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) Franz (Vater) 109 Masjits, Franz (Cohn)
die Angriffe des Generals Palombini
auf den Höhen von Cavalcaselle nnd
Salionze aus, und nachdem, ihm Ver»
stärkungen zugekommen waren, warf er
den Feind wieder nnter die Kanonen
von Peschiera zurück. Hier enden nun
die Waffenthaten des wackeren Generals.
Wahrend der darauf folgenden Friedens-
epoche wirkte er mehrere Jahre als Bri°
gadier, von 4824 ab als Divisionär
theils in Ungarn, theils in den angren-
zenden Ländern, bis er nach dem Hin»
scheiden des Feldzeugmeisters Grafen
Gyulay zu dessen Nachfolger in der
Würde des Banus im Februar 1832
berufen wurde. Als im Laufe des letzt-
genannten Jahres die Zustände in
Siebenbürgen eine solche Wendung ge
nommen hatten, daß die Autorität der
kaiserlichen Regierung im gewöhnlichen
Woge sich nicht mehr aufrecht erhalten
ließ, entsendete der Kaiser den Ban, der
früher schon als Divisionär in Sieben»
bürgen gestanden und also in diesem
Lande bekannt war, als bevollmach.
tigten königlichen Kommissär dahin. Am
16. April 1833 traf Vlassi ts daselbst
ein, aber so ruhig und besonnen er vor-
ging, um die Angelegenheiten in Sieben»
bürgen in ein richtiges Geleise zu bringen,
dem Hader und der Willkür der verschie-
denen Parteien gegenüber blieb er doch
machtlos, und endlich müde der schiefen
Stellung, in die man ihn versetzt hatte,
bat er init allem Nachdrucke um seine
Enthebung von dieser frucht- und erfolg-
losen Mission. I m Februar 1833 wurde
ihm denn auch hierin willfahrt, und er
kehrte auf seinen früheren Posten in
Agram zurück. I n den nun folgenden
Jahren kränkelte der alte General in
Folge der vielen in den Kriegen erhal-
tenen Wunden, so daß er die 1832
übernommene Obergespanswürde des i Agramer Comitates niederlegen mußte.
Anfangs 1840 erkrankte er schwer, er«
holte sich aber scheinbar wieder, doch mit
! Beginn des Mai aufs neue von seinem
, Leiden ergriffen, erlag er demselben nach
vierzehn Tagen im Alter von 74 Jahren.
Die ausgezeichneten Verdienste des Sol»
daten und Staatsmannes würdigte der
Monarch durch die Verleihung der ge«
Heimen Nathswürde und des Groß»
kreuzes des Leopoldordens, und aus
eigener Bewegung durch die Erhebung
in den Freiherrenstand, der übrigens dem
General als Ritter des Maria Theresien«
Ordens statutengemäß zukam. So hatte
der greise Krieger nach 32 Kriegs» und
23 Friedensjahren, nachdem er in fünfzig
und mehr Schlachten tapfer gekämpft
und mehrere Wunden erhalten, sein
thatenreiches Leben beschlossen. Er wurde
in feierlichster Weise in der Agramer
Katharinenkirche am 23. Mai 1840 unter
dem Donner der Kanonen zur Ruhe be«
stattet.
Hirtenfeld (I.). Der MilitärMaria.The'
resten» Orden und seine Mitglieder (Wien
1857. Staatsdruckerei, schm. 4°.) S. 1235 und
1749 __ Thürheim (Andreas Graf). Die
Reiterregimenter der k. k. österreichischen
Armee (Wien 1862. Geitler. b°.) Bd. I I :
„Die Huszaren". S. 22. 60. 71 und 187.-
Bd. I I I : „Die Uhlanen". S. 79. — Höfel
und Boor. Oesterreichs Ehrenspiegel (Nim,
40.) Blatt 10.
Porträt. Unterschrift: „Franz I Freiherr
von Vlassits" (Wien. 4".). In Neliefmanier
von Boor und Höfel.
Vlllsstts, Franz Freiherr (k. k. Feld-
zeugmeister, geb. zu Eisenstadt in
Ungarn 1827, gest. zu Penzing bei
Wien am 16. Juni 1884). Ein Sohn
des Vorigen, trat er 1840 in die Inge-
nieurakademie und 1845, achtzehn Jahre
alt, aus derselben als Lieutenant in das
Ingenieurcorps. 1848 dem General-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon