Page - 251 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Volume 50
Image of the Page - 251 -
Text of the Page - 251 -
Veverka. Acmilian 231 Veverka. Acmilian
rĂĽckte er zum Major im Regiments auf,
und da er schon als Lieutenant Batail-
lons- und als Oberlieutenant Divisions»
Adjutanten-Dienste versehen hatte, also
mit deren Anforderungen und Obliegen-
heiten vollkommen vertraut war, wurde
er zunächst zum Militärreferenten für
LiebenbĂĽrgen und dann zum FlĂĽgel-
adjutanten Sr. Majestät des Kaisers
erwählt, bis er im December 1831 als
Oberst das Commando deä 3l. Infan-
terie.Regiments Erzherzog Karl Ferdi-
nand erhielt. Am 29. März 1839 zum
Generalmajor befördert, wurde er Bri-
gadier in Alt-Arad und trat 1866 mit
Feldmarschall-Lieutenantscharakter in den
Ruhestand, nachdem er noch vorher am
12. Februar d. I . sein fünfzigjähriges
Dienstjubiläum in festlicher Weise be-
gangen hatte. Der nunmehr bald achtzig-
jährige General lebt zur Zeit in Preßburg.
T h ü r h e i m (Andreas Graf). Licht« und
Schattenbilder aus dem Soldatenleden und
der Gesellschaft. Tagebuch-Fragmente und Rück»
blicke eines ehemaligen Militärs (Prag und
Teplitz l87«. Tominicus. 8".) 2. l i l , tl2
und 347. — Der Kamerad (militärisches
Blatt. Wien, 4".) 1866. Nr. l4. S. 512.
— Fremden «Blatt. Von Gust. Heine
(Wien, 4".) 1866, Nr. 6:i.
Veverka, Aemilian (öech i scher
Schriftsteller, geb. zu Vysehrad in
Prag am 11. October 1816, gest. zu
Zebrak in Böhmen am 27. März
1881). Gegen den Willen seiner Eltern
widmete er sich dem Studium der Theo-
logie. Nachdem er dasselbe beendet hatte,
erlangte er am 10. Mai 1840 die Priester-
weihe. Zunächst caplanirte er zu Divi-
xov, dann auf dem Vysehrad, wo er
1848 Vicar an der Collegiatkirche zu
St. Peter und Paul, in der Folge Psal-
terist (Chorpriester) an der Domkirche
St. Veit wurde. Hierauf kam er als
Pfarier 1Nioi-<i6 aoiiationiZ nach Ro^tok l bei Prag und von da in gleicher Eigen-
schaft nach Vosek. Als dann letzterer Ort
durch Dr. S t r o u s b e r g angekauft
wurde, erfolgte Veverka's Berufung
! als Dechant nach Zebrak, wo er auch im
! Alter von 63 Jahren starb. Als Chor-
priester der Prager Domkirche trat er
schriftstellerisch thätig auf, und es er«
schienen von ihm: ^X«-.-«,?/ ns^s/n?'. ^
H?. l".", d. i. Sonntagspredigten. Aus
dem Italienischen Bordoni's ĂĽbersetzt
und herausgegeben von E. V., 4 Hefte
(Prag 1833); — .,Höz>/.-a ^M^«c?üi? a.
H«sa?z/. </et56?i5icVs si/K^?i", d. i. Samm»
lung von Homilien und Predigten.
11 Hefte (Prag 1833 u. f., RotMek,
8^.), worin er von vielen öechischen
Geistlichen durch Beiträge unterstützt
wurde. 1853 gab er auch einen deutschen
Kalender fĂĽr die katholische Geistlichkeit
heraus, welcher aber nur diesen ersten
und einzigen Jahrgang erlebte. AuĂźer-
dem war er von 1848 — 1830 Mit-
arbeiter der öechischen Zeitschrift für die
katholische Geistlichkeit. Während der
Verwaltung seines Pfarramtes zu RoTtok
richtete er die Aufmerksamkeit der Präger
auf die in ihrer nächsten Nähe befindliche
Wiege des Christenthums in Böhmen,
nämlich auf das in der Bezirkshauptmann-
schaft Smichov, Qrtsgemeinde Zalov, ge-
legene Levy°Hradec. Zur Charakteristik
seiner priesterlichen Anschauungen sei er»
wähnt, daß bald nach seinem Austritt
aus dem Seminar die Untersuchung
gegen ihn eingeleitet wurde, weil er
seinem Vorgesetzten, einem Deutschen,
welcher in einer eigenthümlichen Ideen»
afsociation statt „Sclaven" immer „Sla>
ven" zu sagen Pflegte, die LectĂĽre von
Görres' „Christlicher Mystik" empfahl,
jene der Werke Bolzano's verdammte
und die Unfehlbarkeit des Papstes auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon