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162 Verseghy
scl' itsch, der zu dieser Zeit schon leidend
war, das Unglück, sich auf seinem HeiM'
weqe vom Klöchergebirge nächtlicher
Weile zu verirren. I n der Tenne eines
Bauernhauses zu Muckendorf im Bezirke
Gleichenberg schlug er sein Nachtlager
auf und verschied daselbst, wahrscheinlich
in Folge von Überanstrengung, von
Niemand erkannt. Er wurde dann zu
Straden beerdigt und hinterließ eine
Witwe, aber keine Kinder.
M i t t h e i l u n g e n des d'.storischeli Vere nes
(Gra<5. 8".) Heft l (184«). 3. l4 l : „Joseph
V^rschitsch. ^andiischler U!.o Mechaniker". Von
.Narl Ritter oon Pichl. l?er historische Verein
von 2l^ermack bewahrt auch ein oon V icl'l
mit Bleistift gezeichnetes Vilrniß des Mecka-
u ikerö ^ e r s
ch i t s ch.) — M e n e r's l>' onoe r«
sations-Lrrikon für die gebildeten stände
<Hilddurghausen, Amsterdam. Par'^ö und Phila«
d^lphia 18^4. gr. 8".). V. Tupplrnient-Vcwd.
T. l49^. — I l lustr irte Zeitung (Leipzig,
I . Z. Weber) Bd. IV, Nr. 88. T. l^i«:
„Joseph Verschit,ch. ein mechanh'ches Genie".
— Mainzer Unterhal tungsblätter
<4".) l84i. 3. ö84: „Verfertigung künstlicher
b)lledmaßen".
Porträt. Holzschnitt ohne Angabe des Zeich«
r.el'ä und .^»''logravderl ^lcichtschattirler Ilniriß.
Verseghy, Franz (ungarlscherD i chter
und Schriftsteller, geb. zu S z olnok,
der Hauptstadt des gleichnamigen Comi-
tates in Ungacn am 3. April 1737, gest
zu Ofen 13. December 1822). Nach
Daniel ik's und Ferenczy's Schrift-
steller-Lexikon ftl^^v^r ii-61^) stammt er
von adeligen Eltern. Doch ist seine Fa»
milie nicht in Ivim Nagy's großem
ungarischen Adeläwerke ftla^vÄi- orsxä^
e^alääai...) erwähnt. Nach dem früh»
zeitigen Tode seines Vaters, der als
Veamter bei dem königlichen Salzamte
in Szolnok diente, blieb er zunächst der
Leitung seiner Mutter überlassen, welche
sorgfältig seine erste Erziehung leitete
und ihn, als er. ins zehnte Jahr trat, ! 1766 nach Pesth brachte. Daselbst be-
! suchte er die Schulen mit so ausgezeick-
> netem Erfolge, daß er, als er für den
geistlichen Beruf sich entschied, sofort
Aufnahme im Erlauer bischöflicben Se-
! mmar fand. I n demselben hörte er 1771
bis j777 die philosophischen und theo-
logischen Vorträge, änderte aber mit
! einem Male seinen Sinn und gab das
> Studium der Theologie auf. Nach
Jahresfrist jedoch kehrte er zu dieser
zurück und trat in den Pauliner Orden,
in welchem er 1781 die Priesterweihe er-
langte. Zunächst wirkte er als Erzieher
in den adeligen Familien Berta lanfy
und Horeczky, erwarb dann 1783 zu
Ofen das Doctorat der Philosophie und
1784 das Baccalauieat der Theologie.
Nun widmete er sich dem Predigtamte
und blieb in demselben thätig bis zur
Aufhebung seines Ordens im Jahre
178l). Als dann Kaiser Joseph I I . im
Februar 1788 der Türkei den Krieg er-
klärte, zog Verseghy mit dem obersten
Feldsuperior Nicolaus M i lass in als
dessen Secretär ins Feld. Da aber die
Strapazen des Lagerlebens seine Ge-
sundheit stark angriffen, sah er sich zur
Heimkehr genöthigt. Nun während eines
vierthalbjährigen Siechthums widmete
er sich zu Pesth'Ofen wissenschaftlichen
Studien, schrlftstellerte auck und verlegte
sich mit besonderem Eifer auf Erlernung
von Sprachen, deren neun er mit der
Zeit sich eigen machte. Auch trieb er,
durch den Besitz einer schönen Stimme
dazu angeregt, viel Musik, erlernte den
-Generalbaß und componirte mehrere
seiner eigenen Lieder. Nack seiner Gene-
sung im Jahre 1792 bewarb er sich um
eine Anstellung bei der königlichen Censur,
denn die kleine Pension, welche er als
Expauliner bezog, war wohl zum Sterben
zu viel, zum Leben jedoch zu wenig.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon