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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50
Page - 194 -
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Page - 194 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50

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Vesque, Johann (Pater) 194 Vesque. Iolnmn (Vater) Geschäften dieses Departements auch! deffen übrige amtliche Corresvondenz und die Censur des Brüsseler Theaters. Als dann am l7. Mär; 1793 Erzherzog Karl die General-Statthalterschaft der j österreichischen Niederlande übernahm, ward Vesque auch mit der Protokoll- führung der bei demselben abgehaltenen > Konferenzen betraut und in Würdigung seines bewiesenen Diensteifers von Kaiser Franz I I . zum k. k. Secretär befördert. Beim Herannahen des französischen repu- blicaniscben Heeres mußte er zum zweiten Male mit dein Generalgouvernement stückten, und zwar nacb Wesel im preu- ßischen Gebiete. Als 1794 die Franzosen neuerdings in die Niederlande eindran» gen, begleitete er, zum dritten Male ge- zwungen, seine Heimat zu verlassen, den ^ Transport des Archives von Brüssel zu j Wasser durch Holland nach Düsseldorf, verfügte sicb dann mit den übrigen Beamten nach Aachen, von da wieder uach letztgenannter Stadt zurück und endlicb nach Dillenburg im Nassau'schen, wo seine Dienstleistung am 3t. December 1794 mit der gänzlichen Auflösung des österreichisch - niederländischen General- gouvernements abschloß. Diese dritte Auswanderung aus dem Vaterlande, welche die letzte war, da bald darauf Belgien aufhörte, eine österreichische Pro- vinz zu sein, war so plötzlich herein- ! gebrochen, daß ihm keine Zeit blieb, auch ! nur die geringsten Maßregeln hinsichtlich seiner eigenen Familienangelegenheiten und Privatgeschäfte zu ergreifen; er mußte mit dem Wenigen fliehen, was er! in seinem Reisewagen fortzubringen ver- mochte, ließ sein ganzes Mobiliar zurück, ^ welches zum Vortheile der französischen! Nation verkauft wurde, und konnte auch ! in Angelegenheit seiner unbeweglichen ^ Güter keine Anstalten treffen, um sich! vor Dürftigkeit zu bewahren, in welche er wirklich in Folge der französischen Gesetze wider die Emigrirten verfiel, nur auf eine geringe, durch den Drang der damaligen Umstände bestimmte Pension angewiesen. Durch das bezüglich der quiescirten niederländischen Beamten er- lassene Verbot von dem Besuche Wiens ausgeschlossen, benutzte er diese Zeit des Abwartens zu seiner weiteren Ausbil- dung, er bereiste Deutschland und die Schweiz größtentheils zu Fuß, nahm einen längeren Aufenthalt in Italien, um sich den Studien der dortigen Kunst- schätze zu widmen, durchwanderte dann Oberösterreich, Böhmen, Mähren, Schle- sien und Galizien, bis er im österreichi- schen Westgalizien bei dem Fürsten Ale- xander Luboinirski, dem Vater der Fürstin Rosalia verehelichten Gräfin Rzewuska, auf dem Schlosse Opole ein freundliches Asyl fand. Die Hoff- nung auf eine endliche Rückkehr in die Heimat sah er aber völlig vernichtet, als die belgischen Provinzen in die franzö- sische Republik einverleibt wurden und der Luneviller Friede der österreichischen Herrschaft in den Niederlanden für immer ein Ende machte. Das Loos der Ver- mögensconfiscation, das ihn getroffen, brach auch über die Familie seiner Ge- malin herein. Während seines Aufent^ Haltes zu Opole in Galizien erging nun von Seite der französischen Republik an alle im österreichischen Dienste stehenden Niederländer der Aufruf, sich bestimmt zu erklären, ob sie in Folge der Vereini- gung Belgiens mit Frankreich als Fran- zosen oder als Fremdlinge auf dem fran- zösischen Boden gehalten und behandelt werden wollten. Vesque gab an den zu Wien residirenden Minister oito^n Champagny die Erklärung ab, daß er keineswegs gesonnen sei, je aus dem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Volume 50
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Vastag-Villani
Volume
50
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1884
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
338
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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