. f. — Schrader«
Heri n g. Biographisch «litcrarisches 3i,',rikon
der Thierär'ite aller Zeiten und Länder, sowie
der Naturforscher, Aerzte, Landwirth«. Stall-
meister u. s. w., welche sich um die Thier-
Heilkunde verdient gemacht haben (Stuttgart
4868, Ebner und Seubert, gr. 8".) S. 441. —
Verhandlungen des zoologisch-botanischen
Vereines in Wien (Wien. 8".) Vd. V (1833).
Abhandlungen, S. 3«. in August Neilreich'5
„Geschichte der Botanik in Niederösterreich".
Veit, Wenzel Heinrich (k. k. Kreis-
gericbtspräsident, Kammermusik>
Componist, geb. zuliepnic in Böh»
men am 19. Jänner 1806, gest. zn
Leitmeritz am 16. Februar 1864).
Der Sohn eines Pachthofbesitzers zn.
^epnitz und wohl auch eines Musik-
freundes, empfing er die ersten musikali-
schen EindrĂĽcke, freilich aus den Zopf-
quartetten weiland Pleyel's und Hoff-
meister's, im elterlichen Hause; das war aber auch Alles, von einem geregelten
Unterricht keine Rede, und er muĂźte das
Weitere durch eigene Kraft sich aneignen.
Während seiner Studentenjahre zuerst in
Leitmeritz und später in Prag studirte er
von musikalisch - theoretischen Werken,
was sich eben auftreiben lieĂź; insbeson-
dere die Musikwerke der k. k. Nuiversitäts-
bibliothek, an denen diese nicht arm war,
förderten den musikbeftiffenen Studiosus,
! der ĂĽberdies mit besonderem Eifer dem
Partiturlesen sich hingab. Dabei erwarb
er sich nach dem Tode seiner Eltern,
während er die Hochschule besuchte, durch
Musikunterricht den Lebensunterhalt.
! Nach Beendigung der Rechtsstudien im
! Jahre 1828 trat er bei dem Magistrat
der Stadt Prag als Accessist in den
öffentlichen Dienst, bestand die prakti«
schen RichteramtsprĂĽfungen und wurde
1834 Auscultant. Auf der Stufenleiter
der bureakratischen Hierarchie rückte er —
eine Episode von wenigen Monaten im
Jahre 1841 abgerechnet, in welcher er
„auf Probe" einem Rufe als Musik-
director nach Aachen folgte, diese Stelle
jedoch, nachdem er ihre SĂĽĂźigkeiten aus-
gekostet hatte, mit einem Gefühle der Er»
leichterung niederlegte — vom Actuar
zum Rathsprotokollisten, Secretär und
Magistratsrathe vor. 1830 wurde er bei
der neuen Gerichtsorganisation k. k.
Rath an dem böhmischen Oberlandes-
gerichte zu Prag und 1834 Präses des
Kreisgerichies in Eger. Als er im Jahre
1862, wegen des rauhen Klimas um
Transferirnng bittend, in gleicher Eigen-
schaft in das mildere Leitmeritz versetzt
wurde, schrieb man aus Eger einem ge-
achteten Prager Blatte, „daß zum tiefsten
Bedauern aller Kunstfreunde ein Mann
die Stadt Eger verlasse, der seit sieben
Jahren eine ihrer größten Zierden war.
Nur Wenige wuĂźten oder ahnten, welche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon