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Vetter 247 Vettert
geleistet, ist in der Kriegsgeschichte mit
goldener Schrift eingezeichnet. Er hat in
mehr als hundert Kämpfen eine Todes»
Verachtung ohne Gleichen bewährt, vier-
mal wurde er schwer, zweimal lebens-
gefährlich verwundet und litt Jahre lang
an den Folgen seiner Wunden; 14 Pferde
wurden ihm in den verschiedenen Affairen,
in welchen er, stets ein siegreicher Held an
der Spitze seiner Truppe stehend, der-
selben ein Beispiel hehrster Kriegertugend
gab, unter dem Leibe erschossen. Der
Monarch verlor an ihm einen in den
schwersten Tagen der Monarchie erprobten
Staatsdiener, die Armee einen Helden
ersten Ranges, die Mannschaft einen für
ihr Wohl besorgten Feldherrn und Vater,
und wer ihm nahe gestanden, verehrte in
ihm das Musterbild aller Tugenden des
Menschen, Soldaten und Staatsmannes.
T ch e l s. 5>sterreichische Militär' Zeitschrift
«'Wien, 8".) 1841, T. 188 und 30«; 1844
;. — Hirtenfeld (I.). Der Militär«
Tberesien-iDrden und seine Mitglieder
18ö?. Ttaaisdruckerei, schm. 4"..» T. 7^0
744.
Mari,
«Wie!
und
I. Venealagie dcr Erafcit Dcttcr von Filicnl'crg.
Die Nachforschungen über die Familie der
Vetter von Lil ienberg sind ohne Erfolg
geblieben. Einige Genealogen behaupten, daß
diese Vetter eines Stammes mit jenen ron
der Lilie seien, wofür sie jedoch den Beweis
?u erbringen unterlasset', baben. Das Geschlecht
stammt aus Holland und hieß ursprünglich
Vetter von der Lilie. Es siedelte in der
Folge nach Böhmen über und wurde daselbst
unter den erbländischen Ad^l aufgenommen.
Ein Nitcer Vusebius Vetter von der
Li l ie, welcher alö Oberstlieutenant gegen
die böhmischen Rebellen focht, erhielt zum
Lohne für seine Treue und Tapferkeit von
Kaiser Ferdinand I I . die Bewilligung zur
Veränderung seines Wappens und Prädi«
rates. welch letzteres er in Li l ienberg um»
wandelte. Ueber die weit>re Entwickelung der
Familie ist Verfasser dieses Werkes völlig im
Dunkeln und konnte gar nicht herausfinden,
wann dieselbe in den Freiberrenstand erhol-en
wurde. In den Grafenst and trat das Geschlecht am 21. Tecember i8l3 mit Wenzel
Vetter oon Li l ienberg, dessen ausführ-
liche Lebensskizze wir bereits mitgetheilt haben.
Derselbe harte sich im Jahre ikou mit Chcnse
geborenen Gräfin Dltun vermalt, welcher
Ehe Wallafried und Tylvine entstammen.
Graf Wal laf r ied lgeb. 2!>. Juni I8l1,
gest. 23. August 1847) widmete sich gleich
seinem Vater dem kaiserlichen Waffendienste
und starb, erst At! Jahre alt. alö k. k. Oberst-
lieutenant, okne Kinder auö seiner am 27. Juni
1542 initAügelica Hmril.>lle geborenen oon üieörn»
öcrg geschlossenen Ehe. Sonach ist die Familie
der Grafen Vetter von Li l ienbrrg im
Manneöstamiue erloschen. W a l l a f r i e d s
Tchwester T y l v i n e (geb. 4. 'März 1810).
welche sich mit Aürl Grafen von Custrss ver«
malte, ist seit 2. März lü^tt Witwe.
I I . Wappen. Quadrirter Tchild mit Herzschild.
l und 4 zeigt in Tilber eine gekrönte kreis«
förmig gewundene goldene Tchlangc, welche
sich in den Tchwan; beißt, und hinter der«
selben einen schräge rcchtslicgenden grünen
Lorberzweig; 2 und 3: in Tchwarz einen
schräge linkssiießenden silbernen Tirom, welcher
oben von einem wachsenden gekrönten silbernen
Adler und unten von einem silbernen Doppel«
kreuze begleitet ist. Herzschild: in Roth auf
drei silbernen Felsspitzcn ein gekrönirr gol«
dener Greif, der in dcr reckten Vorderklaue
eine weiße Gartenlilie hält und oben rechts
von einem silbernen Ttcrne begleitet ist. Ur<
sprünglich bestand das Familienwappen aus
dem Herzschilde allein. Als der General
Wenzel im Iabre lkl^ in den Grafenstand
erhoben wurde, erfolgte die Umanorrung diesrs
Wappens in das vorbeschriebcne.
Vetterl von Wildenbrmm, die
Stammeltern der böhmischen Bnchdrucker
Vetter l . Unter den Sprossen dieser
alten,' auö dem Egerlande in Böhmen
stammenden Patrizierfamilie stand zu
Beginn des siebzehnten Jahrhunderts be-
sonders in Achtung Molfgang, einer der
reichsten Bürger in Eger, wo er sein
Stammhaus und bedeutende Gründe be-
saß und verschiedene ansehnliche Commu-
nalämter, unter anderen durch längere
Zeit das eines Consuls — was so viel
als Rathsältester bedeutet — bekleidete.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon