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Vlassits, Franz (Vater) 108 lassits, Franz (Vater)
schalle Davoust und Mort ier , großen
Ruhm. Im Feldzu^e 1809 zeichnete sich
Vlassits an der Spitze seines Regi-
ments vorerst bei Landshut aus, dann
bei Aspern, wo er in den Gefechten der
Avantgarde die Infanterie, sobald es
das Terrain nur einigermaßen gestattete,
auf das kräftigste unterstützte; ferner bei
Wagram unter General Wal lmoden;
endlich auf dem Rückzüge nach Mähren
drang er in unwiderstehlicher Tapferkeit
auf den Gegner ein und hielt am 9. Juli
bei Hollabrunn glorreich Stand gegen
die überlegene feindliche Reiterei. Er
war es eben, welcher diesen herrlichen
Soldatengeist dem erst vor wenigen
Jahren aufgestellten Regimente einzu-
flößen verstanden hatte. Nicht minder
that er sich mit demselben 18l2 im
Kriege gegen Rußland hervor. Im Früh»
linge 1813 zum Generalmajor befördert,
wurde er dem nach Tirol operirenden
Corps des Feldmarschall - Lieutenant!
Fenn er beigegeben, welcher den rechten
Flügel der von dem Feldmarschall>3ieute
nant Hit ler befehligten Armee von
Innerösterreich commandirte. Als Letz
terer am 26. October den Aufruf an
die Völker Italiens erließ, war Fen»
ner schon über Trient und Motorello
gegen Volano und Caliano vorgerückt
und hatte die feindliche Division Giff»
lenga zum Rückzüge auf Serravalle
hinter Roveredo gezwungen, mußte aber,
dabei durch einen Schuß im Arme ver>
wundet, das Commando an Vlassits
übergeben. Dieser nahm nun bei San
Marco vorwärts, Feldmarschall «Lieute»
nant Sommariva aber bei Roveredo
Stellung. Da griff am 27. October Ge-
neral Gif f lenga die Unseren nochmals
an, und zwar bei San Marco, sei es,
daß er die Tags vorher empfangene
Schlappe rächen, oder nur das Vor» dringen unserer Truppen nach dieser
Seite hindern, oder aber selbst gegen
Trient vorrücken wollte, um daS dortige
von den Unseren bereits beschossene
Castell zu entsetzen. Sein Angriff ließ
sich auch anfangs zu seinen Gunsten an.
Aber als Vlassits Verstärkung erhielt,
dann die Attaque einer Schwadron Fri>
mont-Huszaren unter Rittmeister Sker-
letz vom besten Erfolge war, und über-
dies ein von Verona gekommenes feind-
liches Neservekataillon die Flucht ergriff,
wurden die Abtheilungen Giff lenga's
erschüttert und begannen in ordnungs--
loser Hast zurückzuweichen. Am Abend
nahm Letzterer hinter Ala Stellung, aber
Vlassits rückte auch bis zu diesem Orte
vor. Die Gefechte an diesem und an
dem vorangegangenen Tage kosteten der
Division Gif f lenga tausend Mann,
darunter fünfhundert Gefangene. So
hatte Vlassits mit einer nur geringen
Truppe dem weit überlegenen Feinde
kräftigen und erfolgreichen Widerstand
geleistet und dadurch die Räumung Süd»
Tirols wesentlich gefördert. Mit aller»
höchstem Handschreiben ääa. 8. November
4813 erhielt er außer Capitel für sein
mannhaftes und erfolgreiches Verhalten
das Ritterkreuz des Maria Theresien«
Ordens. Er blieb bei der Armee in
Italien. Mit der Vorhut des rechten
Flügels rückte er am 4. Februar 1814,
nachdem Feldmarschall Graf Belle-
garde, der Nachfolger Hi l ler 's, sein
Hauptquartier nach Verona verlegt hatte,
nach Castclnuovo und dann nach
Peschiera vor, um diese Festung am
Gardasee einzuschließen. Am 16. April
ging dieselbe in Folge der Cavitulation
an Oesterreich über. Während der
Schlacht am Mincio am 8. Februar
hielt Vlassits mit den Vortruppen des
Feld marschall Lieutenants Sommariva
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon