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Vetter, Wilhelm 233 Vetter, Gustav
Vetter, Wilhelm (Forstmann, geb.
zu Libno auf der Herrschaft Dolno»
BreLan in Böhmen am 24. April 183t,
gest. zu RoLmi ta l am 21. Februar
1863). Nachdem er die deutsche Haupt-
schule auf der Präger Kleinseite besucht
hatte, widmete er sich dem Forstwesen,
^u welchem Zwecke er sich besonders auf
naturwissenschaftliche Studien verlegte.
Im Jahre 1831 wurde er Forstadjumt
zu Bl-e^an, diente dann einige Monate
im Militär und trat nun eine Stelle als
Forsradjunct zu Cholupice an. Um diese
Zeit lernte er mehrere Männer kennen,
welche sich mit Naturwissenschaften be»
schäftigten, unter Anderen Üelakowski,
Fr i6 , Krejö i , und so nahm er mit
groĂźem Eifer diese Studien wieder auf,
und zwar zunächst im Hinblick auf Forst»
und Waldcultur. Namentlich die Vögel
und Forstinsecten seines engeren Vater-
landes kannte er sehr genau und ver-
öffentlichte seine Beobachtungen darüber
in den von Fr. ZpatnF herausgege«
benen „2äl)g.v^ m^sliveok«", d. i.
Iägerunterhaltungen; auch beabsichtigte
er eine Beschreibung der Wald» und Forst-
insecten herauszugeben. Viele in sein
Fach einschlagige Artikel erschienen in der
naturwissenschaftlichen Zeitschrift „2ivg."
und in anderen Fachblättern, auch lieferte
er für den von Riegei>Mal^ heraus»
gegebenen „Ilovnilc uHuan),-", d. i. Die
böhmische Real« Encyklopädie, alle auf
das Forstwesen und die Waldcultur
Bezug nehmenden Artikel. Wahrend der
Bearbeitung eines öechischen Handbuches
ĂĽber das Forstwesen fĂĽr Forstleute wurde
er, vom Tode ereilt. Vetter bekleidete
zuletzt die Stelle eines fürsterzbischöf«
lichen Forstingenieurs zu
Bohemia (deutsches polit. und Nnterhaltungs'
blait in Prag, 4".) 1865, Nr. 43.— Wiener
Zeitung. 1863, Nr. 47, S. 6l4. Vetter von der Lilie, Gustav Graf
(k. k. Generalmajor, geb. zu Neu-
Hübel in Mähren 14. August 1818)
Ein Sohn des Grafen Kar l (geb.
9. August 1788, gest. 9. October 1833),
k. k. Majors a. T>., aus dessen Ehe mit
Sophie geborenen Gräfin von Der»
nath (geb. 28. December 1794, gest.
12. Mai 1826), trat er am 1. Juni
1831 zur militärischen Ausbildung in
die Wiener-Neustädter Akademie, aus
welcher er am 8. September 1838 als
Fähnrich zu Bakonyi-Infanterie Nr. 33
eingetheilt wurde. Im Regimente, in
welchem er dann als Lieutenant auch
Adjutantendienste versah, rĂĽckte er stufen-
weise vor bis zum Hauptmann erster Classe,
zu dem seine Ernennung am 14. Mai
1849 erfolgte. Er machte 1848 und
1849 die FeldzĂĽge in Italien mit und
wohnte 13 Schlachten und Gefechten
bei, darunter jenen bei Curtatone, Goito,
Mortara und Novara, und sein tapferes
Verhalten erwarb ihm die ah. belobende
Anerkennung und später das Militär-
Verdienstkreuz. Anfang November 18»7
kam er als Major zu Erzherzog Franz
Karl-Infanterie Nr. 32, im Juni 1863
als Oberstlieutenant zu GroĂźherzog von
Hessen-Infanterie Nr. 14, mit welchem
Regimente er 1864 gegen Dänemark zog.
Aus diesem Feldzuge trug er fĂĽr sein
^ tapferes Verhalten im Gefechte bei Veile
am 8. März die ah. belobende Aner«
kennung und später das Mecklenburg-
schwerin'sche Verdienstkreuz davon. Am
30. Juni 1866 rĂĽckte er zum Obersten
und Commandanten des Infanterie-
Regiments Erzherzog Albrecht Nr. 44
vor, mit welchem er 186!) an der Be«
kämpfung des Aufstandes in Süddalma»
tien theilnahm. Als in Folge von Ele»
mentarhindernissen die Expedition nach
Dragaly am 19. und 20. October dieses
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon