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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
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Page - 54 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

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Visconti (F-amiüe) Visconti (Familie) Francesco Sforza auf, entzweite sich aber mit Letzterem, der sich in den Besitz von An cona gesetzt hatte und dem er zuletzt seine natürliche Tochter Blanca Mar ia (sieh die Folgende) zur Frau zu geben gezwungen war. Auch aus seiner zweiten Ehe mit Maria von 5alioM, einer Tochter des Herzogs Amadeus VII I . , gingen keine Kinder her- vor. Nur seine (5oncubine Agnes von Mainl l , der es aber trotz aller Ränke nichi gelang, seine Gattin zu werden, hatte ihm eine Tochcer, die genannte Blanca Mar ia, geboren. Das tragische Geschick der unglück lichen Beatrice von Tcnda Hai Dichter und Künstler vielfach beschäftigt. Sie wurde namentlich in querer Zeit öfter zum Vor- würfe historischer Gemälde gewählt, sowie sich die Novelle und das Drama des nicht undankbaren Stoffes bemächtigten. Ja selbst die deutsche Literatur behandelte das Schicksal der unglücklichen Frau in einer Novelle, deren Autor nicht genannt ist. Dieselbe, be< titelt: „Die letzte Viscont i" , steht in der von Dr. Aug. Die;mann redigirten „All- gemeinen Modenzeitung" (Leipzig. Baum« gattner, 4".) 1840, Nr. 40 und 41 abge« druckt. Ph i l ipp Mar ia Viscont i war cer letzte Herzog Mailands aus seinem Hause, mit seinem Tochtenncmne Franz Sforza beginnt eine neue Dynastie der Herzoge von Mailand. — 15. Des Vorigen Tochter Vlanca Mar i a (geb. 1423, gest. !F. August 1447) heiratete 144t. als sie sechzehn Jahre zählte, den (5ondottiere Franz 5forza, welcher nun die Regierung der Vi5° conti an sich brachte. Blanca Mar ia wurde von den Mailändern selbst, obgleich sie eine illegitime Tochter Phi l ipp Mar ias war, ungeachtet des heftigen Widerspruches der Franzosen als Erbin des Herzogthums Mailand erklärt und anerkannt. Im Allge- meinen aber hält man die rechtmäßige männ» lichc Nachkommenschaft der'Visconti mit Ph i l ipp Mar in , dem Vater Blanca Mar ias , für crlosäien. Letztere zählt zu den gelehrten Frauen und schrieb in lateinischer Sprache die ^O^aiio «uxer ca,Ü2.v<3r I^i'an- <:i6ci äkai-^iaü" — also ihres Gatten — welche im 21. Bande der ^Lei-ixtares i>'i-lim nalicüruin^ uon Mura to r i abgedruckt lst 2ümn nun auch mit Vlanca Mar ia der Name der Viscont i aus der Geschichte Mailands verschwindet, so taucht er doch — zwar nur vorübergehend — noch einmal in Ph i l ipp Mar ias Urenkelin auf, welche als Preis einer politischen Intrigue gelten sollte, und deren Andenken sich durch ein herrliches von Zra B artolomeo del F a t to« rino, dem Freunde des unglücklichen Sa« vonarola. gemaltes Bildniß erhalten hat. Blanca Mar ias Vater hatte wohl mehrere Söhne, aber sein Eidam Franz Sforza verdrängte sie alle, und mit demselben tritt an die Stelle der Dynastie Viscont i jene der Sforza. Franz ließ zu seinem Unheile sich in ein Bündniß mit Frankreich ein, aber von den schweizerischen Miethtruppen ver- rathen, wird er von ihnen an König Lud' wig XI I . von Frankreich ausgeliefert und in eine französische Festung gebracht; in Italien aber beginnt die Fremdeninvasion, Mailand erhielt französische Besatzung. So standen die Dinge 1499. Noch lebte gedachte Enkelin der schon 1447 gestorbenen Blanca Mar ia ; diese Viscont i war aus den Mailänder Wirren hinweg naä) Florenz in die Obhut des dortigen Gonfalonicre Bor- dini gebracht worden. Durch die Vermälung dieses Mädchens hoffte die oberitalienische Partei ihre politischen Erwartungen erfüllt zu sehen. Denn, so rechnete man. nähme die italienische Un on, welche unter französischem Schutze ins Leben treien sollte, Mailand zur lombardischcn Hauptstadt, so würde deren Nc» gent nur derjenige sein können, dem dann die Hand der Prinzessin V iscont i zufalle. Aber dic- politischen Combinationen zerrannen diesmal wieder, wie schon so oft, in Nichts. Von der Prinzessin V iscont i hat sich nur das vorerwähnte Bildniß erhalten. Ginc ita» licnische Union kam nicht zu Stande, an ihrer Stelle überfluteten Frankreichs, Deutsch- lands und Spaniens Heere um die Wette das Land. Unter diesen Nirren aber segnete dic uns durch Fra Bartolomco'ü Pinsel im Bild erhaltene Prinzessin das Zeitliche, doch man weiß nicht, wann und wo. Das Bild kam nach dem Palazzo Viscont i in Mailand, von dort nach Tirano im Veltlin. Daselbst brachte cö der eidgenössische Oberst» lieutenant Emil Rothpletz an sich. und in dessen Besitze befand es sich noch im Jahre 1866. Auf Holz gemalt ist es 47 Ceniimetcr 7 Millimeter hoch, 32 Zentimeter 4 Millimeter breit. Eine gute Nachbildung im trefflichen Holzschnitt aber brachte die „Leipziger Illu-> strirte. Zeitung", Nr. luaü, 3. December 18ü3, S. 412, nach einer Photographie von Ios, Albert. — 17. Noch müssen wir einer Oesterreich zunächst stehenden Viscont i ,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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