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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50
Page - 130 -
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Vernaleken 130 Vernaleken Bei Letzterem lernte und lehrte er, neben» bei die Vorlesungen an der Hochschule in Zürich besuchend. Von 1837 bi5 1840 wirkte er als Lehrer an einer Secundar- schule in Winterthur. Von hier begab er sich in letztgenanntem Jahre nach Zürich, wo er sich bald als Schriftsteller bekannt mackte, er redigirte nämlich im Jahre 1846 die „Schweizerischen Blätter für Erziehung und Unterricht", hielt öffent- liche, zumeist von Frauen besuchte literar« historische Vorlesungen, so über Goethe, über deutsche Mythologie und dergleichen, arbeitete an seiner „Deutschen Verskunst auf musikalischen Grundlagen" und an einer kleinen „Beispiel-Grammatik", die für diä damaligen Verhältnisse ganz dankenswerthe Gaben waren. Auch nahm er Theil an der Züricher Alterthums, gesellschaft, welcher Ferdinand Keller vorstand, und trat um diese Zeit in brief- lichen Verkehr mit Uhland und Jacob Grimm, die ihn zu Sagenforschungen ermunterten. Durch Uebersendung eini- ger S^riften. namentlich einer Abhand- lung über die Einrichtung eines Lese« buches für Volksschulen, an den k. k. Minister!alrath Exner in Wien lenkte er dessen Aufmerksamkeit auf sich. I n Folge des Briefwechsels, der sich zwischen Beiden entspann, wurde der tüchtige Schulmann endlich durch Erner's Ver- Mittelung bei den damaligen Reformen des österreichischen Schul- und Unter« richtswesens von dem Minister Leo Grafen T h u n für die Professur der deutschen Sprache am Wiener Polytech- nicum gewonnen. Nachdem er noch in seinem Geburtsorte Volkmarsen seine Eltern besucht hatte, verfügte er sich 4830 nach Wien, um das ihm verliehene Lehramt anzutreten, mit welchem ihm Gelegenheit geboten war, dem bisher formell betriebenen deutschen Unterrichte einen Inhalt zu geben und zu dem Zwecke mit der Volksschule zu beginnen, indem er im Austrage der Regierung die Sprach» und Lesebücher für die österrei- chische Volksschule in Angriff nahm. Zu gleicher Zeit war er im Unterrichtsmini- sterium thätig für die Organisation der Realschulen, anknüpfend an den Organi- sationsentwurf der Gymnasien von Pro- fessor Bonitz »öd. I I , S. 33^. Als dann vollständige Realschulen in Wien errichtet wurden, übernahm er die Lehr» stelle für die deutsche Sprache im Schotten- feld, und es fiel auch auf ihn die aus- zeichnende Wahl, die Erzherzogin Hen- riette, nunmehuge Königin der Belgier, Mutter unserer Kronprinzessin Ste- phanie, dritthalb Jahre in Sprache, Literatur und Geschichte zu unterrichten. Zugleich war er Mitglied der wissenschaft- lichen Prüfungscommission für Realschul- lehrer. Da noch kein Lehrerseminar be- stand, welches den Zeitbedürfnissen ent- sprochen hätte, so ward mit der Scholten- selder Oberrealschule ein Curs für Bürger- schullehrer eröffnet, dessen Zöglinge den Kern bildeten für das neue Bürgerschul- wesen. I n dieser Stellung verblieb Ver- naleken bis 187l). Diese zwei Jahr» zehnte (1830—1870) bilden in seinem Leben eine bedeutsame Periode, denn er griff persönlich ein in die Entwickelung des österreichischen Schulwesens, dessen Aufschwung und theilweisen zeitlichen Niedergang er miterlebte, und an dessen endlichem Wiederaufblühen er sich noch erfreuen sollte. Zu Beginn der Fünfziger- Jahre wurde das Schulwesen im Kaiser« staate in freisinniger Weise umgestaltet. Er arbeitete seine Lehrbücher für Real- schulen aus und erhielt zugleich den Auf« trag, die im k. k. Schulbücherverlage er- scheinenden theils umzuarbeiten, theils neu zu schaffen. Diese Volksfchul-Lese-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Volume 50
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Vastag-Villani
Volume
50
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1884
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
338
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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