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Vinar 6 , Christian
Pianoforte (Prag, Schalet und Wetzler;
8. Aufl. 4868)', — „2?67- und
sbeide bei
Fleischer in Prag); — 1863: ^
<ebd.); — 1869:
d. i. Marsch zur Feier der Enthüllung
des Fügner«Denkmals am 48. Juli 4869
(Prag, Schindler). Außerdem schrieb er
viele Vocal' und Instrumental»Messen
und sonstige Kirchenmusckstücke, welche
noch ungedruckt sind. Ferner componirte
er die Opern: „Voänik", d. i. Der
Wassermann, und ^ltngitslca LönH",
d. i. Das Weib des Hussiten, beide
Manuscript, und zahlreiche Chöre für
Männergesang, darunter einen Festchor
anläßlich der Grundsteinlegung des Lechi-
schen Nationaltheaters. Aber auch als
Musikschriftsteller trat Binar auf, und
zwar gab er die „^Va?^«. o ttis/^n??^?!-
i'ae/", d. i. Instrumentationslehre (Prag
l864, Kober) heraus, das erste theore-
tische Werk über diesen Gegenstand in
äechischer Sprache; veröffentlichte im
ersten Jahrgange der Zeitschrift „össka
i'lialiH", d. i. Üechische Thalia, die
Abhandlung: „slovo oivontrapunktu",
d. i. Ein Wort über den Contrapunkt;
im achten Jahrgange der'Musikzeitung
^Dailboi-" die Abhandlung: „Llovo
0 vHrk2,nä,ok Ä Iil'6 I^Ä vHrl^il.!!^") d. i.
Ein Wort über Orgel und Orgelspiel,
und in beiden genannten Blättern Refe»
rate über Opernaufführungen und An»
zeigen, Besprechungen und Kritiken der
erscheinenden Musikwerke und Compo-
sitionen. —- Sein älterer Bruder FranZ
(geb. zu Divisov l823) bildete sich zu
einem ausgezeichneten Pianisten aus,
machte Kunstreisen und trat an verschie-
denen Orten in Polen, Rußland und in
der Türkei auf, nahm dann die Stelle eines Professors an dem Musikinstitute
in Iassy an, wo er zwanzig Jahre blieb,
bis er eine glänzende Anstellung in
Odessa erhielt. Ob er auch componirt,
ist nicht bekannt.
Villltzer, die Künstlerfamilie. Es sind
nicht weniger denn acht Träger dieses
Namens: Chr is t ian , D o m i n i k,
zwei Joseph, Margarethe, Mar-
t in, Matthias und Melchior, deren
genauen verwandtschaftlichen Zusammen-
hang wir nicht angeben können, da wir
nur wissen, daß Mart in und Do-
min ik Brüder, Melchior und Mat '
thias deren Söhne, Christian, der
eine Joseph, welcher in Wien arbeitete,
und Margarethe nach Nagler Ge«
schwister waren; nach Staff ler da-
gegen wäre Joseph ein Neffe Chri-
stians; wie der zweite Joseph, der
nach Spanien ging, zu den Uebrigen
in verwandtschaftlicher Beziehung steht,
darüber brachten wir nichts in Erfah-
rung. Wir geben nun über Sämmtliche in
der alphabetischen Folge ihrer Tauf»
namen die uns bekannt gewordenen bio-
graphischen Nachrichten, l. Christian Vi-
nci zer (geb. auf dem Hofe zu St. Paul
nächst der Gemeinde St. Ulrich, Land»
gerichtsbezirk Kastelrut im Kreise an
der Etsch in Südtirol, am 26. October
1709, gest. in Wien 2. December
1782). Bruder, nach Anderen Oheim
Josephs. Frühzeitig verlegte er sich
daheim auf die Holzschnitzerei, und da er
gute künstlerische Anlagen zeigte, kam er
bald nach Wien, wo er sich der Graveur-
kunst widmete, welche man zu jener Zeit
nicht unpassend Erzverschneidung namite.
Er erreichte auch darin einen so hohen
Grad von Vollendung, daß er 1??7 als
kaiserlicher Medaillengraveur angestellt
und zugleich zum Mitgliede der k. k. Aka>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon