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Vietoris, David 381 Vietoris, Matthias
fitatsjahre benutzte er, da er in seiner
Heimat die erforderlichen künstlerischen
Vorbilder nicht fand, die Gelegenheit,
nacb Wien zu reisen, dort machte er in
der kaiserlichen Galerie und in anderen
Kunstsammlungen Studien nacb Ti t ian,
Rubens und Van Dyk und in der
Akademie der bildenden Künste zeichnete
er nach Statuen und Gypsmodellen.
Von Wien heimgekehrt, begab er sich auf
eine Reise durch den größeren Theil
seines Vaterlandes zn künstlerischen
Zwecken und nahm die merkwürdigsten
der bisher bekannten Karpathengegenden,
aber auch mehrere noch gan; unbekannte
malerische Punkte seiner Heimat nach
der Natur auf. So vollendete er an
zweihundert Original»Laudschaftszeich-
nungen. Außerdem versuchte er sich auch
im Kupfer» und Stahlstich und in der
Lithographie, gleichfalls ohne Anleitung.
Weitere Nachrichten über die Arbeiten
dieses Landschaftszeichners und über-
Haupt etwas Näheres darüber, was aus
demselben geworden ist, wissen wir nicht
zu melden, da wir seinen Namen in
Werken über Kunst und Künstler ver-
gebens suchen. Vielleiän, ja sogar wahr-
scheinlich, gehör? er zu der Familie der
unten angeführten Personen dieses Na-
mens. Zur Zelt lebt ein Anton Vie»
tor is als Advocat zu Vä,g'Szerdahely
in Ungarn, sollte das unser Maler sein?
Noch sind anzuführen.- 1. Alexander Vie«
tor is , welcher als Arzt in Ungarn lebt.
Von ihm erschien: «Vldäei-tatio wau^uralis
int-äira, cio iitrnmu^ (lindae 1839, 0>'!li-iäli
et Va^o, 8".). »- 2. David Vietor iä,
welcher im achtzehnten Jahrhunderte lebie.
Der Sohn des Pastors von Kün-Taplöcz An«
dreas Vietor is. Er besuchte die Schulen
zu Topsche, Hsetnek und Oeoenburg und ging
dann ins Ausland, wo er 1760 in Jena
Medicin studirte. Daselbst erlangte er 176Z
den Doctorgrad und gab bei dieser Gelegen«
heit heraus: ^Di^ertatio innu^rkUs ineciioa w xenere" ( ^
Eperies 1776, R i iu loro xolitieo voi'äHntiz
ae 1763. 4". ; w!eder gedruckt
^etti^, 8".) S. 71.) — ^. Ionathan V i c-
toris. Aus dem Göniörer (>!)luiia:e gebürtig,
lebte er im achtzehmen Jahrhunderte alä
Necior des ,^edenburger Gnninasiunis. Ho»
ränyi in seinem unten be;eickneten Werke
gedenkt des in Nede Stehenden als e'nes
besonders fleißigen Literators. der mehrere
handschrifllichl.' Arbeicen eines gewissen (5l.
Andreas Schmal, über dessen Leben und
Schaffen unö alle ungarischen und nichc
ungarischen Quellen im Stiche lassen, mit
ansehnlichen Glossen und Nöthen vermehrt
und mitgetheilt hat. so daß H 0 r ä n r i
selbst, wie er dies ausdrücklich erwahnl,
daraus für sein biographisches Werk über Un»
gams Säirifsteller erbeblicken Nutzen schöpfen
konnte. ^o7'ck>i,vi ^4/6^3). ^lemoriH Hu2-
.^Hroi'uiu c-t I^i-ovilic-iHüuln ücrixtiä eäiti^
uoroi-um (VisunÄO 1776, ^. I.('t.^t:, 8"-)
1'oinul, 111, >^. 366. — ^'ucloinaii >oi>
(?-V si^ tc ili v u V , d. i. Wissenschaftliche
Sammlung. 1818, Bd. I. S. 111: »^'ie-
toiiä »lo^Htdu,u Üo^roiii «.-VÄUK. pro5<.'230i-
6let6", d. i. Biographie des Oedenburger
evangelischen Professors Ionatban Wietoris,
von Georg Hrabi?os,iky. — Zei tsch r i f t
von und für Ungarn. 1802. B2. I I . S, 2^9:
„Nekrolog".^ — 4. Matthias Vietor is
(geb. in Binthälm in Siebenbürgen am
5. Jänner 1622. gest. 1680). Er genoß den
Unterricht an uersckiedenen Orten se.nes Vater-
landes. erlernte in Maros«Vasardelv die
ungarische Sprache, und eben auf dem Punkte,
eine Universität im Auslande zu besuchen,
nahm er eine (Hantorstelle zu Golnow in
Pommern an, welche er durch zwei Jahre
bekleidete. 1644 ging er nach Königsberg. Im
November 1646 trat er auf den Ruf seiner
mittlerweile verwitweten Mutter die Heim-
reise an und traf Anfangs Februar 1647 in
Hermannstadt e n. wo er im Mai desselben
Jahres das Lehramt drr Rhetorik und grie-
chischen Sprache am Gymnasium erhielt.
164'» wuroe er Prediger an der Stadtkirche,
I60I Pfarrer in Dobring, im September
166i.> Stadtpfarrer zu Mühlbach. In letzterer
Stellung versah er acht Jahre das Unter-
wälder Capitel als Notar und leistete 1661
bis 1663. 1666—1670. 1671—1673 und 1677
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Volume 50
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vastag-Villani
- Volume
- 50
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1884
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 338
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon