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Vscadlo Vocedalek
bereiten, welche er später auch ablegte.
Zunächst wurde er nun Praktikant bei
dem Criminalgerichte zu Prag, 1841
aber Conceptspraktikant bei dem Fiscal»
amte daselbst. Da ihm der Staatsdienst
gar keine, oder doch nur schlechte Aus-
sichten bot, verließ er denselben und ver»
legte sich mit allem Eifer auf den Unter»
richt fremder Sprachen. So wurde er
denn 1849 zunächst Docent der franzö»
fischen Sprache an der Universität in
Prag, dann hielt er abwechselnd sprach»
liche Vorträge an der öechischen Real-
schule, am Altstadter Gymnasium, an der!
höheren städtischen Mädchenschule und
am Kleinseitener Realgymnasium. Dabei!
trat er 1830 wieder in den Staatsdienst
und arbeitete einige Jahre bei der Ober»
staatsanwaltschaft und dann bei dem
Oberlandesgerichte in Prag. 1832 wurde
er zum beeideten Gerichtsdolmetsch der
französischen und italienischen, später
auch der englischen Sprache ernannt.
Während er überdies noch andere
Sprachen sich aneignete, wirkte er auch
als Schriftsteller und gab zuerst den
„öeskl/ ss^T-sia^") d. i. Der böhmische
Secretär (Prag 1849, Preisler, gr. 8«.),
heraus, welcher später in veländerter
Form als „(.^ss^ ^«vn/H", d.i. Der
böhmische Rechtsfreund (Prag 1832, Po-
spisil), erschien. 1860 ĂĽbernahm 5? ob er
den Verlag dieses praktischen Handbuches
und gab die zweite vermehrte Auflage,
1862 die dritte umgearbeitete und ver»
mehrte, 1863 die vierte Auflage in zwei
Abtheilungen u. s. w. heraus. Bei den
spateren Ausgaben fĂĽhrte aber Or. Jacob
Skarda, unterstĂĽtzt von I . HlavatF,
I .Rank und K. Stehl ik, die Redac-
tion dieses Werkes, und die fĂĽnfte Auf-
läge, an welcher von Voöadlo's Werke
nur noch der Titel geblieben war, ĂĽber-
gab Karl Stehl ik dem Drucke. Ferner ließ Voöadlo erscheinen: „
samou.^", d. i. Unterricht in der franzö-
fischen Sprache. Besonders fĂĽr Selbst-
lernende (Prag 1860, Iekabek, 16".);
zweite umgearbeitete und vermehrte Auf»
läge (ebd. 1863, gr. 16".); —
", d. i.
Die Tugend in Beispielen. Sammlung
unterhaltender und belehrender Geschieh'
ten fĂĽr die Jugend (Prag 1833).
Llavnik, uknön^. li^ äHictosi I)r. ^r^nt.
Lacl. kil!F^,- n ^. 2la,l)-, d. i. Conver>
sations«Lexikon. Nedigirt von Dr. Franz
Ladisl. Rieger und I . M a l / (Prag
l8?2. I . L. Kober. Ler.<8<>,) Vd. IX, S. 3l)7
snach diesem geb. am l l . Februar I8l4j. —
ratur? 6c>äkc>-8!oven5ko. Vt!k nov<^>, d. i,
Geschichte der äechoslauischcn Sprache und
Literatur. Neuere Zeit (Wien l«6i). gr. 6".)
2. :;W I>ach diesem geb. am i^. Februar
Vocedä.lek, Franz (öechischer Natur-
dichter, geb. in Böhmen — Geburts-
ort unbekannt — um das Jahr 4733,
gest. zu Nova Ves 1845). Franz
erlernte das Schneiderhandwerk', später
übte er in dem Dorfe Novä Ves,
welches am FuĂźe des Riesengebirges
liegt, auch die Schusterei aus; ja als er
bereits fünfundfünfzig Jahre zählte,
hantirte er sogar als Maurer; es galt,
wie es den Anschein hat, unter allen
Umstanden den Lebensunterhalt zu er-
werben, und ging es nicht mit dem
einen Geschäfte, so versuchte er es mit
dem anderen. Erst 1802, im Alter von
47 Jahren, erlernte er lesen und schreiben.
Eine Bibel, welche er zufällig in die
Hand bekam, machte ihn so lernbegierig,
daĂź er sich diese Grundelemente alles
Wissens aneignete. Jung verheiratet,
hatte er aus seiner Ehe mehrere Söhne,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon