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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
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Visconti, Julius Visconti (Familie) selben Jahre auch zum Fürsten von Beaumont erhoben, wurde er dann Obersthofmeister und Premierminister der, Erzherzogin Maria Elisabeth, einer Tochter Kaiser Leopolds I., welche Kaiser Karl VI. 1733 zur Statthalterin der österreichischen Niederlande einsetzte. Durch Visconti 's Hände gingen die meisten Staats- und Regierungsgeschäfte des Brüsseler Hofes, und darin stand ihm sein Secretär Heinrich Kruinp ipen, ein geborener Westvhale, der ein großes Geschick in Führung der Staatsange- legenheiten besap, mit besonderem Er- folge hilfreich zur Seite. Ein schwerer Schlag traf den Fürsten, als in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar 1731 im königlichen Palast zu Brüssel Feuer aus- brach, welches denselben mit der ganzen kostbaren Einrichtung innerhalb zwölf Stunden völlig niederbrannte. Die Statthalterin und des Grafen Gemalin, eine geborene Cusani, retteten sich mit genauer Noth in Nachttoilette. 1732 trat in Brüssel Friedrich August Gervas Graf von Harr ach j M . VII , S. 374, Nr. 13 j^ an die Stelle des zum Vice- könig von Neapel ernannten Visconti. Am 30. Mai hielt dieser in Rom, am 11. Juni in Neapel seinen öffentlichen Einzug. Während einer längeren Unpaß' lichkeit sollte er schon 1734 durch Johann Basil Grafen von Castelvi-Cervel» lone vertreten werden, und reiste auch Letzterer, ausgestattet mit den nöthigen Verhaltungsmaßregeln und begleitet von dem Secretär und Agenten des spani» schen Rathes Peralta, von Wien an seinen Bestimmungsort ab, fand aber bei seiner Ankunft daselbst den Fürsten Viscont i bereits so weit hergestellt, daß es zu einer Uebernahme der proviso- rischen Negierung durch Castelvi Cer> vellone gar nicht kam. Neues Ungemach aber traf den Fürsten, als bald darauf die spanische Armee unter Don Carlos in Neapel einbrach. Nun war das Ver- halten Visconti 's nichts weniger als musterwürdig. Daß er seine Gattin nebst den Kindern und den bedeutendsten Kost- barkeiten sofort nach dem Kirchenstaate in Sicherheit brachte, ist selbstverständlich; ! er selbst aber blieb auch nicht länger in ! Neapel. Als nämlich die Spanier der ! Stadt Aversa sich näherten, ergriff er, in Begleitung mehrerer Tausend Mann Truppen des Kaisers und zahlreicher An- ! Hänger desselben, über Nocera nach Car- ! letta in Apulien, von den Spaniern ver- folgt, die Flucht, denn er hatte die ansehn- ^ liche Sumine von Zweihunderttausend ^ Ducaten mitgenommen. Von Carletta ! setzte er die Flucht über Toreuto nach - Brindisi fort, schiffte sich von da nach Ancona ein und machte erst in letzterer ^ Stadt Halt. Jul ius Borromeo- Viscont i warder letzte kaiserliche ! Vice könig in Neapel. 1736 er- , nannte ihn Kaiser Karl. zum Oberst- Hofmeister seiner Gemahlin Elisabeth ^Christine, aber schon 1738 legte der Fürst dieses Ehrenamt nieder und zog sich auf seine Güter im Mailändischen ! zurück, wo er auch im hohen Alter von ^ 86 Jahren starb. An den Namen Vis- cont i knüpft sich für Oesterreich d.is ! etwas zweideutige Andenken des Ver- ^ lustes von Neapel, welcher für den Kaiser« ^ staat wohl leicht zu verschmerzen war, aber dem Urheber eben keinen Glorien- schein verleihen konnte. , Thürheim (Andreas Graf). Feldmarschall Otto ! Ferdinand Graf uon Abenäberg und Traun. I !67?—1748 (Wien 1877. Braumüller, gr. 8<>.) ! S. 84, 89. 57. 64 und 314. ! Die Familie Visconti. Die V iscont i , welche ihren Namen aus dem Lateinischen (vieoin, comitis F6r6Q5) ableiten — daher die Träger desselben in älteren Werken auch unter
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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