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Lorenz Chrysanth (Vater) 213 Veft, Lorenz Chrysauth
bei den damals herrschenden Ansichten
sich nicht ganz sicher gefühlt haben und
zu dieser Maskirung bewogen worden
sein. Außerdem fanden slch einige Druck»
schriften aus dem Gebiete der Veterinär-
kunde, z. V. Belehrungen über das Ver-
halten bei ausgebrochenen Viehseuchen
u. d. m. und endlich Arbeiten pharmako»
logischen Inhalts vor, bei welchen die
zahlreichen Zusätze, Einschaltungen und
Beilagen einen Beleg dafür geben, mit
welcher Aufmerksamkeit er den Fortschritt
seiner Wissenschaft verfolgte. Auch ent-
hielt sein Nachlaß eine größere botanische
Arbeit, und zwar einen Versuch, das bota-
nische System des Dr. Wernischek mit
dem von Gleditsch, von Linn6
und mit den natürlichen Ordnungen in
Verbindung zu bringen. Er schrieb dar-
über an Wernischek: „
in nsuni
I^l.d6rsm simui ps», i^t^". In
gung seiner Verdienste um Staat und
Menschheit wurde Vest nach 4< jähriger
Dienstleistung am 24. April 1767 von
Kaiser Joseph I I . in den österreichischen
Adelstand erhoben. Ueber L o r e n z
Chrysanths Familienstand aus seinen
drei Ehen siehe S. 222 die Darstellung
über die Familie der Edlen und Ritter
von Vest.
(5arinthia (Klagenfurler Untcrhaltungsdlatt.
4",) 29. August i«l«. Nr. 3ö. — Erneuerte
vaterländische Blät ter (Wien. 4".) itil?.
Intelligenzblatt Nr. !)(); l8l«. Nr. 57; l8l9.
Intelligen,^blatt Nr. i. — Hermann (Hein<
rich). Handbuch der Geschichte dcs Herzog«
thumä Kärnihen in Vereinigung n:it den östrr'
reichischen Fürstenthümem (Klagenfurt. Leon,
8°.) Bd. I I I , I.Heft: „Culturgeschichte Käm-
thcns uon 1790 bis i82? oder der neuesten
Zrit", S. 1l4. 2l0, 2iö. 219 und 2!i<). Porträt. Ein 5>lbi!dn:ß befind t ssch im
Besitze des k. k. Ttattdalterc'mtbes Dr. Julius
Ritter von Vest in Graft.
Aest, Loren; Chrysanth Edler von,
Sohn (A r z t und Protomedicus des
Herzogthums Steiermark, geb. zu Kla-
gen fürt ls. November !77ti, gest. zu
Gratz l3. December 1840). Ein Sohn
des Protomedicus Lorenz Chrysanth
aus dessen dritter Ehe mit Maria
Anna geborenen Vgger, kam er, sieben
Jahre alt, in die Elementarschule, zehn
Jahre alt, in das Gymnasium zu Klagen«
fürt und wanderte im December 178?
nach Salzburg, wo er einen Graf
Rupert in i - Lod ron'schen Stiftungs'
platz als Gymnasiast genoß. Diese Reise,
die Einrichtung des Ruperiini'schen
Collegiums, die sechsjährigen Gymnasial»
studien in Salzburg und seine Ferien-
reisen beschrieb Vest nach mehr als
40 Jahren, und hat seine Familie dieses
durch seinen Inhalt interessante Heft in
Verwahrung. Nach Beendigung des
Gymnasiums im Herbste 1793 — in der
Zwischenzeit, l789, hatte er seinen Vater
durch den Tod verloren — kehrte er
nach .Nlagenfurt zurück und studirte da-
selbst Philosophie. Er beschäftigte sich
damals viel mit Poesie, und es fanden
sich aus dieser Epoche zahlreiche Dich»
tungen unter seinen Papieren. Der Pro«
fefsor der Mathematik und Botaniker
Freiherr von Wulfen weckte in ihm die
Lust zum Studium der Botanik, welches
Vest auch mit großem Eifer betrieb,
nebenbei die Collegien an der chirurgi-
schen Lehranstalt, vornehmlich jenes der
Anatomie, das Dr. Michael Wi t tmann
hielt, und das Militärspital, welches
Oderarzt Kit tner leitete, fleißig be>
suchend. Nach Vollendung der philoso-
phischen Studien im Herbste 179.1 bezog
er die Wiener Universität, an welcher er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon