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Penturi) Gustav 107 Venus. Michael
dahin gedruckt erschienen. Nun folgten:
), worin er in zehn Serien Parallel-
stellen aus Dante und aus alten und
neueren Dichtern zusammenstellt und er
läutert; anläßlich der Michael Angelo-
Feier im Jahre 4873 veröffentlichte er in
dem Festbuch „Nieliasl. ^nFsIo Vno-
narot t i . liiooräo <t,1 popolo itI.1ill>n,o"
eine Biographie des berühmten Künstlers
und eine Erläuterung der Ainik des-
selben. Dann erschien
io" (ebd. 187li), ein für Schulen
verfaßter Commentar der heiligen Ge>
sänge und des berühmten Gedichtes „Der
3. Mai" von Manzoni , wovon in
kürzester Zeit eine zweite Auflage nöthig
wurde', eine Sammlung der zurück-
gelassenen Gedichte Manzoni 's sollte
später folgen. Ebenso fanden „<3/'/)i)?e
eis^a (Nissa" (Florenz 1877), welche er
in poetischer Uebersetzung und mit den
Concordanzen aus der Bibel und den
Schriften der Kirchenvater begleitet her'
ausgab, in kürzester Zeit eine zweite
wohlfeile und bei Giachetti im Jahre
4879 eine dritte Auflage. Wie Heraus-
geber dieses Lexikons in Florenz hörte,
bewahrt Ventur i Aufzeichnungen aus
seinem Leben, welche gewiß auch Interes«
santes aus der Regierungsgeschichte des
heute noch in Toscana unvergessenen
Großherzogs Leopold I I . und seines
Hofes enthalten dürften.
äe^Ii sci-ittQi'i oontoinpor^nei orna.l,a äi olti'e
Ein Gustav Ventur i . aus Tirol gebürtig.
Zeitgenoß, studirte die Rechte, erlangte daraus
die Doctorwürde und diente anfänglich als
Ministerialconcipist im t. t. Justizministerium.
Später trat er aus dem Staatsdienste und
wurde Advocat in Trient. In dieser Kiglw schaft ist er daselbst zugleich als Präsident
des Disciplinarrathes der Advocatcnkammer
noch zur Stunde thatig. Im Neichörathe. in
welchen er für die Periode i8?^—l879 von
den Nationalliberalen in den südtirolischen
Landgemeinden deü Wahlbezirkes (5les ent»
sendet wurde, schloß er sich dem Club der
Linken an.
Venus, Michael (Director des k. k.
Taubstummeninftltutes zu Wien, geb. in
Prag 28. Octob>r 1774, gest. zu Wien
42. November 4850). Zur Zeit, als
Michael zur Welt kam, war dessen
Vater als Soldat in Prag stationirt,
bald darauf aber übersiedelte derselbe
nach Wien, wo er eine fire Militäran«
stellung erhalten hatte. Der Sohn machte
daselbst seine Studien, bildete sich zum
Lehrer und Er^eher und begann, erst
17 Jahre alt. als Zeichnungsgehilfe an
der Normalhauptschule bei St. Anna
seine pädagogische Laufbahn. Der Dom<
propst und damalige Schulenoberaufseher
Joseph S p e n d o u ^Band XXXVI,
S. 133^> erkannte bald in ihm die ent-
schiedenen Anlagen und Fähigkeiten für
das Lehrfach und wendete ihm sein
Wohlwollen und seine fördernde Theil«
nähme zu. I n Folge dessen beförderte er
ihn auch im Jahre 1792 zum öffentlichen
Lehrer an der neu errichteten Hauptschule
am Bauernmarkte. Hier war es, wo dem
jungen Venus zuerst das Unglück der
Taubstummen Interesse für ihre Bildung
und Erziehung einflößte und er mit der
namenlosesten Geduld und Liebe ihrem
Unterrichte sich zu widmen begann. Er
übernahm nämlich neben seinen Obliegen-
heiten als öffentlicher Lehrer noch die Er«
ziehung und den Wiederholungsunter«
richt der in der Privatverpflegung
bei dem Director jener Hauptschule,
May, befindlichen taubstummen Kinder
aus vornehmen adeligen Familien und
bildete sich so an der Seite May's, der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon