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, Michael 266 (Genealogie)
über welche die Quellen Näheres berich-
ten. Ein Sohn des Grafen Michael
aus dessen Ehe mit Therese Gräsin
Draskovich, erhielt er in der Taufe den
Vornamen seines Vaters. Im elterlichen
Hause genoß er eine sorgfältige Erziehung,
wobei er große Lust für wissenschaftliche
Beschäftigungen und Sammlungen früh-
zeitig an den Tag legte. Nachdem er die
Universitätsjahre beendet hatte, widmete
er sich anfangs dem Staatsdienste,
wurde auch k. k. Kämmerer, aber bald
überwog seine Neigung zu Wissenschaft-
lieben Studien, mit denen er die land-
wirthschaftliche Verwaltung seines Be-
sitzes verband, und in solchem otium
opLi-osum lebte er seit 1781 zurück-
gezogen auf seinen Gütern. Die bereits
vorhandenen reichen Sammlungen auf
Hedervär erweiterte er mit großer Um-
sicbt und Sachkenntniß, insbesondere die
Münz» und Medaillen-Sammlung, welche
unter seiner sorgfältigen Pflege bald so
an Umfang und Bedeutung zunahm, daß
sie zu europäischem Rufe gelangte. I m
Jahre 1826 war dieselbe bereits so reich-
haltig, daß sie 11.432 griechische, darunter
viele der kostbarsten und seltensten, und
13.411 römische, darunter 1243 goldene
Münzen zählte. Dieses ungemein reiche
Münzcabinet, das wenige Jahre nach
des Grafen Tode, 1834 durch Verkauf
ins Ausland wanderte, war Gegenstand
folgender in Sammlerkreisen geschätzter
Kataloge: „Nu^ei Hecl^rväri2.i)i in
HnnF2.ria nuinoruin cie^ei'iptio", zwei
Bände (Wien 18l4), von Caroni
in Mailand, dann von Dom. Sestini,
wozu als Ergänzung und theilweise Be-
richtigung gehört: „ «.ntiolio gveclie
äslis d'imiuei'I''' iino all'
^, tol^i III «5ir6ii26 1828 s
1829!. wozu nocb als Supplement eine
^.I'g.i'te i-onitNl.-l". touii äno <idä. 1830)
kam. Wie eifrig aber der Graf auch für
Kunst und Wissenschaft lebte, so ver--
säumte er docb darüber nie die prak-
tischen Interessen des Lebens und war,
wie einerseits ein kunstsinniger Sammler,
so anderseits ein rationeller Landwirth,
als welcher er sich durch Pflege der Scbaf-
^ und Pferdezucht, durch Anbau neuer
Pflanzen, die er auf seinen ausgedehnten
Besitzungen, um Andere zu gleichem Vor--
gange aufzumuntern, cultivirte, große
Verdienste um sein engeres Vaterland
erwarb und auch nach dieser Seite seinen
Landsleuten ein nachahmenswerthes
Muster war. Im Alter von 73 Jahren
! wurde dieser berühmteste Sammler Un-
garns durch den Tod dahingerafft.
1'n üo niäiivo 5 ^>'ii.1t e IN^ Q V) d. i. Wissen-
schafttich? Sammlung (Pesid, 8".) 1849,
Vd. I I I , T. 82.
Hur Genealogie der Grafen DicM) von Loos
und Wderuär. Die Vi l^ay. ursprünglich
Osl genannt, sind ein altes magyarisches
Adelsgeschlecht; ein Osl tritt schon zu Beginn
des dreizehnten Iadrhundenä als (5omes auf.
Tcin gleichnamiger Tohn, der um 1238 lebte,
hatte drei >2öhne: Nelud, Nicolaus und
Johann. Ersterer behielt den alten Ge-
schlechtsnamen Oöl , und dieser Zweig starb
^ mit Veluds Urenkeln auö. Der zweite
! Sohn. Iobann von Hefling geheißen,
gründete einen Zweig, der l4l9 mit des
Stifters Enkel Georg erlischt. Nicolaus,
welcher der Erste den Namen Vicza an-
nahm, pflanzte seinen Stamm dauernd fort.
Zwar bildet? sein-Enkel Peter einen neuen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon