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Mllssits) Frcmz (Vater) 107 Vlassits, Franz (Vater)
nant, 1790 Oberlieutenant, noch im
nämlichen Jahre erster Rittmeister wurde;
1803 zum Major bei Kaiser-, 1806 zum
Oberstlieutenant bei Erzherzog Ferdinand
d'Gste-, 1808 zum Obersten bei Liechten-
stein-Huszaren befördert, rückte er 1813
zum Generalmajor, 1824 zum Feldmar-
schall-Lieutenant vor. I n letzterem Jahre
verlieh ihm der Kaiser das Uhlanen-
Regiment Fürst Schwarzenberg Nr. 3
als zweiter Inhaber, ernannte ihn 1831
zum commandirenden General in Peter«
wardein und 1832 zum Banus und
commandirenden General in Croatien,
systemgemäß zugleich zum Inhaber beider
Banal-Regimenter, zum Bantafel-Präsi-
denten und Obergespan des Agramer
Comitates. I n den Rahmen dieser vor-
herrschend militärischen, aber in seinen
letzten Lebensjahren auch politischen
Laufbahn fallen eine Reihe von Waffen-
thaten, welche seinem Namen eine blei°
bende Erinnerung in der Kriegsgeschichte
Oesterreichs sichern, wie denn auch seine
politische Thätigkeit im Lande Croatien
in ungetrübtem Andenken lebt. Von
1792 ab machte er alle Kriege gegen
Frankreich mit, wurde in denselben mehr-
mals verwundet, m den Armeerelationen
aber auch öfter unter den Helden des
Tages genannt. Nach der Schlacht bei
Neerwinden, 18. März 1793, in welcher
Prinz Coburg die Franzosen unter
Dumouriez schlug, besetzte er als
Oberlieutenant Brüssel, hielt dort den
Aufstand nieder und rettete dem Staate
mehrere Magazine. Dann griff er bei
Gent, später bei Brügge den weit über-
legenen Feind an und machte namhafte
Beute. Noch focht er in diesem Jahre
bei Iemappes, Eschweiler, Löwen, Quie>
vrain, Famars und auf dem Caesars»
felde. Im Jänner 1794, um welche Zeit
er bereits Rittmeister war, kam er zum kaiserlichen Hilfscorps, das unter dem
Oberbefehle des Herzogs von J o r k
stand. In den Treffen und Gefechten
bei Chatillon, Chateau-Cambrefis, Tour«
nay, Templeuve wurde sein Name immer
mit Auszeichnung genannt, und in einem
dieser .Kämpfe half er auch eine Batterie
von zehn Geschützen erobern. Im wei<
teren Verlaufe der Kriege focht er und
zeichnete sich aus an der Ruhr, bei der
Belagerung von Mannheim, bei Rastatt,
am Lech, bei Neersheim, Grissingen,
Biberach an der Kinzing, bei Schlingen
und während der Belagerung des
Brückenkopfes bei Hüningen. 1796 kam
er zur Armee in Italien, 1799 wieder
zu jener in Deutschland, wo er bei
Ostlack und Stockach die Aufmerksamkeit
des Erzherzogs Karl auf sich zog und
dessen Zufriedenheit erwarb. Als dann
im Jahre 1800 nach den Schlachten und
Gefechten bei Heitersheim, Engen, Mos»
kirch und Oettingen unsere Armee den
Rückzug antreten mußte, befand sich
Vlassits bei der Arri^regarde und
trug zur Rettung des Gepäckes uud ver-
schiedener Aerarialgüter, dann auch zur
Befreiung von Gefangenen bei. 1803
focht er bei Neuhaus und Maria Zell
mit ausgezeichneterBravour. Am 31. Oc-
tober 1803 im Treffen zwischen Steina»
kirchen und Kremsmünster schmolz das
Regiment Kaiser-Huszaren, in welchem
er als Major diente, nach heldenmüthiger
Ausdauer auf zweihundert Mann herab
und verlor dabei auch seinen Comman-
danten, den Obersten Baron Graffen.
Doch in der Drei-Kaiser-Schlacht am
2. December erntete es nichtsdefto«
weniger unter Vlassits' Führung bei
der hartnäckigen Vertheidigung der
Posten zu Kostel und Bilowitz, zur
Deckung der linken Flanke der Armee
gegen die Angriffe der französischen Mar-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon