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) (Johann Sohn) 203 Vesque, Johann (Lohn)
chen von Heilbronn". Für eine ^ingstimme
und Orchester (aufgeführt unter H i l le r 's
Leitung im Gewandhausconcert zu Leipzig
und vom Wiener Musikverein im großen
Redoutensaalc). — „Quartett für Streich-
instrumente in ^-mo//" (aufgeführt in
einer der Hellmesberger'schen Quartett-
productionen). Dann Männerchöre uno Lieder
in mehreren Männergesanguereinen vorae-
iragen. — v. Musicalische Aufsätze von
Hoven. „Dramatische Musik und Jenny
Lind". In Ludwig August Frankl's „Tonn
tagsblätter". 1847. Nr. 4, S- 34. — „Ueber
die Gründung eines österreichischen Conser-
vatoriums von Staatswegen aus Anlaß der
Reconstruirung des Wiener Conservatorwmö".
In der Beilage zum Morgenblatte der„Viener
Zeitung" vom 26. Octobcr 1830, Nr. 129.
— Die juristisch«musicalische Abhandlung
„Das musicalische Autorrecht" wurde bereits
unter den juristischen Werken aufgeführt. —
L. Zur Kritik des Tonsetzers Hoven.
Es haben sich bedeutende Kritiker und Musiker,
um nur einige zu nennen: Di-. Hanslick,
Ambroö. Robert Schumann. Or. Iul .
Becher. Hektor Ber l ioz, über den Com»
vonisten H o v e n ausgesprochen. So schreibt
Oi-. Hanslick in seinem Buche: „Aus
dem <5oncertsaale" (Wien 1870. Brau<
müller). nachdem er die Grsangswcrke aus
dem Wiener Musikverlag von 1830 bis 183^
angeführt und insbesondere mehrere Lieder
Dessauer's in anerkennender Weise br<
sprochen hat: „Das wärmste. Lob verdienen
auch zwei neue Liederhefte von Hoven,
welche kürzlich bei Mechett i erschienen ttnd:
Sechs Gedichte von Chamisso. 0p. 47.
und Sieben Gedichte aus deiu „Neuen Früh»
lwg" von Heine. 0l>. 43. Wenn Dessauer
rein lyrische Ergüsse des subjectiven Empfin»
dms liebt und mehr die Totalstiuimung des
Gedichtes componirt, als dessen einzelne Schat-
iirungen, so wählt Hoven gerne Stoffe, die,
weit entfernt, sich freiwillig in musicalische
Falten zu schmiegen, dem Komponisten was
zu rathen und aufzulösen geben. Sein Be<
streben richtet sich dann mit Vorliebe auf die
geistreiche Wiedergabe des Einzelnen, das
charakteristische Hervorheben seiner Beziehungen
und Gegensätze, endlich auf das dramatische
odcr epische Ausmalen der Situation." —
Der zu früh Hingeschiedene Musikgelehrte
Dr. Ambros schreibt in seinem Aufsatze
übcr die Musik in der Weltausstellung in
Wien („Wiener Abendpost" vom 11. Jul i ! 1873. Nr. 133). indem er die Ausstellungen
des Wiener Musikverlags bespricht und dabei
auf die Firma 3l. Diabel l i (später C. A.
Sp ina . gegenwartig Friedrich Schreiber)
und ihren Perlag der Meisterwerke Beet«
h o u en's und Schuber t 's zu sprechen
komutt: „Auch sonst finden wir im Verlags,
katalog manches ganz Tressliche, wie z. B.
Liederhefte von I . Hoven. dessen „Fichten»
bäum und Palme" nach Heine, dessen
„Sägemühle" nach Gichendorff und viel
Anderes zu den schönsten Liederblüten zählt,
welche dieser so reiche Zweig der musicalischen
Literatur besitzt, — wir glauben oft echtesten
Schubert zu hören, durchaus aber keinen
Nachahmer Schubert's. Zudem hat Houen
für musikalische Komik ein Talent, welches
außerordentlich zu heißen verdient. Zum Bei«
spiel das allbekannte Gedicht lHham isso's
uom Zopf ist in der That ganz genial com-
ponirt". — Was nun die Compositionen der
Heinc'schen Lieder insbesondere betrifft, so
war der Dichter in Kenntniß davon, denn
Vesque hatte ihm ein Gremplar der „Heim«
kehr-Lieder" nach Paris geschickt. un.d Strodt-
mann in seiner Biographie Heine's schreibt:
„ Im Frühling 1831 sendete Hoven dem
Dichter nach Paris seine herrlichen Compo»
sitionen der „„Heimkehr'Lieder"". welche als
echte musicalische Palingenesien sich den geist-
vollsten Tonschöpfungen Schubert's. Schu-
manns und Mendelssohn's würdig zur
Seite stellen. Heine ließ sich später manche
derselben von dem Componisten Fr. W. Kücken
vorsingen und sprach sich höchst befriedigt
darüber aus. Vor Allem ergötzte ihn das
„„Geschnarr und Quinauiliren des Don
Henriquez"", und belustigt rief er aus: Ja.
ich erkenne meinen alten Wandnachbar." >»
Außer den angeführten Urtheilen seien hier
noch folgende erwähnt: Robert Schumann
in der „Neuen Zectung für Musik", 1838,
Nr. 6 und 43; — über die Chamisso'schen
Lieder: „Literaturblatt zur niederrheinischen
Musikzeitung" (Cüln), 2«. November 1853;
— über die Heine'schen Lieder: Or. Becher
in der von Aug. Schmidt redigirten „All-
gemeinen Wiener WusibZeitung", 1843. Nr. 2;
Hektor Berl ioz im „«lournal ÄL2 D6va.t3",
.^vril 1837, und in der „Abendpost der
Wiener Zeitung", 1831. Nr. 91; — Engel
in der „Preußischen Zeitung". 1831. Nr. 149-
— Otto Lange in der „Neuen Berliner
Musik'Zeitung", 1831. Nr. 37; — Walcher
von Goethe in der Beilage zur „Wiener
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon